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Weltweit 1,4 Milliarden Abtreibungen in 20 Jahren

„Queen of Abortion“? – das ist dann wohl die deutsche Außenministerin

BERTHA VON STREMIN
Untersuchungsstuhl in einer gynäkologischen Praxis

Wahlkämpfe in den USA unterscheiden sich in vielem von solchen in Deutschland. Ein  Unterschied liegt darin, dass amerikanische Kandidaten immer ihre Familien mit ins Rennen schicken. Wir Deutschen sind da diskreter und erfahren in der Regel kaum etwas über die Familien der Kandidaten. Und da können wir froh sein. Die jüngere amerikanische Zeitgeschichte hält Beispiele bereit, die doch recht abschreckend wirken: Von den vielen medial hochgejazzten Wahlkampf-Auftritten Hillary Clintons, bei denen auch sie die Familienkarte spielte, ist vor allem jener in Erinnerung, bei dem ihre Tochter Chelsea vor laufender Kamera ans Mikrofon trat und die Errungenschaften und Pläne ihrer Mutter in Sachen „reproduktive Rechte“ lobte. Höhepunkt der töchterlichen Eloge war es, dass die liebe Chelsea ihre Mama strahlend als „Queen of Abortion“ bejubelte. Was wie eine schlimme Invektive aus dem Mund von erzürnten  Pro-Lifern klingt, war allen Ernstes als Lob gedacht.

Feine Unterschiede

Nun ist es bisher noch kaum vorstellbar, dass eine so eiskalt ehrliche und gnadenlose Rhetorik zum Thema vorgeburtliche Kindstötung im deutschen Wahlkampf zu hören wäre, auch wenn die Überzeugungen dazu in den ehemaligen Ampelparteien – und darüber hinaus – inzwischen fast identisch sind. Bei uns wird (noch) mit Bemäntelung, Verdrehung, Verhüllung und Framing gearbeitet, wenn es um die Quadratur des Kreises geht: aus der Tötung Wehrloser ein Menschenrecht zu machen.

Lackmustest linker Gesinnung

Es ist ein seltsames Phänomen, dass sich alles was irgendwie „links“ ist, trotz sonst bestehender Differenzen, bei einem Thema sofort blind versteht: die Freigabe der Abtreibung ist das einigende Band aller linken, linksliberalen, grünlinken, radikallinken, linksextremistischen Aktivisten und  Politiker. Es ist der ultimative, untrügliche Lackmustest für linke und „woke“ Gesinnung, viel mehr als irgendein Thema aus den Bereichen Wirtschaft und Soziales, Sicherheit oder Kultur: sage mir wie du zur Abtreibung stehst, und ich sage dir wer du bist! Es gibt praktisch keine Grauzonen und Übergänge.

Versuchen Sie es einmal selbst! Sie können nicht fehlgehen, selbst wenn das Thema Abtreibung sonst gar keine Rolle spielt. Mit diesem Test lassen sich auch unter weniger oder unecht linken Politikern jene mit dem Merkel-Gen identifizieren, also solche, die ihre Mehrheiten und ihre politische Zukunft im Mitte-Links-Biotop sehen. Selbst unter Kirchenleuten funktioniert das. Da kann man natürlich nicht offen für  Abtreibung sein, aber es gibt jede Menge gewundene, gedrechselte, ausweichende, schwächliche Redensarten zum Thema, durch welche sich linke Protestanten und Linkskatholiken sicher zu erkennen geben. Die Trefferquote des Tests liegt bei beinahe 100 Prozent. Darüber hinaus bestätigt dieser Test auch die bekannte „Hufeisentheorie“, dass sich die Extreme von links und rechts fast berühren.

Sachlich ist die Fixierung auf Abtreibung als politisches Identifikationsmerkmal kaum zu erklären. Die Anfänge liegen natürlich in der 68er Bewegung, der sexuellen Revolution und der damit einhergehenden „Befreiung“ von moralisch-humanistischen Grundsätzen. Auf bizarre Weise unübertroffen und entlarvend ist nach wie vor das Bekenntnis einer (Fundi-) Grünen-Politikerin der ersten Stunde, die allen Ernstes meinte, zu einem „erfüllten Liebesleben“ gehörten ein paar Abtreibungen einfach dazu. Misogyner geht’s eigentlich nicht, aber sie hat das immer aufrecht erhalten.

