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2050 könnte es mehr Plastikmüll als Fische in den Meeren geben

Fischen impossible

Waren das noch Zeiten, als Haie und andere Raubfische die größten Feinde von Meeresschildkröten, Delfinen und Seevögeln waren. Heute geht die größte Gefahr für die Meerestierarten von Polypropylen, Polyethylen und Polyurethan aus…  70 Prozent der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Aber in jedem Quadratkilometer schwimmen hunderttausende Teile Plastikmüll. Statistisch gesehen kommen auf jeden Erdenbürger etwa 700 Plastikteilchen, die im Meer schwimmen. Es ist ein weltweites Problem: Seevögel verenden qualvoll an verschluckten Feuerzeugen, Flaschendeckeln und Strohhalmen, die sie für bunte Fische hielten; Schildkröten ersticken an Plastiktüten, die wie Quallen aussahen; Delfine sterben, weil sie sich in alten Fischernetzen verfangen. Das Problem wird immer mehr Menschen bewusst, da sie permanent damit konfrontiert werden. Es gibt wohl keinen Strand weltweit, an dem kein Plastik angespült wird. Schon heute sollen mindestens 150 Millionen Tonnen Plastikmüll die Weltmeere belasten. Und es werden jedes Jahr ein paar Millionen Tonnen mehr, die sich zu gigantischen Müllstrudeln auf den Ozeanen ansammeln. Deshalb haben die Vereinten Nationen 2018 den Plastikmüll in den Meeren zu einem der sechs dringendsten Umweltprobleme (neben Klimawandel, Versauerung der Meere und Artensterben) erklärt. Die Folgen der Plastikabfälle sind dramatisch, denn sie sind nicht nur eine Gefahr für Fische, Vögel und Meeressäuger. Der in den Wellen treibende Müll verrottet niemals, er wird lediglich durch Wellenbewegungen und UV-Strahlen zu immer kleineren Teilchen pulverisiert. Über den Verzehr von Fischen landen kleine Plastikpartikel, das sogenannte Mikroplastik, auch in der menschlichen Nahrungskette und damit im menschlichen Organismus. Welche konkreten gesundheitlichen Folgen das hat, ist noch nicht erforscht. Fakt ist aber, dass enthaltene Stoffe wie Weichmacher und Flammschutzmittel chemisches Gift sind. Verläuft die Entwicklung so weiter, werden im Jahr 2050 nach Gewicht mehr Plastikabfälle in den Meeren schwimmen als Fische. Zur selben Zeit, so vermuten Wissenschaftler, werden sich in den Mägen nahezu aller Meeresvögel Plastikteile finden. Offiziellen Schätzungen zufolge werden weltweit mehr als 1300 Tierarten im oder am Meer durch Plastikabfälle belastet oder bedroht. Darunter sind auch Arten, die vom Aussterben bedroht sind, wie die Hawaii-Mönchsrobbe, die Karettschildkröte oder der Duale Sturmtaucher. Der Müll in unseren Ozeanen besteht aus Plastiktüten, PET-Flaschen, Feuerzeugen, Zahnbürsten, Zigarettenkippen, Einwegverpackungen und ähnlichem mehr. Tiere verwechseln die bunten Plastikteilchen auch aufgrund ihres Geruchs häufiger mit Nahrung. Sie ersticken, sterben an Verstopfung oder verhungern, weil sie durch den vollen Bauch ein trügerisches Sättigungsgefühl haben. Insbesondere Seevögel fallen diesem tödlichen Irrtum reihenweise zum Opfer. Denn auf dem Meer treibende Plastikteilchen riechen nach Schwefel, wenn sich Algen und Bakterien darauf ansiedeln. Bei einer Untersuchung von Eissturmvögeln, die sich ausschließlich aus dem Meer ernähren, hatten beispielsweise 93 Prozent der Tiere Plastikteile im Magen. Und nicht nur zwei oder drei Teile, der Durchschnittswert lag bei 27 Plastikpartikeln pro Vogel! Es wird geschätzt, dass – wenn die Entwicklung so weitergeht ­ bis 2050 fast jeder Meeresvogel Plastikteile im Magen haben wird. Betroffen sind auch immer häufiger Meeressäuger und Fische Meeresschildkröten, die sich am liebsten von Quallen ernähren, verschlucken immer wieder Plastiktüten. Schon jede zweite Meeresschildkröte hat heute Plastik im Magen. Und Wale, die Plankton aus dem Meer filtern, füllen ihre Bäuche ungewollt mit massenhaft Plastikteilchen, die sie auf natürlichem Wege kaum wieder ausscheiden können. Darüber hinaus gibt es immer wieder solche Fälle, in denen die Tiere nicht durch Verwechslung mit Nahrung zu Tode kommen, sondern durch das Verfangen im Müll. Ob ein herrenloses Fischernetz, ein alter Ölkanister oder ein Joghurtbecher – das alles kann zur tödlichen