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Die Banalität der Blöden: Grüne und linke Politiker kämpfen auf TikTok gratismutig gegen Rechts

JULIAN MARIUS PLUTZ
TikTok ist politisches Kampfgebiet

In Zeiten der Sozialen Medien bekommt der Begriff „Mut“ eine völlig neue Bedeutung. Früher galten Leute wie Stauffenberg als mutig, oder Oswalt Kolle, Alice Schwarzer oder Rosa von Praunheim. Sie taten etwas, was sie etwas kostet oder hätte kosten können. Nicht unbedingt im monetären Sinne, sondern im Bezug auf Emotion und Gesellschaft. Sie riskierten etwas, oder wie Nikolaus Taleb sagen würde: „They are skin in the game“.

Sie stecken mit ihrer Haut in ihrem Thema. Ihnen ist es egal, oder zumindest nehmen sie es in Kauf, dass ihre Handlung für sie negative Folgen haben könnte. Sie können nicht anders.

Die Voraussetzung für gutes Handeln ist, dass man für die Konsequenz die Verantwortung übernimmt. Das ist ein Grund, warum die Politik in Deutschland so vermaledeit ist. Politiker riskieren nichts, sie haften nicht, sie tragen keine Verantwortung. Auch nicht auf TikTok oder auf Twitter.

Der kostelose Mut der Frau Fester

In Zeiten der sozialen Medien übernimmt, es sei denn man wird von Meldeaffen angezeigt und abgemahnt, niemand die Verantwortung. Jeder ist kostenlos mutig, so wie er einen schlauen Satz twittert, oder ein hippes Video auf Telegram, wahlweise TikTok, veröffentlicht. In den letzten Tagen häuft sich dieser Phantom-Mut bei Politikern. Gesundheitsminister Karl Lauterbach postet mit dem Gott der Humorlosigkeit, Sascha Lobo, und dem ehemaligen Wunder von Bern, Louis Klamroth, sein erstes Video auf TikTok.

Auch Emilia Fester, die mit infantilen Bewegtbildern regelmäßig zeigt, wie ernst sie ihre Arbeit als Bundestagsabgeordnete nimmt, hat Grund zur Freude: Sie gab dem Volke kund, dass sie inzwischen nicht nur auf Instagram die Menschen über ihre staatlich finanzierte Belanglosigkeit informiert, sondern auch auf TikTok. Ihre Begründung: Der Kampf gegen Rechts. Die Grüne möchte das Portal nicht den Rechten überlassen. Na, dann, auf ins Gefecht! Die Demokratie wird auch in den Sozialen Medien verteidigt. Zwar ist dieser Mut gestellt, kostenlos, wohlfeil und intellektuell desaströs, dafür liefert er Content für ihr Wahlvieh.

Die Meldeaffen drehen frei

Während eine 16-Jährige von der Polizei abgeführt wurde und der eigenen „Ansprache“, vermutlich eine Gefährderansprache, beiwohnen durfte, mutmaßlich auch, weil sie ein TikTok-Video teilte, möchten Lauterbach, Fester und auch die Sozialdemokratin Barley TikTok vor dem Rechtsruck bewahren. Die sympathische Sozin stellt klar, dass TikTok Spaß mache, solange man nicht auf Rechtsradikale trifft, die das Netz mit ihrem Hass fluten. „Es gibt eine Gruppe von Menschen, die dort für Gerechtigkeit und Toleranz werben“, die nun dafür angegriffen werden.

Verbale Angriffe sind nie schön und wenn es um handfeste Bedrohungen geht, darf sich auch jeder eingeladen fühlen, den Gang zur Polizei, die es sogar online gibt (leider auch auf TikTok, wie todespeinliche Werbevideos der Beamten zeigen), zu nehmen. Doch die Meldeaffen, unter anderem unterstützt durch Linksanwälte wie Herrn Jun aus Würzburg, fluten seit geraumer Zeit das Netz mit Anzeigen, weil jemand ein falsches Wort gesagt haben soll.

Den Verstand ad absurdum geführt

So darf sich die Justiz tatsächlich damit befassen, dass ein Nutzer auf X einen anderen, übrigens völlig zurecht, als „Psycho“ bezeichnet hat. Der Infantilität folgt die Banalität, diese wird von einer hochnotpeinlichen Empfindlichkeit abgelöst. Ein Widerwort wird zur Majästätsbeleidigung und zur Anzeige. Menschen werden mit Gefährderansprachen belästigt, weil sie eine Behörde auf den Arm genommen haben. So geschieht das in den Zeiten, in denen krude Subjektive den Verstand längst ersetzen.

Und so ist die Endstufe der moralischen Überlegenheit im Kampf um das Gute ein Video auf TikTok. Diese Politik hat nicht den erwähnten Verstand verloren, sie hat ihn ad absurdum geführt. Für sie ist ein Bewegtbild auf einer chinesischen Plattform ein Akt des Widerstandes gegen den Rechtsruck, der „auch nicht auf TikTok Halt macht“.

Emilia Fester und Konsorten stehen prototypisch für eine im Kern degenerierte politische Elite. Sie wissen nichts, wollen aber alles erklären können. Und sie fielen nicht vom Himmel, denn sie wurden gewählt. Während die Wirtschaft brach liegt, Millionen Menschen um ihr Vermögen bangen, kämpfen Grüne und Linke im Bewegtbild und ganz und gar gratismutig gegen Rechts.

Die Banalität der Blöden haben wir uns verdient.

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Klaus Kelle, Chefredakteur