„Tapische Vergiftungssymptome“
Hinweise erhärten sich: Nawalny wurde in Putins Strafkolonie vergiftet
Oppositionsführer Alexej Nawalny bei einer Kundgebung 2017 in Novosibirk.
Der Tod des prominenten Kreml-Kritiker Alexej Nawalny im Februar war ein politischer Mord. Geleakte Akten der russischen Behörden verstärken jetzt den Verdacht, dass der inhaftierte Putin-Gegner gezielt getötet worden ist. Die russische Regierung sprach bis zuletzt immer von einem natürlichen Tod, erlaubte jedoch keine unabhängige Autopsie an Nawalnys Körper.
Das Medienportal »The Insider« veröffentlichte am Sonntag Dokumente aus dem russischen Ermittlungsausschuss, der sich mit dem Tod von Nawalny auseinandergesetzt hatte. In einem der Dokumente, die „The Insider“ am Samstag veröffentlichte, heißt es, Nawalny habe am Tag seines Todes auf dem Boden gelegen und über starke Bauchschmerzen geklagt. »Er begann reflexartig seinen Mageninhalt auszustoßen, hatte Krämpfe und verlor das Bewusstsein«, zitiert »The Insider« aus dem Schriftstück.
Dem Bericht zufolge attestierten mehrere Ärzte, dass es sich dabei um typische Vergiftungssymptome handle. »Die offizielle Todesursache – eine Herzrhythmusstörung – würde in keiner Weise die in der Entschließung beschriebenen Symptome erklären«, wird ein Arzt zitiert. Auffällig sei laut »The Insider«, dass es von dem gleichen Dokument eine zweite Version gibt, in der die beschriebenen Symptome gar nicht erwähnt werden. Eine weitere Akte soll belegen, dass nach Nawalnys Tod Proben seines Erbrochenen entnommen wurden. Die Ergebnisse wurden nicht bekannt gegeben.
Offiziellen Angaben zufolge starb Alexej Nawalny am 16. Februar in der Strafkolonie 3 im Norden Sibiriens. Nawalnywar Putins wirkmächtigster Kritiker mit großer Resonanz in der russischen Bevölkerung. Nach einem Giftanschlag, für den er den Kreml verantwortlich machte, war er zu seiner Behandlung nach Deutschland ausgereist. Im Januar 2021 kehrte Nawalny nach Russland zurück und wurde sofort verhaftet.
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Klaus Kelle, Chefredakteur