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Hauptsache es geht irgendwie gegen die AfD

How dare they? Wie Großinquisitor Klingbeil die Welt sieht

THILO SCHNEIDER
FOTO: lars klingbeil/sandra krafft | SPD-Chef Lars Klingbeil sorgt sich um das nette Gesicht Deutschlands.

Der SPD-Chef Lars Klingbeil schlägt zu: Er hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, „Kritik an der AfD auch öffentlich zu äußern“. Ansonsten bleibt es natürlich dabei, dass die SPD sich gerne mit der Bevölkerung unterhaken will und keinesfalls „die Gesellschaft spalten will“. Warum aber will der Lars von der SPD das? Weilweilweil … „Es geht um sehr viel mehr als um Parteipolitik. Es geht um das Gesicht unseres Landes“. Das Thema mit dem Landesgesicht hatten wir übrigens schon, 2015, als sich die jungfräuliche Kanzlerin nicht für das „freundliche Gesicht Deutschlands“ schämen wollte und das Land ohne freundliches Gesicht nicht mehr ihr Land gewesen wäre.

Was Lars Klingbeil möglicherweise entgangen ist, ist, wie das Gesicht mittlerweile aussieht: Entstellt von Menschen, die gerne ein Kalifat hätten und Juden den Tod wünschen, ein Land, dreckig, verschmiert, versifft, mit Graffitis angemalt, mit einer Bahn, für die das Wort „unpünktlich“ noch eine nette Umschreibung ist. Ein Land, das irgendwelche Paradiesvögelnden in Schulen und Kindergarten freimütig ihre – vorsichtig gesagt – „außergewöhnliche“ Sexualität ganz gewöhnlich präsentieren, ein Land, in dem illegale Migranten sich auf ganz legale Zahlungen verlassen können, egal, was sie an Mist bauen, ein Land, das Millionen und Abermillionen von Steuergeldern für wahnwitzige Fantasieprojekte wie beispielsweise „positive Männlichkeit in Ruanda“ ausgibt.

Die Regierung zeigt nach außen ein freundliches Gesicht: mit Geld

Nebenbei: Insgesamt hat die Bundesregierung 2022 freundliche 35 Milliarden Euro an „Entwicklungshilfe“ gezahlt, was immer da entwickelt werden soll, beispielsweise in Indien (1,3 Milliarden Euro) oder China (779 Millionen Euro). Aber auch die Taliban kamen mit 619 Millionen Euro nicht zu kurz und der Jemen konnte sich über 397 Millionen Euro freuen, die er gewinnbringend in Mittelstreckenraketen iranischer Bauart investierte. Und vielleicht auch in Frauentoiletten auf den Dorfplätzen, das weiß man in Berlin nicht so genau oder will es auch nicht wissen. Auf jeden Fall hat Deutschland ein voll freundliches Gesicht, das die Halunken von der AfD ändern wollen. How dare they. Daher auch der grimmige Gesichtsausdruck vom SPD-Lars.

Aber Klingbeil weiß noch viel mehr: „Die AfD will Menschen aus unserem Land schmeißen, die fester Teil des Landes sind. Auf Anhieb fallen ihm da, kein Witz, beispielsweise Fußballtrainer, Ärzte und Polizisten ein. Wer je einem indischen Arzt mit rudimentären Deutschkenntnissen versucht hat, in oberbayerischem Dialekt seine Krankheitssymptome zu schildern, kennt das Problem. „Rechtsradikale dürfen nicht entscheiden, wer deutsch ist oder nicht“. Da hat er recht, von Linksradikalen hat er dabei aber nichts gesagt, schätzungsweise dürfen die entscheiden. Und Islamisten mit Palästinafahnen dürfen entscheiden, wer Jude ist. Schätzungsweise.

Lars Klingbeil liebt doch alle Menschen

Als wäre das aber noch nicht genug des Grauens aus dem Willy-Brandt-Haus setzt der lustige Lars noch einen drauf: „Ich finde, Alice Weidel ist eine Rechtsextreme. Sie trägt Verantwortung in einer rechtsextremen Partei.“ Darf ich an dieser Stelle finden, dass Lars Klingbeil einfach ein Depp ist oder wäre das justiziabel? Vorsichtshalber finde ich das mal lieber nicht und finde lieber, dass Lars Klingbeil ein sympathischer und verantwortungsvoller Politiker ist, der alle Menschen liebt. Außer, wenn sie AfD wählen. Dann nicht.

Flankiert wird der sozialundemokratische Held von Robert „Lasst mich von der Fähre“ Habeck: Der erklärt, die AfD wolle Deutschland in eine „Autokratie nach russischem Vorbild“ umbauen und es ginge den, neue Wortschöpfung, „Rechtsautokraten“ „um einen Angriff auf das Wesen der Republik“. Das sagt ein Mann, der seinem Dunstkreis hübsche Pöstchen in seinem Ministerium zugeschachert hat und dafür gestimmt hat, dass irgendwelche Psychos im Jahreswechsel ihr Geschlecht ändern dürfen.

Regenbogenfahne als nationale Identität

Außerdem sagt der Heizgesetz-Habeck noch, dass „die AfD einen national-identitären Staat schaffen will“, ohne allerdings zu sagen, was eigentlich schlecht daran wäre, wenn Deutschland eine nationale Identität hätte. Haben wir ja jetzt auch, wenn Regenbogenfahnen an öffentlichen Gebäuden hängen und die Fußballer der Fußballmannschaft Regenbogenbinden tragen müssen.

Unter dem Strich führt sich Lars Klingbeil wie ein Großinquisitor der öffentlichen Ampel auf. Das Ergebnis aus derlei Geplapper, dem keinerlei politische Handlungen zu einer besseren Politik folgen, sind ca. 30.000 Parteiaustritte, eine SPD, die im Bund derzeit bei 13% Zustimmung und in Thüringen bei 3% Zustimmung liegt. Bei Lars Klingbeil und den anderen Genossen ist da natürlich die Panik groß, dass sie demnächst nur noch auf Kommunalebene die Welt durch die Gestaltung der Gartenrabatten am Rathaus in Hinterdings retten können.

Daher: Ich verstehe den Mann/die Frau/das Diverse. Schalten Sie deshalb auch morgen wieder ein, wenn es aus dem Willy-Brandt-Haus wieder heißt: „Adolf Hitler – fast so schlimm wie Alice Weidel“.

(Weitere klingbeilende Artikel des Autors unter www.politticker.de

 Von Thilo Schneider ist in der Achgut-Edition erschienen: The Dark Side of the Mittelschicht, Achgut-Edition, 224 Seiten, 22 Euro.

 

 

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Klaus Kelle, Chefredakteur