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Mein Amerika

KLAUS KELLE

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Der ältere Herr, mit dem ich mich am Rande einer  Parteiveranstaltung in Ostdeutschland unterhalte/streite, schnappt hörbar nach Luft. „Sie sind…ja…ein…Transatlantiker…“, japst er mir entgegen, und von der Tonlage klingt es, als hätte er „Kinderschänder“ gesagt. Transatlantiker, schlimm oder?

Ja, das bin ich

Die bösen, bösen Geschichten über das, was die Amerikaner alles so anrichten, kenne ich natürlich. Gleichzeitig weiß ich, dass vieles davon, mit dem wir via Fake-Accounts an Amerika-Hass überschwemmt werden, kompletter Unsinn ist, wenn Sie mal daran denken, dass „die Amerikaner uns alle mit Chemtrails vergiften“ oder Bill Gates uns per Corona-Impfung Chips ins Gehirn transplantiert hat für die Fernsteuerung sozusagen.

Dass es feindliche Blogger gibt, die massenweise jeden Tag Schwachsinn erfinden und verbreiten, um uns gegeneinander aufzuwiegeln – geschenkt. Dass es heutzutage in Deutschland Menschen gibt, die wirklich jeden Schwachsinn glauben, der in ihr Weltbild als Puzzleteil passt, das ist schon sehr ernüchternd.

Aber, Sei’s drum…

Wir Deutschen konnten uns seit 1945 immer auf die Amis verlassen. Halt, einmal nicht, als die NSA das Handy der deutschen Bundeskanzlerin abhörte. So etwas macht man unter Partnern nicht.

Allerdings, wenn man heute betrachtet, wie viel Schaden Angela Merkel angerichtet hat, wie sie extrem zur Destabilisierung unseres Landes beigetragen hat (Massenmigration), uns abhängig von russischem Gas gemacht hat, die Ukraine schon 2008 aus der NATO raushielt und die deutsche Wirtschaft durch Lastenfahrräder statt HighTech und Windräder statt Atomkraft massiv beschädigt hat, dann frage ich mich, ob es nicht genau richtig war damals, dass sich amerikanische Geheimdienste mit dieser einflussreichen und gefährlichen Frau beschäftigen.

Amerika – da ist nicht alles toll

Wie sollte es auch bei 330 Millionen Menschen, zusammengewürfelt aus aller Herren Länder? Aber Amerika ist Freiheit, ist Rechtsstaat, ist Wohlstand. Und dieser unerschütterliche Optimismus – we are No 1 – einzigartig.

Und jetzt höre ich sie wieder mit dem angeblich so schlechten Schulsystem, und alle sind übergewichtig, weil sie so ungesund essen, und dann die Slums am Rande der glitzernden Großstädte mit ihren gigantischen Hochhäusern.

Ich war bestimmt 20 Mal in den USA, beruflich wie im Urlaub, vorzugsweise in Florida, aber auch in Boston, New York und Las Vegas. Was für ein großartiges Land. Mit all seinen Facetten, mit Skandalen (Epstein, Diddy), mit Lichtgestalten wie JFK und Reagan. Mit Hollywood, mit Taco Bell und Mondlandung.

Als unsere älteste Tochter nach einem Highschool-Year zurück aus Minnesota kam, eröffnete sie uns, dass sie jetzt noch ihr Abi beenden und dann in die USA ziehen werde. Weil es so ein großartiges Land ist, das jungen Menschen alle Chancen bietet, wenn sie mitmachen wollen. Wir konnten sie nur mit größter Mühe davon abhalten. Allein die Studienkosten hätten uns ruiniert.

Ich werde nächste Nacht im Fernsehen verfolgen, wie es läuft mit der Präsidentschaftswahl in den USA. Was die Amis heute entscheiden, hat direkte Auswirkungen auf die ganze Welt – im Guten wie im Schlechten. Und es ist gut, dass Amerika die Staaten der freien Welt anführt. Was es da noch so an Alternativen gibt – niemand würde dort freiwillig sein Leben verbringen wollen….

Fiebern Sie mit!

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur