Schlimmer als vor einem Jahr? Herr Drosten, ich habe kein Vertrauen mehr in Leute wie Sie!
Liebe Leserinnen und Leser,
im zweiten Buch Samuel in der Bibel steht geschrieben, dass der spätere König David über die schlechte Nachricht vom Tod König Sauls in der Schlacht am Berg Gilboa so erzürnt war, dass er den Überbringer der Kunde von einem seiner Männer erschlagen ließ. Solche, sagen wir, Kurzschlusshandungen waren in früheren Zeiten etwa in der griechischen Antike durchaus üblich und beliebt. Und auch der Aztekenherrscher Montezuma ließ den Boten, der die Nachricht von der Ankunft des Spaniers Cortez meldete, umgehend hinrichten.
Ganz ehrlich: Ich wünsche Christian Drosten, dem Chefvirologen der Republik, gute Gesundheit und ein langes Leben. Aber seine Aussagen gestern zum Stand der Covid-19-Pandemie machen mich gelinde gesagt sehr, sehr wütend.
Der Mann, dessen Ankündigungen die Bürger seit zwei Jahren in Atem halten, sagt uns jetzt, kurz vor Weihnachten 2021, dass die Corona-Situation in Deutschland – Achtung, festhalten! – schlimmer ist als vor einem Jahr. Nochmal: …schlimmer als vor einem Jahr!
Auch die Geipmften seien Träger des Virus, die Delta-Variante beschleunige das, ok, wissen wir. Und weil sich die Ungeimpften „relativ frei in der Gesellschaft“ bewegten, drohten nun weitere Lockdowns.
Ich weiß, viele unserer Leser legen Wert auf Stil und eine gepflegte Ausdrucksweise – deshalb sind sie ja Leser von TheGermanZ. Aber beim Lesen der aktuellen Drosten-Aussagen kommt mir als erstes der Satz in den Sinn: Der Mann verarscht und doch alle. Ebenso wie uns die Bundesregierung seit Beginn der Pandemie immer wieder verarscht. Glauben Sie nicht?
Erinnern Sie sich an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn von der CDU nach dem allerersten vergleichsweise soften Lockdown? Da sagte er, mit den Erkenntnissen dieser Zeit wisse man nun, dass man gar nicht so regoros hätte vorgehen müssen zum Beispiel gegen die Gastronomie. Kurz darauf wurde dann ein harter, lang andauernder Lockdown angeordnet. Eine ganzes Land in staatlich verordneter Agonie.
»Wenn die Leute ihr Verhalten ändern und die Bedrohung ernster nehmen, hat das einen Effekt«, verspricht Drosten und forderte mehr Booster-Impfungen. »Wir haben eine echte Notfallsituation«, beharrt er, und man fragt sich, was man uns in den vergangenen Monaten alles erzählt hat, damit wir uns bloß impfen lassen. Über 70 Prozent der Bevölkerung in Deutschland hat das gemacht, ich auch. Meine Hausärztin hat mich erinnert, dass ich 62 Jahre alt bin und vor fünf Jahren fast an einem Herzinfarkt gestorben wäre. Also habe ich mich impfen lassen.
Und nun geht das alles weiter? Die Zahl der Neuinfektionen steigt, die Zahl der Intensivpatienten steigt? Kein Ende in Sicht, alles noch schlimmer als vorher?
Ich bestreite nicht, dass Covid-19 gefährlich ist besonders für die Generation der Alten unter uns. Gestern rief mich die Sekretärin eines noch älteren Freundes aus Baden-Württemberg an, mit dem ich heute zum Abendessen verabredet war. Er sei infiziert, derzeit beim Arzt und es gehe im schlecht. Ich hoffe und bete für ihn. Ich nehme die Gefahr durch das Virus ernst, natürlich.
Aber ich habe kein Vertrauen mehr in die Politiker, die unser Land und uns alle durch diese Krise führen sollen. Ich habe kein Vertrauen mehr in die angeordneten Maßnahmen. Ich habe kein Vertrauen mehr in die Vorhersagen der Experten über das, was angeblich passiert, wenn man was macht. Und ich habe kein Vertrauen mehr in Christian Drosten. Keine Ahnung, wie das alles enden wird…oder ob überhaupt jemals…
Mit herzlichen Grüßen,
passen Sie gut auf sich auf!
Ihr Klaus Kelle
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Klaus Kelle, Chefredakteur