Falle werden, wenn sich die Tiere darin verfangen oder in Panik verstümmeln. Im Mittelmeer haben heute 134 Tierarten Plastik im Körper, mehr als 344 Tierarten weltweit wurden schon in Plastikfallen gefunden. Die schlimmsten Verursacher des Problems sind fünf asiatische Länder Plastikverschmutzung ist ein weltweites Problem. Zu den Hauptursachen zählen der übermäßige Plastikverbrauch und fehlende oder mangelnde Abfallkonzepte. Am meisten Plastikmüll wird über die großen Flüsse in Südostasien in Pazifik und Indischen Ozean geschwemmt. Dabei sind die fünf asiatischen Länder China, Indonesien, die Philippinen, Thailand und Vietnam zusammen für die Hälfte der weltweiten Plastikverschmutzung von Ozeanen verantwortlich. Das Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) hat ausgerechnet, welche Flüsse am meisten Plastik in die Meere tragen. Allein der 6380 Kilometer lange Jangtsekiang in China – nach Amazonas und Nil drittgrößter Fluss der Welt – transportiert jedes Jahr etwa 16,88 Millionen Tonnen Kunststoff ins Meer. Gefolgt von Indus (Pakistan, 4,81 Millionen Tonnen), Huangho (China, 4,1) und Hai He (China, 3,45). Aber auch in Europa, dem weltweit zweitgrößten Plastikproduzenten, gibt es ähnliche Probleme. Mittelmeeranrainer-Staaten wie Italien, Spanien, Griechenland und die Türkei haben Recyclingquoten von 30 Prozent und weniger. In der Region hinterlassen 150 Millionen bis zu 760 Kilogramm Müll pro Kopf und Jahr. Verschlimmert wird das Ganze durch die etwa 320 Millionen Touristen, die jedes Jahr an die Mittelmeerstrände strömen. Hauptproblem dieser Länder ist das fehlende Abfallmanagement. Sie verfügen über keine oder nur lückenhafte Strukturen für Sammlung, Recycling und Vernichtung von Abfällen. Höchstens 50 Prozent des Müllaufkommens in den ärmeren Ländern wird eingesammelt. Aber auch dort meist nur in den Städten. In ländlichen Regionen wird er aus Kostengründen überhaupt nicht abgeholt und bleibt liegen. Für mindestens die Hälfte der Erdbevölkerung gibt es keine geregelte Abfallentsorgung. Ein Kreislaufsystem wie der Grüne Punkt in Deutschland, in dem alle Unternehmen, die verpackte Ware verkaufen, eine Lizenzabgabe auf Verpackungen zahlen müssen, fehlt hier völlig. Nach einer Studie von Ocean Conservancy stammen übrigens 75 Prozent des in die Meere gespülten Plastikmülls von Abfällen, die nicht eingesammelt wurden. Beängstigend ist aber, dass die verbleibenden 25 Prozent offenbar schon einmal unter Kontrolle waren und trotzdem in die Meere gelangen. Hierfür werden insbesondere ungesicherte Deponien in der Nähe von Fließgewässern und illegale Entsorgung verantwortlich gemacht. Ein noch viel größeres Problem als die mit dem bloßen Auge erkennbaren Plastikmassen ist das so genannte Mikroplastik. Es sind winzig kleine Plastikpartikel mit weniger als 5 Millimeter Durchmesser, die aus unterschiedlichen Quellen in die Gewässer gelangen: durch Abrieb von Autoreifen, das Waschen von Kunststofftextilien oder als Bestandteil in Kosmetikprodukten. Mikroplastikpartikel enthalten wie jeder andere Plastik auch Stoffe, die zu 78 Prozent giftig sind und somit Organismen Schäden zufügen. Gelangen sie ins Körpergewebe, können sie Leberschäden verursachen oder den Hormonhaushalt verändern. Daraus resultieren häufig Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit, der Reproduktionsfähigkeit und des Wachstums sowie Krebserkrankungen. In Plastik enthaltene Schadstoffe können auch zu genetischen Veränderungen führen.  Was jetzt dringend getan werden muss Umweltschutzorganisationen fordern seit Jahren eine Vereinbarung für internationale Handelsbestimmungen für Plastikmüll, in denen weltweite Recyclingvorgaben festgelegt werden. Außerdem Finanzmechanismen, mit denen die Umsetzung der geforderten Vereinbarungen gefördert wird. Eine Möglichkeit sind die so genannten „Fishing for litter“-Initiativen, bei denen die Fischindustrie in das Säubern der Meere einbezogen wird. Die Trawler und Kutter erhalten die Ausrüstung und die Fischereibetriebe eine Belohnung dafür, wenn sie Meeresmüll an Land bringen, anstatt dass sie aus Versehen „gefischten“ Müll wieder ins Meer werfen.      
Auf dem Rücken Zehnjähriger Politik machen

