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In den Nachrichten


„Jetzt halten sie mal Ihren rechten Rand“

ZDF-„Schlagabtausch“ demaskiert: Unsere Staatssendeanstalten in Deutschland sind einfach nur noch lost

Dass es einen Berufszweig Crowd-Management gibt, habe ich erst irgendwann im Jahr 2005 erfahren. Da war ganz Deutschland im Jagdfieber, als RTL „Deutschland sucht den Superstar“ ausstrahlte. Und als guter Vater bin ich dann mal zu einer Live-Sendung in Köln mit einem unserer Kinder gegangen. Nicht Presseplätze mit Catering, sondern mittendrin im Publikum, frei nach Mao Tse-Tung: Der Reporter muss im Volke schwimmen, wie ein Fisch im Wasser. 20 Minuten vor Beginn der Livesendung kamen mehrere sympathische junge Leute mit T-Shirts „Crowd Management“ und einem Agenturnamen aufgedruckt herau…
„Die Fenster weit aufstoßen“
Elon Musk ist einer der wenigen Menschen, vielleicht der einzige, der unsere Welt entscheidend voran bringt. Der Mann ist ein Genie, ein Visionär, ein Entrepreneur der Spitzenklasse. Er gründete einst den Finanzdienstleister PayPal, machte den Automobilkonzern Tesla zum globalen Erfolg und greift…

Grüne Ideologie wichtiger als ökonomischer Sachverstand
Ist die deutsche Automobilindustrie in ihrer schwersten Krise überhaupt? Zweifellos. Ist sie schon total am Boden? Keineswegs, aber sie arbeitet intensiv daran. Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller (57), redete jetzt in der ARD-Talkshow „Hart aber fair“ …
Kratzen an der Oberfläche reicht nicht mehr
Die Ministerpräsidentenkonferenz in Leipzig hat sich heute auf weitreichende Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geeinigt und eine Erhöhung des Rundfunkbeitrages abgelehnt. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hatte zuvor empfohlen, den monatlichen…
Globale Faktoren sind entscheidend
Eine weitere schlechte Nachricht in Zeiten, in denen sich schlechte Nachrichten an schlechte Nachrichten reihen. Die Zahl der Firmenpleiten im laufenden Jahr wird auf rund 22.200 steigen – 25 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Das geht aus einer Studie des Kreditversicherers Allianz Trade herv…
Ab 2026 unbemannte Flüge zum Roten Planeten
Menschen wie Elon Musk sind der Grund, warum es der Menschheit immer wieder doch gelingt, ihre Zukunft ein Stück in die eigenen Hände nehmen zu können. Weg vom Klein-Klein, weg von den Nickligkeiten des Alltags, weg vom Feilschen um Details von Manteltarifverträgen, weg von Kriegen um Macht und L…

Kein Fördergeld vom Bund
Der bayerische E-Flieger-Hersteller Lilium bekommt jetzt dich keinerlei Förderung aus dem Bundeshaushalt. Zwar hatte die bayerische Staatsregierung erst kürzlich beschlossen, dem innovativen Unternehmen in Oberpfaffenhofen mit einer Haftungsübernahme von 50 Millionen Euro unter die Arme zu greifen, aber nun fällt Berlin den Bayern in den Rücken. Angeblich müsse damit gerechnet werden, dass Lilium (1000 Mitarbeiter) spätestens in einem Jahr erneut in Liquiditätsprobleme rutsche, befürchten die Bundes-Haushälter. Außerdem gäbe es nur wenige private Investoren, die Interesse daran ze…
„Raus aus den Schulden“
Peter Zwegart hat mit seinem „außergewöhnlichen Engagement und seiner Herzenswärme zahlreichen Menschen geholfen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen“. Mit diesen Worten würdigte der Kölner Privatsender RTL heute den Schuldnerberater und Finanzexperten, der bundesweit populär durch die S…

Ab 2026 unbemannte Flüge zum Roten Planeten
Menschen wie Elon Musk sind der Grund, warum es der Menschheit immer wieder doch gelingt, ihre Zukunft ein Stück in die eigenen Hände nehmen zu können. Weg vom Klein-Klein, weg von den Nickligkeiten des Alltags, weg vom Feilschen um Details von Manteltarifverträgen, weg von Kriegen um Macht und Lebensraum. Einfach groß denken, über alle bekannten Grenzen hinaus. Für die Zukunft unserer Enkel…. Elon Musk ist der beeindruckende Vertreter dieser Spezies von Menschen. Jedenfalls weiß ich von niemanden, der dem gebürtigen Südfrikaner, Gründer des Bezahldienstes PayPal, Chef des Autobauers Tes…
Kein Fördergeld vom Bund
Der bayerische E-Flieger-Hersteller Lilium bekommt jetzt dich keinerlei Förderung aus dem Bundeshaushalt. Zwar hatte die bayerische Staatsregierung erst kürzlich beschlossen, dem innovativen Unternehmen in Oberpfaffenhofen mit einer Haftungsübernahme von 50 Millionen Euro unter die Arme zu greifen, aber nun fällt Berlin den Bayern in den Rücken. Angeblich müsse damit gerechnet werden, dass Lilium (1000 Mitarbeiter) spätestens in einem Jahr erneut in Liquiditätsprobleme rutsche, befürchten die Bundes-Haushälter. Außerdem gäbe es nur wenige private Investoren, die Interesse daran ze…

Kein Fördergeld vom Bund
Der bayerische E-Flieger-Hersteller Lilium bekommt jetzt dich keinerlei Förderung aus dem Bundeshaushalt. Zwar hatte die bayerische Staatsregierung erst kürzlich beschlossen, dem innovativen Unternehmen in Oberpfaffenhofen mit einer Haftungsübernahme von 50 Millionen Euro unter die Arme zu greifen, aber nun fällt Berlin den Bayern in den Rücken. Angeblich müsse damit gerechnet werden, dass Lilium (1000 Mitarbeiter) spätestens in einem Jahr erneut in Liquiditätsprobleme rutsche, befürchten die Bundes-Haushälter. Außerdem gäbe es nur wenige private Investoren, die Interesse daran zeigten, Lilium dauerhaft zu finanzieren. „Eine Hilfe für Lilium halte ich für falsch“, sagte etwa der Berichterstatter der FDP, Frank Schäffler, in einem Interview. Und weiter: „Wenn Bayern diese Subvention eingehen will, dann soll es dies alleine tun.“ Bayern Ministerpräsident Markus Söder sagte heute vor dem CSU-Parteitag, das Bundeskanzleramt habe ihm versichert, dass noch nichts „abschließend entschieden“ sei. Zugleich wittert er eine bewusste Benachteiligung seines Bundeslandes durch die Ampel-Regierung. Ohne Finanzhilfen vom Bund werde erneut eine Zukunftstechnologie Deutschland verlassen, während „alte Technologien“ im Norden wie Schiffswerften mit viel Geld gerettet würden. Erzürnt ist man beim Flugzeugbauer in Oberpfaffenhofen auch auf das Magazin „Wirtschaftswoche“, in dem Thomas Stölzel am 8. Oktober kommentiert hatte, warum „der Staat Lilium nicht retten sollte“. Mit einem „Offenen Leserbrief“ reagierte das Unternehmen mit harten Fakten. In dem Schreiben heißt es, man könne natürlich Stölzels Meinung sein, aber es wäre gut gewesen, wenn er für diese Meinung wenigstens ein paar Argumente vorbringen könnte. Das sei allerdings nicht der Fall. Stattdessen erzähle er „Ammenmärchen“. Herr Stölzel kenne Lilium und seinen Jet überhaupt nicht, spräche in seinem Kommentar von 36 Triebwerken, wo es nur 30 habe. Die Kerntechnologien von Lilium und die eigens entwickelten Batterien seien mit den „besten Partnern aus der ganzen Welt entwickelt“ worden – das Ergebnis von zehn Jahren Forschung und Entwicklung und Testflügen. Mit vier jungen Gründer hat Lilium begonnen, doch dann seien über die fünf bisherigen Jahre „immer mehr erfahrene Ingenieure von Airbus, Rolls-Royce, Honeywell, BAE Systems und Leonardo“ hinzugekommen. Und ein nicht von der Hand zu weisendes Argument des Flugzeugbauers: Noch nie habe es ein Flugzeugprogramm in der Geschichte der Luftfahrt gegeben, das bereits vor seinem Erstflug so viele Bestellungen eingesammelt hat wie der Lilium Jet. Das Lilium-Schreiben endet mit: „Wir sind davon überzeugt, dass die rasante Entwicklung der Batterietechnik es möglich machen wird, in den 30’er Jahren einen konventionell startenden 50-Sitzer mit einer Reichweite von 1.000 Kilometer zu bauen. In den 40‘er Jahren sollte ein Lilium Airliner bereits 100 Pax über 2.000 km transportieren können. Dann wären 80 Prozent aller Flüge elektrisch und damit CO2-frei. Welche bessere Hoffnung für die Dekarbonisierung der Luftfahrt gibt es sonst?“      