Die Abtreibungs-Internationale

Die Begeisterung für Abtreibung ist aber nicht nur innen- und gesellschaftspolitisch zum Alleinstellungsmerkmal aller Linken geworden. Auch auf staatlicher und internationaler Ebene findet sich das. In UNO-Unterorganisationen ist Abtreibung inzwischen ein regelrechter Fetisch und dient als Freund/Feind-Unterscheidungskriterium par excellence – mehr als Demokratie und Rechtsstaat, als Good Governance oder Nachhaltigkeit. Entwicklungs- und Schwellenländer haben kaum mehr Chancen auf substanzielle Teilnahme an internationalen Hilfsprojekten, wenn sie nicht ideologische Bekenntnisse zu „reproduktiven Rechten“ ablegen. Die Einhaltung wird streng kontrolliert. Der ideologische Drang ist so groß, dass das Thema immer und immer wieder auch in völlig unpassenden Zusammenhängen hochgebracht wird, zum Beispiel bei der jüngsten Weltklimakonferenz. Wie dabei die deutsche Bundesregierung in eklatantem Widerspruch zum Grundgesetz handelte, davon war hier schon die Rede.

Ein gespenstische Erfolgsgeschichte

Eines der Argumente der Abtreibungslobby, innenpolitisch wie international, ist die mantra-ähnlich wiederholte  Behauptung, es gebe nicht genügend Zugang zu „sicherer Abtreibung“. Auch in Deutschland wird das gern und nachdrücklich verkündet, wenn auch völlig kontrafaktisch. In Wirklichkeit ist es in unserem Land inzwischen schwieriger geworden einen guten Hausarzt zu finden, als einen Abtreiber. Aber die fake news und frisierten Statistiken der Abtreibungslobbyistinnen und Lobbyisten verfehlen leider nicht ihr Ziel. Umfragen bestätigen, dass immer mehr sonst gebildete Leute dem auf den Leim gehen. Das hat natürlich mit der gnadenlosen Einseitigkeit und Voreingenommenheit der Medien, insbesondere der gebührenfinanzierten, zu tun.

Wie erfolgreich das Geschäft mit der Tötung Ungeborener ist, lässt sich an den offiziellen Statistiken jener belegen, die darin quasi ihr Geschäftsmodell sehen. Das „Guttmacher-Institute“,  das sich vehement für Abtreibung und deren Legalisierung einsetzt, veröffentlicht auf seiner Webseite ganz ungeniert Zahlen, die jeden nicht völlig gefühlskalten Menschen erbleichen lassen: Es gibt weltweit pro Jahr ca. 73 Millionen Abtreibungen – dreiundsiebzig Millionen jedes Jahr…! Das würde bedeuten, dass in den vergangenen 20 Jahren in unserer Welt 1,4 Milliarden Menschen im Mutterleib getötet wurden. Eine schwindelerregende Zahl. Und doch werden wir unermüdlich und mit fanatischem Eifer mit der Forderung nach noch mehr bombardiert.

And the winner is…

Wenn Sie mich fragen, wer von unseren deutschen Politikern und Politikerinnen sich besonders um vorgeburtliche Kindstötungen „verdient gemacht“ hat, dann fällt mir, trotz des riesigen möglichen Bewerberfeldes, als erster Name der unserer lustigen Außenministerin ein. Annalena Baerbock betreibt nicht nur unter schulterzuckender Missachtung unserer innerstaatlichen Rechtsordnung international die Verbreitung von Abtreibungsrechten, sie scheint dem Thema auch innenpolitisch hohe Priorität zuzumessen. War sie es doch, die im Namen ihrer Partei jener Abtreibungsärztin einen Preis verlieh, die mit gezieltem Rechtsbruch die parlamentarische Lawine ins Rollen brachte, welche schon zur Freigabe der Werbung für Abtreibung geführt hat. Für’s erste verdient Frau Baerbock also mehr als jede andere den Titel der deutschen „Queen of Abortion“.

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Klaus Kelle, Chefredakteur