Wie Schule demotivieren kann. Ein Praxisbeispiel…

Eigentlich war Musik gar nicht ihr Fach gewesen. Dass sie auf ein Gymnasium mit musikalischem Schwerpunkt kam, war eher der Unbeugsamkeit ihrer Eltern geschuldet. Diese hatten sie nämlich, als die Grundschule während der Coronamaßnahmen plötzlich wieder von Fern- auf Präsenzunterricht wechselte, weder zum Tragen von Masken noch zum regelmäßigen invasiven Testen gezwungen. Von da ab war der Weg vorgezeichnet: Natürlich ließ die Schule unter solchen Umständen eine Teilnahme am Unterricht nicht zu. Natürlich behauptete die Schule, hier würde der Schulpflicht nicht entsprochen. Natürlich behaupteten die Eltern, die daraufhin mit Zwangs- und Bußgeldandrohungen im 5-stelligen Bereich konfrontiert wurden, dass sie ihre Kinder zum Schulgang anhielten, ihnen aber dort der Zutritt verweigert wurde. Natürlich quittierte die Schule ein solches Verhalten, indem sie jede nicht im Unterricht erbrachte Leistung der Schülerin mit Ungenügend (6) benotete. Natürlich erhielt die Schülerin daraufhin, Ende der vierten Klasse, keine Empfehlung für ein Gymnasium, auch wenn der Lehrer, der in stetem Austausch mit ihr und den Eltern stand, diese unter der Hand nachdrücklich aussprach. Natürlich musste sie darum einen Qualifikationstest ablegen, den sie mit Bravour bestand. Und diesen absolvierte sie zufällig gerade auf jenem Gymnasium mit musikalischem Schwerpunkt, auf dem sie sich dann einschrieb. Ihr Wunsch war es, im dortigen naturwissenschaftlichen Zweig zu beginnen und so war der Schreck recht groß, als es hieß, sie habe einen Platz in der Bläserklasse. Aber nach einigem Hin- und Her machte sie sich mit dem Gedanken vertraut, eine Klarinette wäre vielleicht gar nicht so schlecht. Doch als die Instrumente verteilt wurden, erhielt sie eine Trompete. Vielleicht war das nicht der glücklichste Start, doch als sie bemerkte, dass sie die einzige ihrer Geschwister war, die auf Anhieb Töne aus dem Instrument hervorbrachte, war sie schon ein wenig stolz. Und als sie dann beim Üben von ihrer Schwester unterbrochen wurde und verärgert einen lauten Ton aus dem neu erworbenen Instrument in ihre Richtung abgab und die Schwester daraufhin erschrocken zusammenfuhr, war das Eis gebrochen. Seitdem sind sie beste Freunde: die Trompete und unsere frischgebackene Gymnasiastin. Schnell fand sie Freunde im neuen Klassenverband und die Begeisterung für ihr Instrument stieg zusehend. Für kaum etwas anderes opfert sie bereitwillig derart viel Freizeit, wie zum Üben auf der Trompete und schon Weihnachten gab es das erste schulinterne Konzert, wo wir Eltern staunten, was die Kinder in den wenigen Monaten bereits gelernt hatten. Mehrere Stunden Unterricht in der Woche, engagierte und qualifizierte Lehrer sowie ein freundschaftlich verbundener Klassenverband, der sich gegenseitig anspornt, verfehlten ihre Wirkung nicht. Aus unserer an Musik bis dato reichlich desinteressierten Tochter wurde eine hoch motivierte, begeisterte kleine Trompeterin. Nun, wohl aufgrund der allgemeinen Einschätzung des Leistungsniveaus und weil die Schule schon des Öfteren mit Erfolg dabei war, bewarb sich die Schule in diesem Jahr mit ihren beiden Bläserklassen, fünftes und sechstes. Schuljahr, in München zum Bläserklassen-Wettbewerb des Bayerischen Blasmusikverbandes. Dieser bewirbt die Veranstaltung im Internet mit den Worten: Mit diesem Wettbewerb werden Bläserklassen an allgemeinbildenden Schulen oder Musikvereinen die Möglichkeit geboten, in einem direkten Vergleich mit anderen Bläserklassen das eigene Leistungsniveau deutlich zu machen und herauszustellen.