Airbus als großes Vorbild
Moderne Technologie hat es schwer in Deutschland. Wer jüngste Berichterstattung im Handelsblatt, in der WELT oder dem Münchner Merkur verfolgt, sieht diese These bestätigt. Aber der Reihe nach. Beim elektrischen Flugzeugpionier Lilium in Gauting bei München läuten nach übereinstimmenden Medienberichten die Alarmglocken. Das Geld reicht nicht, um das Programm zur Serienreife zu bringen. Internationale Investoren haben schon 1,5 Milliarden Dollar investiert und fordern jetzt ein Signal, ob Deutschland an elektrischer Luftfahrt überhaupt interessiert ist. Erst dann wollen sie weiter investieren. Das gewünschte „Signal“ wäre ein Darlehen über 100 Millionen Euro der bundeseignen KfW-Bank.  Aber die Politik tut sich schwer. Seit über einem Jahr wartet Lilium auf eine Entscheidung. Im Ausland werden Projekte der elektrischen Luftfahrt schon längst mit großen Beträgen gefördert. Das veranlasst Investoren und Management, über Alternativen zum Standort Deutschland nachzudenken. Gespräche laufen nach Presseberichten in China, Amerika und Saudi-Arabien, aber auch in Frankreich. Wiederholt sich Geschichte? Airbus kennt heute jeder. Das Unternehmen ist schon seit einigen Jahren die Nr. 1 der Flugzeughersteller. Es gilt weltweit als französisches Unternehmen oder zumindest französische Erfindung. Dabei stammen die Idee und der erste wesentliche Antrieb zu Airbus von deutschen Luftfahrt-Ingenieuren. Sie wollten Mitte der 60er Jahre Fliegen für alle ermöglichen mit innovativen Technologien aus Europa. In Frankreich gab es für die Demokratisierung der Fliegerei zunächst wenig Begeisterung. Französische Ingenieure waren damals der Faszination des Überschallflugs erlegen, ihr Fokus lag auf der französisch-britischen Kooperation Concorde. Kein Wunder, dass Airbus als Firma zuerst in Deutschland registriert und die Markenrechte in Deutschland gesichert wurden. Ende der 60er Jahre öffneten sich die französischen Ingenieure der deutschen Idee von Airbus. Denn immer deutlicher war geworden, dass mit Überschall alleine die Nachfrage nach Flugzeugen nicht gedeckt werden könnte. Die französische Luftfahrtindustrie hatte mit einigen nationalen Flugzeugprogrammen auch schmerzlich erfahren, dass sie allein im Wettbewerb mit den Marktführern aus Amerika keine Chance hatten. Airbus hat fast 30 Jahre gebraucht, um sich im Markt als echte Alternative zu Boeing, Lockheed und McDonnell Douglas zu etablieren. Es hat sich mit Innovationen (zB Fly-by-wire) durchgesetzt, die die amerikanischen Wettbewerber erst deutlich nach Airbus eingeführt hatten. Die US-Luftfahrt war dabei immer im Vorteil. Denn sie profitierte nicht nur von hochprofitablen Rüstungsgeschäften, sondern auch von massiver staatlicher Technologieförderung. Frankreich war aber inzwischen wild entschlossen, Airbus zum Erfolg zu führen, vor allem wegen der strategischen Bedeutung einer eigenen Luftfahrtindustrie. In Deutschland herrschte jedoch große Skepsis Man zweifelte an den neuen Technologien, scheute das Risiko eines angeblichen Milliardengrabs und auch den transatlantischen Konflikt. Nur der bayerische CSU-Chef Franz-Josef Strauß plädierte von Anfang an für eine staatliche Förderung von Airbus. Mit seinen industriepolitischen, geo- und technologiepolitischen Gründen wurde er allenfalls bei den Kanzlern Kiesinger und Schmidt gehört. Brandt und Kohl konnte er immer nur unter Hinweis auf die Notwendigkeit deutsch-französischer Kooperation davon überzeugen, weiteren Subventionen zuzustimmen. Wie geht’s weiter bei Lilium? Das Münchner Unternehmen Lilium ist heute der deutsche Pionier in