Verluste bei Porsche ziehen VW-Ergebnisse in den Keller
Der Wolfsburger VW-Konzern mit klangvollen Markennamen wie Volkswagen, Audi, Seat/Cupra, Skoda sowie der Nutzfahrzeugbauer Traton ist in eine schwere Schieflage gerutscht. Dabei stieg der Umsatz sogar: auf 80,3 Milliarden Euro im dritten Quartal – ein Plus von 2,3 Prozent. Und der operative Verlust fiel mit 1,3 Milliarden Euro geringer aus als von Analysten vorhergesagt.
Aber Milliardenverlust bleibt doch Milliardenverlust
Grund für die Entwicklung ist die Firmentochter Porsche, die allein in diesem Quartal eine Milliarde Euro Verlust einfuhr.
„Das liegt auch an dem Hochlauf der margenschwächeren Elektrofahrzeuge“, sagte Finanzvorstand Dr. Arno Antlitz, der auf die Belastungen in Höhe von 7,5 Milliarden Euro durch erhöhte US-Zölle, die Anpassung der Produktstrategie bei Porsche und Abschreibungen auf den Geschäfts- und Firmenwert von Porsche verwies. Allein die Anpassungen und Abschreibungen bei Porsche hätten den Konzern mit 4,7 Milliarden Euro belastet.
Die VW-Sportwagentochter hatte vergangene Woche tiefrote Zahlen für das dritte Quartal gemeldet. Porsche leidet auch unter Milliardenkosten für den jüngsten Strategie-Schwenk zur Verbrenner-Verlängerung.
Das Ergebnis spiegle die Belastungen durch die strategische Neuausrichtung wieder, bekräftigte Finanzchef Jochen Breckner. Porsche nehme jetzt für eine gewissen Zeit schwache Zahlen in Kauf, um die langfristige Profitabilität zu stärken. Er erwarte, dass sich die Lage bei Porsche im kommenden Jahr deutlich verbessern werde.
Porsche leidet besonders unter dem Absatzverlust in China, wo der Luxusfahrzeugmarkt deutlich eingebrochen ist. Die US-Importzölle schlagen in diesem Jahr mit einem mittleren dreistelligen Millionenbetrag zu Buche. Der strategische Schwenk zu mehr Verbrennermodellen und dem Verschieben einer Elektroauto-Plattform, das Einstampfen der eigenen Batterieproduktion und dem Personalabbau summieren sich auf Belastungen von 3,1 Milliarden Euro in 2025.
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Klaus Kelle, Chefredakteur