„Weltoffen, laut und bunt?“ – von der Ignoranz der linken Bourgeoisie gegenüber Gewalt
von JULIAN MARIUS PLUTZ
LEIPZIG – “Wir haben Namen und Adressen”, droht die längst verbotene linksextreme Plattform “Indymedia”. In einem Artikel betonen die Autoren, sie verfügten über die Anschriften von vier rechten Aktivisten in Leipzig. Offen wird zur Jagd auf Menschen aufgerufen und bis auf BILD, Welt und Tichy berichtet kaum jemand. Kein Wort darüber im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dessen Qualität sich vor allem im Ausgeben von fremden Geld widerspiegelt.
Doch nicht nur das: In dem selbsternannten “Fahndungsaufruf”, also einem Aufruf zur Selbstjustiz, sind auch detaillierte Informationen zu persönlichen Gewohnheiten der potentiellen Opfer enthalten. Von den täglichen Gassirunden bis hin zu den üblichen Supermärkten, den die Personen regelmäßig ansteuern, zeichnen die Linksextremisten ein genaues Bewegungsprofil.
Keine Contenance in Connewitz
„Wir nehmen das sehr ernst“, so eine Sprecherin des Verfassungsschutzes gegenüber BILD. „Der Aufruf ist geeignet, dass schwere Straftaten darauf folgen.“ Und Straftaten werden in Leipzig regelmäßig verübt. Immer wieder ist die Polizei im Fokus autonomer Gruppen. Am heftigsten zur Jahreswende. Deutschlandfunk nennt diese Angriffe gegen den Rechtsstaat schlicht “Rituale”. Wie Katholiken zu Allerheiligen den Friedhof besuchen oder in Köln zu Karneval Karneval feiern, so werden in Connewitz Polizisten zu Silvester krankenhausreif geschlagen. Das passiert nun mal, das müssen Sie verstehen!
Mehr als zwei Jahre nach der Verhaftung der Connewitzerin Lina E formiert sich in Leipzig eine neue radikale Linke, die noch extremer und noch gewalttätiger gegen Andersdenkende vorgeht. Sie nennen sich unter anderem “Offene anarchistische Vernetzung“ und rufen zur Jagd auf Menschen auf. Sie bekennen sich zu Randale, wie beispielsweise in einer szenebekannten Eisenbahnstraße sowie zu Brandanschlägen auf Firmenfahrzeuge. Lina E gilt als eine der Drahtzieher von Anschlägen auf rechte Aktivisten, bis hin zu mehreren Körperverletzungen. Der Prozess läuft.
Gewaltdemos gehören zum guten Ton in der sächsischen Metropole
Seit Jahren ist der “Kampf gegen Rechts” immer wieder Aufhänger für Krawall und Aufrufe zu Straftaten. „Bald ist er aus Dein Traum, dann liegst Du im Kofferraum“ skandieren linke Aktivisten immer wieder, bevor sie Polizisten angreifen und Autos in Brand setzen. Keine Contenance in Cottewitz. Im Gegenteil: Es wird immer weiter eskaliert.
Linke Gewalt heruntergespielt
Für den Deutschlandfunk gehört das alles zum ritualisierten Stadtbild. In einer Sendung im Kulturprogramm lassen sie die Studentin Sarah zu Wort kommen, was an Connewitz denn so besonders sei: „Das ist laut, es ist divers und es ist cool. Weil das immer so progressiv ist. Und natürlich ist es ein wichtiger linker Ort deutschlandweit“.
Mit dem letzten Satz hat sie sicher recht. Dass jedoch Gewalt gegen Polizei und gegen rechte Aktivisten “progressiv”, “divers, laut und cool” sei, passt nur in das Selbstverständnis radikaler Linker. Für sie existiert eine dedizierte Gewaltmoral. Molotowcocktails, Schläge und Drohungen von links? Das ist weltoffen, das ist laut und bunt! Vermeintliche Gewalt von rechts wird dagegen stets verurteilt, unabhänig von Art und Tathergang. Aus doppelten Standards wird Doppelmoral. Und irgendwann wird aus der Doppelmoral ein Doppelmord.
Es ist wie immer: Gut situierte, gutbürgerliche Bessermenschen, die nie einen Hauch von Diskriminierung oder gar Gewalt erfahren haben, führen Diskussionen über Diskriminerung und Gewalt.
Und vor lauter AfD-Nazi-Bashing verdrängen sie die Tatsache, dass von Linksextremismus Gefahren ausgehen, die sie sich gar nicht vorstellen wollen. Sie möchten sich nicht mit den Problemen auseinandersetzen, da sie nicht in ihr kollektivistisches Reihenhausdenken passt. Dort, wo die Karos klein, die Korinthen groß sind und das Weltbild so überschaubar wie ein Handballfeld ist. Die Nachrichten kommen um Acht, die Wochengazette „Zeit“ am Donnerstag und samstags geht es in die Dampfsauna. Ein Aufruf zu Gewalt gegen rechte Aktivisten kommt da zur richtigen Zeit, weil es die richtigen trifft. Dekadenz aus der Bourgeoisie.
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Klaus Kelle, Chefredakteur