der elektrischen Luftfahrt und weltweit Branchenführer mit seinem Lilium Jet. Die Anfänge klingen wie eine Wiederholung der Airbus-Gründung: Vier deutsche Luftfahrtingenieure wollen elektrisches Fliegen für alle ermöglichen und mit regionalem Lufttransport einen Beitrag zur Dekarbonisierung der Luftfahrt leisten. Sie gründen ein Start-up, sammeln 1,5 Mrd Euro ein und bewiesen mit zwei Demonstratorfliegern, dass elektrisches Fliegen auch als Senkrechtstarter möglich ist. Lilium sichert sich Patente für seine bahnbrechenden Technologien beim elektrischen Jet-Antrieb, bei Batterietechnik und Flugsteuerung. Über 100 Festbestellungen und mehr als 600 Vorbestellungen hat das Unternehmen verbucht. Jetzt steht Lilium nur wenige Monate vor dem Erstflug seines Jets. Für 2026 wurde den Kunden die erste Auslieferung versprochen. Aber die deutschen Ingenieure treffen auf Widerstand – und nirgends so stark wie in Deutschland. Grüne und in Bayern Aiwangers Freie Wähler wittern Luftfahrt nur für Reiche und kaschieren damit doch nur ihre Technologieskepsis. Sie ignorieren, dass Lilium in einem Senkrechtstarter für sechs Personen nur das erste Projekt sieht. Die Vision des Unternehmens sind Regionalflugzeuge für den Transport von 40 bis 50 Personen in rund 10 Jahren mit einer Reichweite von 1.000 km und 80- bis 100 Personen in rund 20 Jahren mit einer Reichweite von 2.000 km. 80 Prozent aller Flüge weltweit sind unter 2.000 km. Lilium baut auf eine rasante Entwicklung der Batterietechnik. In Amerika, China, Großbritannien und Frankreich wird die elektrische Luftfahrt bereits massiv aus Staatsmitteln gefördert China hat elektrische Luftfahrt zu einem Ziel seines Fünf-Jahres-Plans gemacht. Deshalb hat die weltgrößte Batteriefirma CATL kürzlich ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Flugzeughersteller COMAC gegründet. Man will einen 19-Sitzer Elektroflieger bauen. CATL ist im Juli auch Großaktionär bei Autoflight geworden, einem Unternehmen für Drohnen und Elektroflugzeuge mit Standorten in Shanghai und Augsburg. Die chinesische Strategie bestätigt die Vision der Lilium-Ingenieure. Amerikanische Unternehmen aus der Lufttaxi-Branche wie Joby und Archer haben bereits viele Hundert Millionen Dollar an staatlichen Subventionen bekommen. Auch Vertical in England und französische Startups sind mit dreistelligen Millionenbeträgen gefördert worden. Vor diesem Hintergrund hatte Lilium in München und Berlin um ein Darlehen ersucht. Da sich die deutsche Politik nicht bewegt, schwärmen die Manager von Lilium jetzt aus ins Ausland, um neue Investoren zu suchen. „Es geht um das Überleben des Unternehmens,“ sagt ein Branchenkenner im Hintergrundgespräch mit KELLE. „Ohne Staatsgeld ist noch kein Luftfahrtprogramm erfolgreich geworden. Keins.“ Der Insider weiter: „Wenn Deutschland nicht bereit ist, dann muss die Zukunft im Ausland gesucht werden. Nur so ist Wettbewerbsfähigkeit zu halten, obwohl das Unternehmen weltweit über die vielversprechendste Technologie verfügt.“ Die Zukunft von Lilium in Deutschland liegt jetzt in den Händen der Bayerischen Staatsregierung. Sie muss eine Bürgschaft in Höhe von 50 Millionen Euro für das Darlehen der KfW abgegeben. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) haben für den Bund längst grünes Licht gegeben. Der Ball liegt aber bei Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW). Aiwanger scheut den Widerstand aus seiner Fraktion, wo man eher die Interessen der Landwirtschaftim Auge zu haben scheint statt Technologien der Zukunft. Dann käme es auf Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an. Wird er sich als Erbe von Franz-Josef Strauß bewähren? Oder wird Lilium demnächst auch nur ein in Deutschland gegründetes Unternehmen sein, das seine Zukunft in Frankreich, China oder Amerika erlebt?
