Skip to main content

Wikipedia – kann man nutzen, muss man aber nicht

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

heute vor 22 Jahren startete die deutschsprachige Wikipedia-Seite. Wikipedia, Sie wissen schon, das Lexikon, das uns alle Fragen beantwortet, auch die, die wir nie stellen wollten.

Die Idee einer globalen Enzyklopädie, an der Jeder mitarbeiten kann, ist im Grunde genial. Ich werde gelegentlich immer mal gefragt, warum denn meine alljährliche Veranstaltunge „Schwarmintelligenz“ heißt, und hier liegt die Antwort auf dem Tisch. Wikipedia ist sowas wie die weltweite Schwarmintelligenz. Geballtes Wissen, zu dem jeder Mensch, der was weiß, beitragen kann. Also, wenn er (oder sie) an den „Moderatoren“ vorbeikommt.

Der Name „Wiki“ ist übrigens ein Begriff aus Hawaii. Er bedeutet „schnell“, was heute bei Wikipedia nicht garantiert ist, denn zum Beispiel die Wiki-Seite „Klaus Kelle“ enthält zu mehr als 50 Prozent veraltete – und was noch schlimmer ist – auch komplett falsche Angaben. Versuche ich das zu ändern? Nö.

Weil die Weltöffentlichkeit kein Anrecht darauf hat, zu wissen, wo wir zum Beispiel wohnen. Was ist da der Informationswert?

Wie Sie alle nutze auch ich Wikipedia natürlich, als Journalist wahrscheinlich mehr als die meisten von Ihnen. Für reine Fakten, Daten, Zahlen, Zitate – genial.

Politisch? Unerträglich!

Und wissen Sie, weshalb? Genau, weil „die andere Seite“, die Progressiven, linke Systemveränderer wie immer deutlich aktiver und hartnäckiger sind als wir Bürgerlichen. Sie versehen Personen und Organisationen gern mal mit einem lustigen „rechtspopulistisch“ und nehmen sie damit aus dem öffentlichen Diskurs. Weil „rechts“, das ist doll böse. Bei mir stehe zum Beispiel, dass irgendeine Zeitung mal geschrieben habe, dass bei den Schwarmkonferenzen auch AfD-Politiker dabei seien. Das ist so, wenn Sie beim aldi an der Kasse stehen, und in der Schlange steht einer, der – heimlich – AfD-Mitglied ist. Und bei Wikipedia fügt dann ein „Aktivist“ ein: Kelle, der beim Kaufen von Eiersalat mit AfDlern gesehen wurde. Man darf diesen ganzen Schmonzes einfach nicht mitmachen. Aber wenn Sie mein Geburtsdatum wissen wollen – schauen Sie ruhig nach bei Wikipedia. Das stimmt immerhin.

Wer hat schon Zeit, sich jeden Tag darum zu kümmern, Fehler, Desinformtion und üble Nachrede zu korrigieren oder zu korrigieren zu versuchen? Wenn ich ein abgebrochener Student in Münster wäre und finanziell von, sagen wir, der Stasi-Stiftung Kahanes unterstützt würde, dann wäre das möglich. Aber doch nicht, wenn Sie ein Leben haben.

Nutzen Sie den Tag lieber sinnvoll, morgen sind wir schon wieder durch mit der Woche!

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

P.S. Haben Sie schon ein Abo eigentlich?

Spendenaufruf

+++ Haben Sie Interesse an politischen Analysen wie diesen?
+++ Dann unterstützen Sie unsere Arbeit
+++ Mit einer Spende über PayPal@TheGermanZ
oder einer Überweisung auf unser Konto DE03 6849 2200 0002 1947 75 +++


Klaus Kelle, Chefredakteur