Großes NATO-Manöver BALTOPS in der Ostsee hat begonnen

50 Kriegsschiffe, 25 Flugzeuge und 9.000 Soldaten aus 17 NATO-Mitgliedsstaaten nehmen ab heute an der „Baltic Operations“ (BALTOPS)-Übung in der Ostseeregion teil. Seit dem Jahr 1971 üben die Partnerarmeen des westlichen Verteidigungsbündnisses die Zusammenarbeit insbesondere bei maritimen Operationen der U-Boot-Abwehr, Minenräumung und Luftverteidigung.
Während des Manövers, das bis zum 20. Juni dauern soll, kommt es zu „erhöhten Schiffsaufkommen“ und Einschränkungen auf dem Wasser und in Küstennähe bei Rostock. Die Bundesmarine hat Segler, Angler und Paddler aufgerufen, Abstand zu den Kriegsschiffen zuhalten.
Die NATO-Übung BALTOPS wird vom „Commander Task Force Baltic“ in Rostock geleitet und koordiniert. Die Führung hat der amerikanische Vizeadmiral Jeffrey T. Anderson. Er bezeichnet BALTOPS als einen „Grundpfeiler“ für transatlantische Sicherheit.
Admiral Tobias Abry, Vertreter Deutschlands im NATO-Militärstab, bekräftigte, dass die Ostsee als geopolitischer Raum immer mehr an Bedeutung gewinne.
BALTOPS sei in diesem Jahr keine Routineübung, sondern ein „strategisches Signal an das imperialistische Russland unter Präsident Wladimir Putin“.
Russland bezeichnete die NATO-Übung in der Ostsee gestern als „Provokation“. Moskaus Vize-Außenminister Alexander Gruschko warf dem westlichen Militärbündnis vor, sich auf eine Konfrontation mit Russland vorzubereiten. „Es geht um die Erlangung von Überlegenheit in allen Bereichen: zu Lande, zu Wasser, in der Luft. Natürlich sind solche Übungen äußerst provokativ“, sagte Gruschko der staatlichen Nachrichtenagentur Tass.
Allerdings hatte Russland selbst am 27. Mai über den Beginn eines Manövers seiner baltischen Flotte in der Ostsee informiert. „Es wird betont, dass die Übungen durchgeführt werden, um die Aktionen der Flottenkräfte zur Verteidigung der Stützpunkte zu erproben“, teilte die Marine mit. Die russische Übung mit 3000 Soldaten dauerte eine Woche.
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Klaus Kelle, Chefredakteur