Die Saudis haben das gewaltige Potential als erste erkannt
In Gauting am Flughafen Oberpfaffenhofen bei München wird die Zukunft der Luftfahrt neu gedacht und neu entwickelt. Lilium, so heißt das StartUp, sein Geschäft nennt sich disruptive Luftfahrttechnik. Hinter Lilium stecken vier brillante Köpfe, die sich an der TU München kennengelernt haben und seit 2015 intensiv Gedanken darüber machen, wie die Luftfahrt der Zukunft aussehen wird: Daniel Wiegand, Sebastian Born, Patrick Nathen und Matthias Meiner. Die Flugtaxis, die sie hier entwickeln, werden nicht mit Kerosin betrieben, sondern mit Batterien – E-Mobilität über den Wolken. Wiegand, gebürtig aus Tübingen und aufgewachsen in Freiburg, ist der Mann, der das Unternehmen gegründet hat – Master-Abschluss an der Technischen Universität in München im Fach Luft- und Raumfahrttechnik mit Schwerpunkt auf Flugantriebssystemen. Sein erstes Patent meldete er an, als er noch das Gymnasium besuchte. „Jugend forscht“ hat er gewonnen, Deutschlands bekanntesten Technik-Wettbewerb, und mit 14 Jahren fing er mit dem Segelflug an, war schon Pilot, bevor er Auto fahren durfte. Das Team um Wiegand ist dabei, die Luftfahrt zu revolutionieren mit ihren Elektrofliegern VTOL (Vertical Take-Off and Landing), die senkrecht starten und landen. Mehr als 300 Kilometer Reichweite bei einer Höchstgeschwindigkeit von 250 Kilometern pro Stunde soll der Flieger bis 2030 schaffen, heute sind es bereits 175 km. Deshalb sieht sich Lilium auch nicht als innerstädtisches Lufttaxi, sondern als Regionalflieger für Städteverbindungen. Komplett emissionsfrei und damit das umweltfreundlichste Flugzeug überhaupt. Wie so oft sind es internationale Investoren, die das gewaltige Potential von Lilium als erste erkannt haben. 1,5 Milliarden Dollar sammelte das Unternehmen bisher ein, nur ein kleiner Teil – etwa 30 Millionen Euro – davon in Deutschland. Doch jetzt reiste eine Delegation aus Saudi-Arabien an, um in Gauting den Vertrag für die Bestellung von 50 Flugzeugen zu unterschreiben – bei einer Option für weitere 50 Jets. Sechssitzer mit noch geringer Reichweite Bisher schafft der eVTOL-Jet, der als Vier- und Sechssitzer produziert wird, gerade einmal 175 Kilometer. Kann man die nicht einfacher mit der Bahn fahren? „Von Nürnberg zum Münchner Flughafen gibt es keine direkte Bahnverbindung“, entgegnet Medienmanager Rainer Ohler gewinnend im Gespräch mit KELLE. „Weltweit ist fehlende Verkehrsanbindung noch ein viel grösseres Thema. Wenn jeden Morgen mehr als 700 Hubschrauber nach Sao Paulo reinfliegen und abends zurück, ist das nur eines von vielen weiteren Beispielen. Ich könnte auch die West-Ost-Verbindungen in Florida oder die griechischen Inseln oder die Strecke Nizza-St. Tropez nennen.“ Und die Saudis, die gerade mit einer 50-köpfigen Delegation da waren, haben ambitionierte Pläne „Wir wollen die Art zu Reisen neu definieren“, sagte Saudia-Generaldirektor Ibrahim Al-Omar bei der Vertragsunterzeichnung. Saudi-Arabien baut derzeit seine Verkehrs-Infrastruktur massiv aus. Dahinter stecken Überlegungen, die auch in Katar, Dubai und anderen Staaten des Nahen Ostens auf der Tagesordnung stehen: Wovon leben wir weiter gut und gerne, wenn das Erdöl einmal versiegt in ferner Zukunft? Die Lilium-Flieger seien prädestiniert, um zum Beispiel Passagiere vom Flughafen in Dschidda ins knapp 100 Kilometer entfernte Pilgerziel Mekka zu bringen. Ein solcher Flug im Lilium-Flugtaxi soll etwa 200 Euro kosten, plant man bei der Fluggesellschaft Saudia, die nun die ersten 50 Maschinen erhält. Ein großer Schritt für die Entwicklung des bayerischen StartUps, das inzwischen an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet ist.
«Ein wichtiges Signal»
BRLIN – Nach dem Krisenjahr für Gründer 2022 sind wieder deutlich mehr Start-ups in Deutschland entstanden. Im ersten Halbjahr 2023 stieg die Zahl der Neugründungen um 16 Prozent gemessen am zweiten Halbjahr 2022 auf knapp 1300, wie eine in Berlin veröffentlichte Studie des Bundesverbands Deutsche Startups zeigt.

Unser Geld steht aus wackligen Füßen
Wenn ich auf meinen Vorträgen frage, wie Geld entsteht, bekomme ich häufig die interessantesten Antworten: Es komme aus dem Automaten, aus dem Keller der Bank oder aus der Druckerpresse. Es ist essentiell wichtig zu verstehen, wie Geld entsteht, denn schon Henry Ford sagte damals zu seiner Zeit: …