“ Für den Auftritt wurden drei ansprechende, anspruchsvolle Stücke ausgewählt, und die Kinder übten über viele Wochen die neuen und teils schwierigen Passagen, sowie das Spielen in unterschiedlichen Lautstärken, ohne dabei die Oktave zu wechseln. Jede freie Minute, ob nach der Schule, am Wochenende oder in den Ferien griff unsere Tochter zum Instrument, um ihre Stücke zu üben und ihre Technik zu verbessern. Mit wie viel Freude und Engagement die Schüler bei der Sache waren, konnten wir als Eltern erleben, als die Mädchen spontan auf dem Schulhof, aus purer Freude an den Stücken, den Instrumenten und dem Zusammenhalt der Klasse, gemeinsam, nach einem Konzert im Rahmen der Schule, eine spontane Zugabe gegeben hatten. Die Begeisterung, mit der sie bei der Sache waren, vielleicht nicht trotz, sondern gerade wegen des widrigen Erlebnisses, gehört vermutlich zu den unbeabsichtigten, aber doch so häufigen Wendungen, wo Ungerechtigkeit nicht zwangsweise zu Frust und Hinterfragen der eigenen Position führt, sondern zu stärkerem Zusammenhalt. Doch was war geschehen? Die Mädel hatten sich wie schon beschrieben auf den Blasmusik-Wettbewerb vorbereitet und da es sich um ein bayerisches Gymnasium handelt lag zudem nahe, die Blasmusik traditionell in der Landestracht aufzuführen. Wir hatten Glück, denn nicht jeder staffiert seine Kinder mit regelmäßig mitwachsender Mode in jeder Art aus, doch die Oma hatte noch ein wunderbares, von einer Schneiderin extra für sie angefertigtes Dirndl im Schrank, dass der Enkelin wie auf den Leib geschneidert passte. Um es kurz zu machen, beide Schulklassen wurden von der Jury auf den letzten Platz ihrer Jahrgangsstufe gewählt Die fünfte Klasse auf den neunten und die sechste Klasse auf den elften Platz. Natürlich soll nun kein Vergleich mit anderen Darbietungen stattfinden, so etwas verbietet sich, doch gibt es Aufzeichnungen, die belegen, dass beide Klassen nicht gepatzt hatten. Sie haben eine nicht nur von Eltern als ordentlich befundene Leistung abgegeben. Daran, wie im oben zitierten Spruch der Wettbewerbshomepage geschildert, kann es nicht gelegen haben. Doch woran dann? Dass hier auf dem Rücken von zehn- bis elfjährigen Mädchen Politik ausgetragen wurde, dürfte eigentlich nicht der Fall gewesen sein, denn das wäre nicht nur unanständig, so etwas stünde gefährlich nahe am Kindesmissbrauch. Allerdings muss man so oder so die Frage stellen, warum es der Veranstalter zuließ, dass sämtliche niedrig bewerteten Gruppen öffentlich zur Schau gestellt wurden, statt wie es oft üblich ist, nur die ersten drei oder vier Gewinner vor aller Augen zu ehren. Schon im Vorfeld der Auszeichnung machte die Erwähnung des jeweils letzten Platzes für die Schule, die mit zwei Klassen angetreten war den Eindruck, man wolle hier jemanden bloßstellen. Die Frage also steht im Raum: Wurde hier der als zu traditionell empfundene Eindruck einer katholischen Mädchenschule bewertet? Transparenz über die Bewertungskriterien und die Punktevergabe durch die Jury, die mir als Vater nicht vorliegt, könnte hier Klarheit schaffen. Da aber eine weitere Aufklärung nicht zu erwarten ist und sich kluge Köpfe zusammenfinden werden, eine unangreifbare Rechtfertigung der Bewertung abzugeben, sobald man sich dazu gezwungen sieht, wäre die vernünftigste Reaktion wohl ein zukünftiges Fernbleiben. Wo Kinder schon in frühen Jahren lernen, dass nicht die Leistung zählt, sondern undurchsichtige Seilschaften über Erfolg und Misserfolg entscheiden, da sind wir im deutschen, oder hier besser gesagt im bayerischen Schulsystem. Und wenn man nicht ganz so still verschwinden will, gäbe es vielleicht auch noch die Möglichkeit im nächsten Jahr den Auftritt mit dem Stück „Humpa like a Clown“ der finnischen Band „Eläkeläiset“ zu absolvieren und dann, ohne eine Siegerehrung abzuwarten, den Ort der Schande zu verlassen.
Alles nur, um die Ausgebeuteten bei Laune zu halten

