Von der Banalisierung unseres medialen Alltags
Liebe Leserinnen und Leser,
das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, eine von mir trotz permanenter Linkslastigkeit über die Jahrzehnte durchaus geschätzte Postille, beschäftigt sich heute auf dem Titel mit wichtigen Themen, etwa wie sich „Grasfroschweibchen gegen paarungswillige Männchen wehren“, über Schönheitsoperationen bei Männern in Brasilien und dass Tinder die „Antwort auf eines unserer größten Probleme“ sei.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe andere Probleme.
Nicht nur die linke Schlagseite bei den meinungsführenden Medien in Deutschland ist ein Problem, sondern auch die Banalisierung unseres Alltags durch eben diese Medien.
Da können Sie den Gebührenfunk ebenso nehmen wie RTL 2 oder den „Spiegel“. Natürlich berichten die auch mal über was Ernstes. Wenn palästinensische Terroristen Israel angreifen, können sie in den Nachrichten nicht Claudia Roth nach guten Börek-Rezepten fragen.
Und natürlich haben Menschen auch in der Krise ein Anrecht auf Ablenkung und Unterhaltung.
Aber Medien sind eine ernste Sache, Information, Dokumentation, Bildung gehören dazu.
Aber wenn das sexuelle Begehren bei Grasfroschweibchen Thema beim „Spiegel“ in diesen Zeiten ist, dann stimmt etwas ganz und gar nicht mehr.
Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Klaus Kelle
Neueste Früher Vogel
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Klaus Kelle, Chefredakteur