“Demos gegen rechts” – auch Antisemiten gehören jetzt zu den Gratismutigen
In München steht nicht nur ein Hofbräuhaus, es gab auch jüngst eine Demonstration „gegen rechts“. Wegen Überfüllung, weil 100.000 Menschen den Weg in die Innenstadt gefunden hatten, musste die Polizei die Veranstaltung nach nur einer Stunde beenden. So wurde die bayerische Metropole, einst Hauptstadt der braunen Bewegung, zur bunten Hauptstadt des Widerstands. Traumschön.
Der Bayerische Rundfunk in Form des Nachrichtensenders BR24 frohlockte
Nicht nur in München, auch in Regensburg, Nürnberg und Würzburg gingen todesmutige Menschen auf die Straße, um gegen die bevorstehende Machtergreifung zu demonstrieren. Die O-Töne, die aus dem Radio schallten, hätten auch einer Sendung des „Schwarzen Kanals“ gut zu Gesicht gestanden: „Wir wollen nicht, dass sich die Geschichte wiederholt“, betont ein Teilnehmer. Damit meinte er freilich nicht die Geschichte von 1990 oder 1890, sondern die von 1933 bis 1945. „Kein Fußbreit den Faschisten“, blökt ein anderer ins Mikrofon, als wäre vergangene Woche in Nürnberg der Reichsparteitag abgehalten worden.
Apropos Nürnberg. Die Stadt, in der alles begann – Stichwort Reichsparteitag– und vieles endete – Stichwort „Nürnberger Prozesse“ in der Fürther Straße, leistete sich eine ganz besondere Geschmacklosigkeit. Bei einem Plakat, das für die Veranstaltung „Nürnberg zeigt Flagge gegen rechts“ wirbt, lockten die Veranstalter mit „Livemusik“, „Safe Spaces für Familien“, als würden Kinder bei Demos regelmäßig erschossen, und einem „Büchertisch“ auch mit „einem Holocaustüberlebenden“. Nun kann man sich freuen. Werbung mit KZ-Überlebenden für eine krude Demo gegen rechts – das kann man sich nicht ausdenken.
„Echt kein Bock auf Nazis“
Wer hat eigentlich damit aufgehört, zwischen „rechts“ und „rechtsextrem“ zu differenzieren? Nach „Omas gegen rechts“, „Schüler gegen rechts“, „StudentInnen, wie außen, gegen rechts“, „Pfarrer gegen rechts“, Bordsteinschwalben gegen rechts und „Archäologen gegen rechts“ folgen nun „Terrorliebhaber gegen rechts“. Kein Scherz. Bei einer dieser Demos in Hamburg wurden zahlreiche „Palästinenserflaggen“ gesichtet. Ist nun die Hamas auch gegen rechts?
Überhaupt: Was ist denn gegen „rechts“ einzuwenden? „Rechts“ ist wie „links“, falls diese Begriffe überhaupt noch taugen, eine völlig legitime politische Richtung. Wenn der Opponent eine politische Richtung verbieten will, indem er sie mit den Begriffen „extrem“ oder „radikal“ konnotiert, dann vergeht er sich an der Meinungsfreiheit. Extremismen müssen ausgesperrt werden, lautet der unausgesprochene Slogan der Gutmenschen. Und was Extremismus ist, was rechts ist, das bestimmen immer noch die Linken. Das war so und das bleibt so – es wird sich nie ändern.
Auch in Würzburg hatten die Franken „echt keinen Bock auf Nazis“. Dabei müsste man den Demonstranten den Zahn ziehen, der so offensichtlich faul ist, dass er beinahe von allein herausbricht: Es gibt keine Nazis mehr. Der erste Bundestag, in dem kein Nazi mehr Platz nahm, war der ab 1998. Gut, dafür übernahmen die Damen und Herren der grünen Khmer das Ruder. Aber es stimmt: Seitdem gibt es keine Nazis mehr im höchsten deutschen Parlament. Doch ein Spruch, der bleibt: „Je länger das Dritte Reich zurückliegt, desto größer ist der Widerstand dagegen.“
Die herrschenden Herrschaften überschlagen sich vor Eigenlob
In den wohlstandsverwahrlosten Hirnen der Ewigguten findet ein ständiges Rennen gegen die Wand statt. Und sie irren sich. Auschwitz wird nicht wieder aufgesperrt, wenn die AfD an die Macht kommt. Auch in Buchenwald oder Dachau werden keine Vergasungen stattfinden. Die heutige Gefahr für Juden geht auf deutschen Straßen vorwiegend von Nichtdeutschen aus. Genauer gesagt von Muslimen. Sie wissen schon, das sind die Leute, die mit Palästinenserfahnen „gegen rechts“ demonstrieren. Klingt albern, ist aber so. Da können sich die „Podologen gegen rechts“ noch so sehr ihrer Profession frönen, es ändert nichts an den Gegebenheiten in diesem Land.
Währenddessen überschlagen sich geneigte Medien und die herrschenden Herrschaften vor Eigenlob, das bekanntlich stinkt. Stinkstiefel Kanzler Scholz, Weltmeister in Sachen Vergesslichkeit, der Prototyp eines Sparkassenvorstehers, lächelt stolz, als er bei einer dieser Demos an vorderster Front abgelichtet wird. Neben ihm reihen sich die üblichen Grampen der vermaledeiten Ampelregierung ein und stehen wacker und heiter gegen die bevorstehende Machtergreifung von Alice Weidel. Wäre dies ein Drehbuch, so würde es die Science-Fiction-Redaktion aus Mangel an Realitätsbezug ablehnen.
Die Spaltung der Gesellschaft wird zementiert
Aufhänger dieses quartalsirren Spektakels war, Sie erinnern sich, ein „Geheimtreffen“, das zwar nicht geheim war, aber immerhin ein Treffen. Ganze drei AfD-Mitglieder waren bereit, den absurd hohen Betrag von 5000 Euro zu zahlen, um unter anderem Martin Sellner, den Posterboy der Identitären Bewegung, zu hören, der „im Geheimen“ genau das sagte, was er seit Jahren auch schon von sich gibt. Die Enthüllung der Aktivisten von Correctiv war ungefähr so aufregend wie die Überraschung, wenn Sie eine Packung Limburger öffnen und tatsächlich, man mag es kaum glauben, ein properes Stück Limburger entdecken.
Und so werden auch nächste Woche wieder die moralisch Einwandfreien auf die Straße gehen, um den „Kampf gegen rechts“ aufzunehmen. Traumhaft schön. Ändern wird sich dadurch freilich nichts, außer, dass sie ein gutes Gefühl haben und die Spaltung dieser Gesellschaft weiter zementieren. Das haben wir uns redlich verdient.
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Klaus Kelle, Chefredakteur