Von Rousseau bis zur Woke-Ideologie: Der Hass der Linken auf die Kultur

Die tiefe Abneigung der linken Extremisten gegen die westliche Kultur hat hauptsächlich zwei Ursachen: eine ideologische und eine psychologische. Allerdings gibt es zwischen diesen Ursachen keine klare Trennungslinie, denn sie bedingen sich auch gegenseitig. Rousseau: Die angebliche Ungerechtigkeit des kulturellen Wettbewerbs Die ideologisch begründete Abneigung gegen die sogenannte bürgerliche Kultur hat eine fast 300-jährige Vorgeschichte. Ihre Geburt lässt sich auf Jean-Jacques Rousseau zurückführen, der als erster die Kultur als eine destruktive und letztendlich zutiefst unmoralische Kraft definiert hat. Rousseau war der Meinung, dass das einsame, nicht-sozialisierte Individuum („der gute Wilde“) von Natur aus grundsätzlich gut sei, dass es aber durch seine Vergesellschaftung schlecht, heuchlerisch und egoistisch wird. Dies sei laut Rousseau angeblich deswegen der Fall, weil das Individuum in der Gesellschaft stets der Konkurrenz seiner Mitmenschen ausgesetzt ist, was implizit bedeutet, dass seine Leistungen bewertet werden. Das würde automatisch zum Neid der Unterlegenen auf die Gewinner führen. Und weil Neid mit der angeblichen Güte des Menschen unvereinbar ist, sind die Bewertung und die Konkurrenz abzuschaffen. Das impliziert natürlich auch die Abschaffung aller kulturellen Leistungen, die ebenfalls bewertet werden. Durch diese Abschaffung der Konkurrenz – auch auf kulturellem Gebiet –  würden die Menschen wieder so gut werden wie im sogenannten Naturzustand. Rousseau ist der Urahne aller (linksextremen) kollektivistischen Kulturrevolutionen des 20. Jahrhunderts, bis hin zur heutigen woken cancel culture, die die westliche Welt erschüttert. Marx: Der „Überbau“ als Machtinstrument der bürgerlichen Unterdrücker Marx hat Rousseaus Thesen vom Konkurrenzkampf zum Teil übernommen. Aber er postulierte, dass die Grundstruktur der Gesellschaft nicht mehr der Konflikt der einzelnen Individuen gegeneinander sei, sondern der Kampf bloß zweier sozialer Klassen: „Ausbeuter“ und „Ausgebeutete“. Dieser Klassenkampf, in dem es nur um materiellen Besitz gehen würde, sei die eigentliche Essenz der Gesellschaft. Marx nannte sie „Basis“. Alles was in der Gesellschaft zusätzlich zu dieser angeblichen faktischen Grundlage noch existiert – Religion, Familie, Recht und Kultur – sei nur die Begleiterscheinung dieser „Basis“. Marx nannte sie einen „Überbau“. Dieser „Überbau“ würde laut Marx in der bürgerlichen Gesellschaft nur dazu dienen, um die angeblich unterdrückerischen Machtstrukturen und die fundamentale – heute sagt man in linken Kreisen: „systemische“ – Ausbeutung der Besitzlosen (die Proletarier) durch die besitzenden Ausbeuter (die bürgerlichen Kapitalisten) zu verschleiern. Insbesondere die Religion, die Marx „Opium des Volkes“ nannte, wäre dazu da, um den Ausgebeuteten eine billige Tröstung für die Härten des Lebens zu bieten, und sie dadurch politisch ruhig zu stellen. Die eigentliche Funktion des „Überbaus“ war laut Marx die Machtstabilisierung der „Ausbeuter“. Deswegen hätten Marxisten die Pflicht, diese Funktion des „Überbaus“ zu entlarven und den „Überbau“ selber zu zerstören. Herbert Marcuse: Die bürgerliche Kultur als neues „Opium des Volkes“ Weil der Einfluß der christlichen Religion im 20. Jahrhundert immer kleiner wurde, haben die neo-marxistischen Ideologen die Funktion der Religion als „Opium des Volkes“ der Kultur zugewiesen. Dadurch wurde die Kultur zum Hauptschauplatz des ideologischen Kampfes. (Hier sei an Antonio Gramsci erinnert.) Und damit war die ideologische Grundlage des direkten Kulturhasses der Linken bis zum heutigen Tag erstellt. Einer der Heroen des auf diese Weise modernisierten Marxismus war der sehr erfolgreiche Schriftsteller Herbert Marcuse. Seine Thesen über den „affirmativen Charakter“ der „bürgerlichen“ Kultur und Kunst resultieren direkt aus Marxens Theorie des Überbaus. Marcuse war einer der ersten, der die angebliche Funktion der Religion als „Opium des Volkes“ ausdrücklich auf die Kultur übertragen hat. Laut Marcuse würde die Kultur durch ihre trügerischen Schönheiten und ihren verlogenen Idealismus die Ausgebeuteten besänftigen und dazu bringen, ihre angeblich miserable gesellschaftliche Lage zu akzeptieren. Somit sei die gesamte (westliche) Kultur bloß eine Stütze des „ausbeuterischen“ bürgerlichen Machtmechanismus. Sie würde im Namen der Menschlichkeit, der Schönheit, der Freiheit und der Tugend das Elend, die Knechtschaft und den brutalen Egoismus der bürgerlichen „gesellschaftlichen Bedingungen“ „verdecken“. Sie würde die Menschen dazu bringen, die „antagonistischen Daseinsverhältnisse“ der bürgerlichen Gesellschaft nicht mehr wahrzunehmen. (Die in Anführungsstrichen gesetzten Worte sind Zitate aus Marcuse.) Deswegen sollte die bürgerliche Gesellschaft mitsamt ihrer „klassischen bürgerlichen Kunst“ restlos vernichtet und durch eine „total andere Welt“ ersetzt werden. Marcuse forderte die radikale Zerstörung der bürgerlichen Kultur. Die sollte dem „Untergang“ zugeführt werden. Die Woke-Ideologie als Zuspitzung der Kritischen Theorie: Die „systemische Diskriminierung“ Macuses Theorie von der hassenswerten „affirmativen Kultur“ vereint in sich Gedanken von Rousseau und Marx und bildet die ideologische Basis der sogenannten „kritischen Theorie“ der „Frankfurter Schule“ und der postmodernen Theoretiker. Diese Ideen wurden in den vergangenen Jahrzehnten modernisiert und sind der wichtigste Bestandteil aller heutigen linken Ideologien, speziell der postmodernen Woke-Doktrin, für die die Kultur nur ein diskriminierendes Machtinstrument ist. Diese Ideen sind die Grundlage für den Hass der (extremen) Linken (die inzwischen eine ziemlich große Minderheit der westlichen Bevölkerung ausmacht) auf die sogenannt „bürgerliche“ Kultur und Kunst. Dies ist ein Auszug aus Tom Soras neuestem Buch „Linke Intellektuelle im Dienst des Totalitarismus. Wie die Kunstavantgarde den Weg für die Woke-Bewegung bereitete ‒ das Beispiel John Cage“, 424 Seiten, Solibro Verlag, hier bestellbar. https://www.solibro.de/buecher/Linke-Intellektuelle-im-Dienst-des-Totalitarismus  
Männer sind durch ihren Status attraktiv

INTERVIEW mit Beile Ratut: „Die Ehe ist wie eine Insel“ – Heiratet, bevor es zu spät ist!

Die finnische Autorin Beile Ratut ist eine überaus scharfsinnige Frau, die sich zu vielen Themen eine klare Haltung bewahrt hat. In einem Essay hat sie sich im Januar ausführlich mit der Veränderung des Liebeslebens der modernen Menschen und der dafür passenden „Struktur“ beschäftigt, nachzulesen hier  Dabei kam sie zu dem heute fast schon erstaunlichen Schluss, dass die Ehe eine gute Sache ist. Wir sprachen mit Beile. In Ihrem Artikel behaupten Sie, mit der Abschaffung der traditionellen Ehe seien auch die gleichen Chancen auf Liebe und ein erfülltes Leben abgeschafft worden – insbesondere für Männer. Wie begründen Sie das? Die traditionelle Ehe hat eine Frau an einen Mann gebunden und den Mann an eine Frau. Eine Ehe war nicht einfach auflösbar, sie war Grundlage der Familiengründung. Man verbringt sein gesamtes Leben mit dieser einen Person und erschafft mit dieser Person die nächste Generation. Das ist nicht nur etwas Biologisches, sondern auch etwas Kulturelles. Die Ehe ist dann so etwas wie ein Allokationsmechanismus für Liebe. Ein Mann heiratet ja nur eine Frau, und eine Frau heiratet nur einen Mann. Heute will man, dass jeder für sich allein alles selbst entscheidet. Die Ehe ist aufgegeben worden und existiert nur noch als nebensächliche formale Hülle. Man kann damit Steuern sparen. Ein Sakrament ist sie erst recht nicht mehr, also etwas, worin Gott am Menschen handelt. Die Leute sind also auf sich allein gestellt. Was treibt sie nun an? Man redet heute dann von „Wo die Liebe hinfällt“ und so weiter, aber wenn man sich das einmal genauer anschaut, dann sieht man, dass die Leute sich eigentlich nur noch von ihren Leidenschaften treiben lassen. Es geht darum, was die Menschen begehren. Vergessen wird dabei, dass Begehren etwas ist, das den Menschen nicht stark macht, sondern schwächt und beschränkt. Wenn nun die Ehe bedeutungslos ist, dann gibt es nichts mehr, was die Beziehungen zwischen Mann und Frau regeln. Außer der knallharten Biologie. Dann geht es um das Begehren und wer seins am besten durchsetzen kann. Und wer kann was durchsetzen? Biologisch gesehen sind das bei Frauen die Jugend und die Schönheit – bei Männern wiederum ist es der Status. Da die Frauen die Wahl haben, suchen sie sich Männer mit einem hohen Status und nehmen in Kauf, nicht die einzige zu sein. Die sexuell weniger attraktiven Frauen, ältere, weniger hübsche und solche mit „Altlasten“, die es natürlich aufgrund der hohen Scheidungsrate sehr häufig gibt, haben hier das Nachsehen, was aber nie thematisiert wird. Und Männer, die keinen Status haben, haben zunehmend Schwierigkeiten, eine Frau zu finden. Grundsätzlich muss man wohl auch sagen, dass die Qualität der Frauen durch die sexuelle „Befreiung“ abgenommen hat. Die Frage wäre dann natürlich auch, wollen die jungen Männer heute überhaupt eine solche moderne befreite Frau, mit der sie auf „Augenhöhe“ alles verhandeln müssen? Was hat „Augenhöhe“ überhaupt mit „Liebe“ zu tun? Aber wenn sich zwei Menschen einigen, aus welchen Gründen auch immer, für eine Zeitlang zusammenzuleben, Zeit miteinander zu verbringen, Sex zu haben, und dann irgendwann einvernehmlich entscheiden: Das war’s jetzt – und sich dann trennen, was spricht grundsätzlich dagegen, wenn man die Religion mal außen vorlässt? Religion außen vor zu lassen, das ist sicher hier schon das größte Problem, denn Religion ist die Rückbindung auf das, was wirklich wahr ist, es geht dabei also um den Sinn des Lebens. Warum hat man überhaupt eine Beziehung? Wozu? Aber gut, heute ist Gott tot, die Menschen leben also, als gäbe es gar keinen Gott, da kann man natürlich nicht mit christlichen Lebensweisen kommen und muss sich des Themas unter rein menschlichen Aspekten annehmen. Aber auch da kann man ja bestimmte Zusammenhänge erkennen. Es ist doch die Frage, was man da eigentlich tut. Kann man das so machen? Natürlich kann man so leben, als wäre eine sexuelle Begegnung mit einem Menschen völlig losgelöst von allem anderen, und dann endet die Beziehung und man geht weiter und beginnt wieder von vorne. Doch Sex ist nicht wirklich losgelöst von allem anderen. Man kann so nicht ernsthaft leben wollen. Wenn man es dennoch tut, lebt man in einer Illusion und nimmt gar nicht wahr, welche Folgen das hat. Welche Folgen hat das denn? Insbesondere für eine Frau ist es zunächst einmal überhaupt nicht egal, wie viele sexuelle Kontakte sie eingeht. Sex ist etwas sehr Intimes, da verbinden sich zwei Menschen auf eine einschneidende Weise. Und dann reißt man das willentlich wieder auseinander. Vielleicht entsteht dabei auch noch ein Kind. Was ist dann mit diesem Kind? Es wächst dann voraussichtlich ohne Vater auf, was eine Katastrophe ist. Wir Menschen brauchen einen Vater. Natürlich gibt es Situationen, wo Menschen unter Mängeln dann doch irgendwie vorangehen müssen, doch man sucht sich das doch nicht freiwillig aus und sagt: „Ach, ich brauche niemanden, ich mache es alleine!“ Ganz anders ist es doch, wenn man sich den Sexualpartner mit dem Ziel der Ehe und Familiengründung aussucht, dadurch war die Vaterschaft genauso gesichert wie der Schutz und die Versorgung der Kinder durch Mutter und Vater. Aber auch ganz ohne Kinder ist so eine Haltung nicht sehr vorausschauend. Man ist nur eine Weile jung und sexuell attraktiv. Ist eine aufs ganze Leben angelegte Beziehung zweier Menschen wirklich abhängig von Attraktivität und Sex? Besonders bei der Frau nimmt die Attraktivität schnell ab, während der Mann seine besten Jahre etwas später hat. Aber das ist ja nicht für die Ewigkeit. Diese Zeit nicht zu nutzen, um eine Person zu finden, mit der man eine tragfähige Beziehung aufbauen kann, und stattdessen von Blümchen zu Blümchen zu fliegen, als gäbe es keinerlei Bindung, Verantwortung, Sinn und Ziel, ist einfach kurzsichtig gedacht. Wenn die Frau zum Beispiel dann 38 ist und doch mal überlegt, ob sie sich nicht doch binden will, dann sind die guten Männer eben