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Amerikanische Kriegsschiffe vor der Küste Venezuelas

Brennpunkt Caracas: Hat das Endspiel um die Macht des sozialistischen Diktators Maduro begonnen?

KLAUS KELLE
Uniformirte Mitarbeiter des venezuelanischen Geheimdienstes DGCIM

Während Politiker und Medien in Europa gespannt auf die großen Konfliktherde in der Ukraine und in Israel blicken, manche ringen sogar um Lösungen, braut sich in Südamerika etwas zusammen. Jedenfalls entwickeln sich da gerade diverse Konfliktlinien, die durchaus einen gemeinsamen Nenner haben.

Und der heißt Venezuela.

Venezuela ist eine sozialistische Diktatur, beherrscht von Nicolás Maduro. „Er ist ein flüchtiger Anführer eines Drogen-Terror-Kartells, der in den Vereinigten Staaten wegen Drogenhandels angeklagt ist“, beschreibt Karoline Leavitt, Sprecherin des Weißen Hauses in Washington Maduros Charakter.

US-Präsident Trump werde alles in seiner Macht Stehende tun, um gegen diese Kartelle zu kämpfen, die die Vereinigten Staaten mit Drogen fluten, verspricht Leavitt.

Maduro ist in diesen Tagen zurecht ein wenig angespannt, denn Trump hat erste Schritte eingeleitet, dem Treiben im amerikanischen Vorhof ein Ende zu bereiten. So hat er hochmoderne Lenkwaffenzerstörer der amerikanischen Marine vor Venezuela Küste geschickt. Von der Hauptstadt Caracas aus kann man die mächtigen Kriegsschiffe gut sehen.

In der Drei Millionen Einwohner zählenden Stadt ist am 12. August auch eine russische Frachtmaschine gelandet – nach einem Zwischenstopp in Brasiliens Hauptstadt. Weder die Mission noch die Fracht an Bord der klobigen Iljuschin IL-76 ist bis heute bekannt.

Nur dass sie – Kennzeichen RA-78765 – am 7. August in Moskau startete und der „privaten“ Fluggesellschaft Aviacon Zitotrans in Yekaterinburg gehört. Da russische Flugzeuge seit Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht mehr ohne weiteres im europäischen Luftraum herumfliegen dürfen, führte die geheimnisvolle Reise über Zwischnstopps in Baku (Aserbaidschan), Algiers (Algerien) und Conakry (Guinea). Am 10. August traf die Maschine dann auf dem den Flughafen der brasilianischen Hauptstadt Brasilia ein.

Aber warum?

Jedenfalls ist ein Zusammenhang zwischen der angespannten Lage in Venezuela, der russischen Maschine auf dem Flugfeld von Caracas und den amerikanischen Schiffen vor der Küste mehr als wahrscheinlich, zumal Maduro Anfang der Woche 4,5 Millionen Reservisten einberufen hat. „Wir verteidigen unsere Meere, unseren Himmel und unser Land, wir befreien sie, wir bewachen und patrouillieren sie“, so Maduro großspurig, der aber im Falle eines offenen Konflikts mit dem Amerikanern ein Flugtickt zu seinem Freund Putin in Moskau in der Tasche zu haben scheint.

„Wir befinden uns in einer einzigartigen Situation in der jüngeren Geschichte der Menschheit, in der wir Staaten haben – die USA und ihre Verbündeten -, die die kriminelle Staatsorganisation von Maduro und seinen Leuten zerschlagen wollen. Argentinien könnte sich dieser Operation anschließen“, sagt der Analyst Edgardo Buscaglia zur Bewertung der aktuellen Entwicklungen.

Und da wir Argentinien erwähnen, das seit der Wahl von Präsident Javier Milei einen beispiellosen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt und das im Gegensatz zur südamerikanischen Achse des Bösen der Putin-Freunde Maduro und Lula (Brasilien) gehört, soll auch eine andere Randgeschichte nicht unerwähnt bleiben.

Putin-Freund Lula betreibt – sehr zum Unwillen des derzeitigen amerikanischen Präsidenten Trump – einen juristischen Vernichtungsfeldzug gegen Amtsvorgänger Jair Bolsonaro. Der steht unter Hausarrest und muss eine Fußfessel tragen, weil er angeblich nach seiner Abwahl einen Putsch geplant habe.

Vieles spricht dafür, dass der Sozialist Lula da Silva Bolsonaro aber deshalb politisch verfolgen lässt, weil er Angst hat, sich bei einer nächsten Präsidentenwahl dem in der Bevölkerung beliebten Konservativen erneut stellen zu müssen.

Ermittler der brasilianischen Bundespolizei berichten jetzt, man habe auf Bolsonaros Telefon Nachrichten gefunden, nach denen der im Februar 2024 einen Asylantrag bei der argentinischen Regierung Mileis verfasst habe. Ob der allerdings jemals abgeschickt wurde, ist nicht bekannt.

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Klaus Kelle, Chefredakteur