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Bis Mitte 2026 haben sie 14 Mönche zusammen
Warum tritt ein karrierebewusster junger Mann nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften und auf dem Weg zu einem Posten im gehobenen Management bei der Lufthansa in einen katholischen Orden ein, um Mönch zu werden? Noch dazu, wenn er evangelisch ist? Das ist die faszinierende Geschichte von Pater Kilian, dessen Leben durch Gott in einer Zeit von nicht einmal zwei Wochen eine dramatische Wendung erfuhr. Aus Mittelhessen stammt der heute 48-Jährige, aus Friedberg in der Wetterau. In Bamberg und Hamburg hat er gelebt, an den Universitäten Bamberg, Montpellier und der Viadrina in Frankfurt/Oder studiert und in Berlin war Partyleben pur. „Meine Erstbeichte 2006 dauerte schon eine Weile“, erinnert sich Pater Kilian, als wir uns in Neuzelle, wenige Kilometer südlich von Eisenhüttenstadt treffen. Von hier kann man zu Fuß nach Polen wandern, ein durch und durch katholisches Land, in dem der Glaube bei den Menschen tief verwurzelt ist. Brandenburg könnte nicht unterschiedlicher sein Hier ist nach Jahrzehnten der gottlosen DDR die wohl atheistischste Region der ganzen Welt entstanden, wie eine Studie der Universität Chicago 2012 herausfand. „Meine innere Unrast, das Getriebensein, das Partyleben und auch ein gewisses Maß an Enttäuschung und Resignation angesichts meiner Lebensrealität kurz vor dem 30. Geburtstag im Verhältnis zu meinen inneren Plänen und Vorstellungen war gewissermaßen Ausdruck einer großen Sehnsucht“, erzählt mir der Pater bei strahlendem Sonnenschein auf dem malerischen Klostergelände. Irgendetwas Sinnvolles mit dem eigenen Leben anfangen, einen neuen Weg einschlagen Das ist für junge Menschen oftmals der Antrieb, mit dem alten Leben zu brechen. Irgendwann beschloss er, es mal bei Menschen zu versuchen, die einen anderen Fokus im Leben haben und sich vermutetermaßen mit innerer Ruhe auskennen. Also nahm er sich eine Auszeit und meldete sich für eine Woche als Kloster-auf-Zeit-Gast im Stift Heiligenkreuz bei Wien an, von Mittwoch bis Mittwoch. Am dritten Tag sprach ihn ein anderer Klostergast an, und „schleppte mich nach der Komplet (dem Abendgebet) noch zu einer Jugendvigil“ in der Pfarrkirche am Kloster, ein Gebets- und Lobpreisabend für junge Erwachsene. 400 Jugendliche waren dort versammelt und sangen „aus ganzem Herzen Lieder für Gott“. Pater Kilian, damals noch Christian, war überwältigt und fand sich nach wenigen Augenblicken tränenüberströmt im Mittelgang kniend wieder. „Das war schon deswegen bemerkenswert, weil ich davor 17 Jahre lang quasi keine Tränen vergossen habe“, erinnert sich Pater Kilian. Und am nächsten Tag sei es einfach so weitergegangen. „Alles um mich herum sah plötzlich anders aus, als sähe ich es zum ersten Mal wirklich. Selbst ein Gänseblümchen, ein Käfer oder eine Ameise haben mich zu Tränen gerührt mit ihrer unfassbaren Ordnung und Schönheit.“ Am Sonntagmorgen war ihm klar, was sein neuer Weg sein wird, am Montag fragte ihn der Prior des Klosters am Ende eines langen Gesprächs mit einer gewissen Vorsicht: „Dann kommen Sie zu uns, oder?“ „Ich saß da und wusste um meine völlige Freiheit, Ja oder Nein zu sagen. Und gleichzeitig hatte ich keine Wahl – alles andere als ein ‚Ja‘ wäre ganz und gar widersinnig gewesen“, erinnert sich Pater Kilian, sichtlich gerührt. Dann ging alles ganz schnell: Am Mittwoch Rückflug nach Berlin, Donnerstag Austritt aus der evangelischen Kirche beim Amtsgericht Tempelhof-Kreuzberg, Montag wieder nach Wien fliegen und in Heiligenkreuz einziehen. Bald darauf Konversion und Firmung. Am Tag darauf Erstkommunion. Ein ungewöhnlicher Weg, denn Menschen, die in die katholische Kirche eintreten, müssen erstmal ein paar Monate mitlaufen dort, das ist nicht nur ein Verwaltungsakt, das Ausfüllen eines Mitgliedsantrags. Ich habe das selbst vor über 40 Jahren getan und erinnere mich noch, wie ich an jedem Montagabend in meiner Heimatstadt Bad Salzuflen ins Gemeindehaus und zusammen mit einem anderen Konvertiten erstmal katholisch lernen musste. So erging es dann auch Pater Kilian „Nun begann die Zeit des Nachlernens, aber eingebunden in die sakramentale Einheit der Kirche und der „Ecclesiola“ des Klosters, der Kirche im Kleinen.“ Beginn des Studiums der Theologie, 2007 Eintritt ins Noviziat, 2008 Zeitliche Profess, 2011 Feierliche Profess, 2013 Studienabschluss. Im April 2013 folgte die Weihe zum Diakon, im Oktober die Priesterweihe. Zu Ostern 2016 erfuhr Pater Kilian von den Plänen, in der geistlichen Wüste Ostbrandenburgs ein Kloster neu zu gründen. Ein überaus ehrgeiziges Unterfangen, denn zwar hatten die deutschen Bischöfe nach der Vollendung der staatlichen Einheit Deutschlands 1990 angekündigt, nun werde im Osten des Landes eine Neuchristianisierung stattfinden, aber davon ist bis heute wenig zu sehen. Im August 2017 zog Pater Kilian mit drei weiteren Patres ins katholische Pfarrhaus Neuzelle, wo sie gemeinsam die kirchenrechtliche Errichtung eines Priorats vorbereiteten. Dort wohnen sie bis heute. Da das historische Kloster im Eigentum und der Nutzung einer Landesstiftung ist, erfolgte nach einigem Ringen die Gründung des Priorats am 2. September 2018 mit sechs Mönchen unter der Prämisse, in der näheren Umgebung ein neues Zisterzienserkloster im Eigentum des Ordens zu bauen. Heute arbeiten sieben Priestermönche, ein Mitbruder mit zeitlicher Profess, vier Kandidaten, drei Interessenten und Heinz, der „Klosterkater“, zusammen mit einer Schar freiwilliger Helfer an der Sanierung des „Bernhardshofs“, eines kleinen Vierkanthofs im Ortsteil Treppeln, in dem dann bis zu 14 Mönche Platz haben sollen. Bis Mitte 2026 soll dieser erste Abschnitt geschafft sein und der Umzug erfolgen. Die Nachfrage ist so groß, dass man davon ausgeht, dass dann auch wirklich 14 Mönche hier leben werden. Social Media-Kanäle des Klosters: Insta: @moenche_in_neuzelle Web: www.mariafriedenshort.de YouTube: www.youtube.com/zisterzienserneuzelle

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