alle schon weg. Und wenn da einer wäre, warum soll der denn eine 38-Jährige wollen, wenn er auch die 25-Jährige bekommen könnte? Das ist knallharte Biologie. Ist das wirklich so einfach? Die Abschaffung der Ehe hat uns auf diese Ebene der knallharten Biologie zurückgeworfen. Diese Frau ist also ziemlich dumm und auch sehr unaufgeklärt, dass sie ihre besten Jahre an unverbindliche „Nutznießer“ verschenkt hat. Fürs Kinderkriegen ist es ab Ende 20 ja auch zunehmend schwer und auch riskanter. Beim Mann ist das nicht so schlimm, unverbindlicher Sex hat für ihn einen anderen Stellenwert, und er ist mit Mitte 30 auf der Höhe seiner Attraktivität, da er dann beruflich etwas zu bieten hat, also Status, was ganz andere Frauen anzieht als ein junger Mann, der noch nichts erreicht hat und unausgereift ist. Er kann sich also ganz in Ruhe die Zuckerkirschen auf der Torte heraussuchen. Aber warum soll der denn jetzt noch heiraten? Die Ehe bedeutet heute ja nichts mehr, und die Frauen stehen alle für diese Art „freier Liebe“ zur Verfügung. Jetzt hat der Mann, wenn er attraktiv ist, also Status hat, einen unbegrenzten Zugriff auf Frauen, die doch eigentlich nahezu alle heute für freien Sex zur Verfügung stehen. Er kann also so viele Frauen haben, wie er will. Man sieht also eigentlich ganz leicht, wenn man in dieser heutigen Welt ohne das „Organisationselement“ der Ehe eine Weile mit dem einen und dann eine Weile mit dem nächsten verkehrt und immer so weiter, dann ist das gar nicht so harmlos, wie das immer dargestellt wird. Das hat gesellschaftliche Konsequenzen, die sehr weitreichend sind und sich über viele Generationen auswirken! Ist also Ihr Rat, dass die Menschen in unserer heutigen Zeit zurück zur monogamen Zweierverbindung unserer Elterngeneration kehren sollten? Was gäbe es für Alternativen? Es ist doch schon eine enorme Herausforderung, eine gelingende Ehe zu führen – wie soll das dann aber gutgehen, wenn man sich für alle möglichen Entwürfe über alle möglichen Zeithorizonte mit allen möglichen Beteiligten öffnet? Da muss dann alles unter angeblich freien und gleichberechtigten Menschen auch noch ausgehandelt werden. Wer sagt da schon die Wahrheit? Und man weiß in der Regel nicht genug, um abschätzen zu können, was da auf einen zukommt. Oft heißt es, die Ehe gehöre in den Mülleimer der Geschichte, da sie ungerecht und ungeeignet sei. Angeblich würde das auch die Scheidungsrate beweisen. Menschen machen Fehler, das ist klar! Daher ist es in der orthodoxen Kirche zum Beispiel auch nicht ausgeschlossen, dass ein Geschiedener wieder heiratet. Man muss seine Fehler anerkennen und weitergehen. Und man darf nicht vergessen, dass bei all den anderen „Entwürfen“ die Scheidungsrate um einiges höher ist! Wenn eine Beziehung gar nicht erst auf Dauer angelegt ist, dann kommt es nahezu immer zu einer Trennung, und das macht etwas mit einem Menschen! Ein Zurück ist sicherlich aber nur schwer möglich, denn wenn die Gesellschaft als Ganzes sich irgendwohin entwickelt, kann ein Einzelner nicht sagen: Halt, wir machen es jetzt anders! Die Ehe ist als Institution auch schon zerstört worden, und ein Mensch wird es schwer haben und kaum noch einen geeigneten Menschen dafür finden, wenn er wirklich noch eine tragfähige Ehe führen und eine Familie gründen will, denn das setzt auch eine gewisse Vorbereitung, Prägung und Erziehung voraus. Wenn eine Frau bereits 73 Sexualpartner hatte, ist sie für eine Ehe wahrscheinlich kaum mehr geeignet. Bildet diese ganze Diskussion eher ein Problem der Frauen oder der Männer ab? Wenn der Mann bereits weibliche Eigenschaften und Denkweisen verinnerlicht hat, dann wird es für ihn schwer, eine Ehe zu führen. Und das sind nur einige Hindernisse. Vermutlich wird die Ehe ohnehin nur noch für wenige ein realisierbarer Lebensentwurf sein, nämlich solche, die es sich finanziell leisten können, also das Risiko einer Scheidung verkraften. Oder eben jene, die das große Los gezogen und jemanden gefunden haben, mit dem das noch möglich ist. Alle anderen werden daran vorbeirauschen, da niemand mehr zum Ziel hat, Ehemann, Ehefrau, Mutter oder Vater zu werden und sich angemessen darauf vorbereitet. Alle suchen nur noch ihr „Glück“, was immer das sein soll, sie wollen ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen, sei es sexuell, sei es materiell oder emotional. Das ist keine gute Voraussetzung für eine Begegnung mit einem anderen Menschen, erst recht nicht für eine Ehe. Und dann werden die Menschen natürlich auch in irgendwelche Konstrukte gerutscht sein, sie sind also in dem Moment, wo man ihnen begegnet, gar nicht verfügbar, obwohl sie es eigentlich ja wären, denn ihr „Entwurf“ ist gar nicht auf Dauer angelegt und hält wahrscheinlich nicht. Ich kann niemandem einen Rat geben, aber ich würde sagen: Der Mensch ist ein soziales Wesen. Das soziale Leben gründet nicht auf das, was ich hier und jetzt für mich herausschlagen will, sondern auf Sinn, Verantwortung, gegenseitige Rücksichtnahme, Freundlichkeit, Loyalität und all das, was vor einem bereits aufgebaut worden und gewachsen ist, also Tradition und Kultur. Das sind Dinge, die über eine Zeit wachsen und sich auf tiefgreifende Weise auswirken. Wenn ein Mensch also ein gutes Leben führen möchte, sollte er mit Menschen, die zu diesem Ziel passen, Inseln schaffen. Die Ehe ist eine solche Insel. Und nicht ohne Grund ist sie in der Kirche ein Mysterium (Sakrament), also etwas, wo Gott selbst an uns handelt. Das ist es wert, dass wir es uns zurückholen! Die Autorin Beile Ratut, geboren 1972, ist Schriftstellerin, Redakteurin und Übersetzerin. Sie studierte Volkswirtschaft, Skandinavistik und Literatur in Finnland und Deutschland. Als Finnin schreibt sie in deutscher Sprache Romane, Erzählungen und Essays. Verschiedene Veröffentlichungen in Print- und Onlinemedien. Die Mutter dreier Kinder ist orthodox. Mit ihrer Familie lebte sie lange Zeit in der Nähe von Frankfurt und seit 2015 in Zentral-Finnland.
Landwirt Christian Lohmeyer kann mit Fachwissen überzeugen

Endlich mal kein Gelaber bei Markus Lanz

Vorweg: Ich schaue mir öffentlich-rechtliche Anstalten mit Sendungsbewusstsein seit Jahren nicht mehr an. Wenn, dann nur gezwungenermaßen. Meine Empfehlung an alle, die sich fundiert informieren wollen:
Widerstand aus der gesamten Bevölkerung

Werden die Bauernproteste die Regierung zum Denken bewegen?

Allein in Berlin sollen heute, nach „vorsichtigen ersten Schätzungen“ von offizieller Seite, mehr als 5000 Traktoren, bisher ungezählte Lastkraftwagen sowie Personenwagen und mehr als 10.000 Demonstranten gegen die Politik der AMPEL-Regierung Scholz auf den Straßen unterwegs sein.
Die Bundesregierung hatte es versucht: Symbolisch wurde die Steuerbefreiung für den Treibstoff, der zur Lebensmittelproduktion eingesetzt wird, vorerst gemindert. Die Kfz-Steuerbefreiung für Traktoren wurde aufrechterhalten.

Auf dem Rücken Zehnjähriger Politik machen

Wie Schule demotivieren kann. Ein Praxisbeispiel…

Eigentlich war Musik gar nicht ihr Fach gewesen. Dass sie auf ein Gymnasium mit musikalischem Schwerpunkt kam, war eher der Unbeugsamkeit ihrer Eltern geschuldet. Diese hatten sie nämlich, als die Grundschule während der Coronamaßnahmen plötzlich wieder von Fern- auf Präsenzunterricht wechselte, weder zum Tragen von Masken noch zum regelmäßigen invasiven Testen gezwungen. Von da ab war der Weg vorgezeichnet: Natürlich ließ die Schule unter solchen Umständen eine Teilnahme am Unterricht nicht zu. Natürlich behauptete die Schule, hier würde der Schulpflicht nicht entsprochen. Natürlich beh…
Alles nur, um die Ausgebeuteten bei Laune zu halten

Von Rousseau bis zur Woke-Ideologie: Der Hass der Linken auf die Kultur

Die tiefe Abneigung der linken Extremisten gegen die westliche Kultur hat hauptsächlich zwei Ursachen: eine ideologische und eine psychologische. Allerdings gibt es zwischen diesen Ursachen keine klare Trennungslinie, denn sie bedingen sich auch gegenseitig. Rousseau: Die angebliche Ungerechtigkeit des kulturellen Wettbewerbs Die ideologisch begründete Abneigung gegen die sogenannte bürgerliche Kultur hat eine fast 300-jährige Vorgeschichte. Ihre Geburt lässt sich auf Jean-Jacques Rousseau zurückführen, der als erster die Kultur als eine destruktive und letztendlich zutiefst unmorali…

2050 könnte es mehr Plastikmüll als Fische in den Meeren geben

Fischen impossible

Waren das noch Zeiten, als Haie und andere Raubfische die größten Feinde von Meeresschildkröten, Delfinen und Seevögeln waren. Heute geht die größte Gefahr für die Meerestierarten von Polypropylen, Polyethylen und Polyurethan aus…  70 Prozent der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Aber in jedem Quadratkilometer schwimmen hunderttausende Teile Plastikmüll. Statistisch gesehen kommen auf jeden Erdenbürger etwa 700 Plastikteilchen, die im Meer schwimmen. Es ist ein weltweites Problem: Seevögel verenden qualvoll an verschluckten Feuerzeugen, Flaschendeckeln und Strohhalmen, die sie für…

Feuer und Heiß und Eis: Den Elementen ganz nah sein in Zell am See

Orangerot tanzt die Flamme in den nächtlichen Sternenhimmel. Eine weitere Fackel wird angezündet, dann noch eine. Sie alle erhellen den eisigen Weg im Naturschutzgebiet am Zeller See und wollen den Sternen wohl Konkurrenz machen. Der große Wagen liegt auf der Seite – seine sieben Sterne sind so n…

«Freche» Viehräuber: Schakale in Rumänien in der Schusslinie

von KATHRIN LAUER MALIUS – Wäre dieses Geräusch nicht so langgezogen, könnte man es auch für einen Hahnenschrei halten. Aber das hohe Winseln im rumänischen Donaudelta-Dorf Maliuc an diesem Frühlingsmorgen, noch im Dunkeln, zwischen fünf und sechs Uhr, dauert deutlich länger als der Morgengruß…

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Es wird auch geheiratet auf dem Festival

«Parookaville»-Festival gestartet

WEEZE – Am Niederrhein hat das ausverkaufte «Parookaville»-Festival stattgefunden. Bis einschließlich Sonntag werden in Weeze an der deutsch-niederländischen Grenze täglich 75.000 Menschen erwartet. Insgesamt wurden 225.000 Tickets verkauft. Auf zehn Bühnen treten 300 DJs und Musiker aus dem Spek…
Friedensdemo statt Rosenmontagszug 2022

Feiern als sei sonst nix – großer Andrang in den Karnevals-Hochburgen

von PETRA ALBERS & JONAS-ERIK SCHMIDT KÖLN – Leon hat sich aufmunitioniert. Zwei Patronengürtel kreuzen sich auf seiner Brust, dazu trägt er Flecktarn-Klamotten – in dem braun-beige-grünen Muster, in das sich Soldaten hüllen. Wenn man genauer hinschaut, sieht man allerdings, dass in den G…

«Alles im Kopf»

50 Jahre Geisterjäger John Sinclair – Sein Autor war noch nie in London

von CHRISTOPH DRIESSEN BERGISCH GLADBACH – Die alte Standuhr neben Helmut Rellergerds Schreibtisch zeigt rund um die Uhr Punkt Zwölf an – Mitternacht, Geisterstunde! Es ist die passende Inspiration für den Erfinder von Geisterjäger John Sinclair. Dessen erstes Abenteuer, «Die Nacht des Hexers»…
Friedensdemo statt Rosenmontagszug 2022

Feiern als sei sonst nix – großer Andrang in den Karnevals-Hochburgen

von PETRA ALBERS & JONAS-ERIK SCHMIDT KÖLN – Leon hat sich aufmunitioniert. Zwei Patronengürtel kreuzen sich auf seiner Brust, dazu trägt er Flecktarn-Klamotten – in dem braun-beige-grünen Muster, in das sich Soldaten hüllen. Wenn man genauer hinschaut, sieht man allerdings, dass in den G…

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