EU-Außengrenzen: Frontex meldet Rückgang illegaler Einreisen um 38 Prozent
Fast eine Viertelmillion Menschen haben in vergangenen Jahr versucht, illegal in die Europäische Union einzureisen – 38 Prozent weniger als im Vorjahr. Das geht aus einem Bericht der EU-Grenzschutzorganissation Frontex hervor. Grund für die Entwicklung sei die „bessere Zusammenarbeit mit den nordafrikanischen Ländern, insbesondere Tunesien“, sagte Frontex-Chef Hans Leijtens der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Die EU und ihre Partner seien zudem erfolgreich bei der Bekämpfung von Schleusernetzwerken.
Stark rückläufig sei die Zahl der irregulären unerlaubten Einreisen auf der Route über den westlichen Balkan mit knapp 21.520 (ein Minus von 78 Prozent). Vor allem syrische Staatsbürger nutzen die Westbalkanroute.
Einen ähnlichen Trend gab es den Angaben zufolge auch auf der Route über das zentrale Mittelmeer, also von Libyen und Tunesien über Sizilien und Malta. Hier registrierte Frontex 66.766 Versuche, das waren 59 Prozent weniger als 2023.
Beunruhigend sind dagegen die Zahlen der Übertrittsversuche auf der Route über das östliche Mittelmeer, von der Türkei nach Griechenland. Hier wurden 69.436 Versuche registriert, 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Ähnlich auf der Westafrika-Route über den Atlantik – von Marokko, Senegal und der Westsahara zu den Kanarischen Inseln: 46.877 Menschen versuchte es auf diesem Weg, 18 Prozent mehr als im Vorjahr.
Den größten Anstieg bei den versuchten unerlaubten Einreisen verzeichnete Frontex an den östlichen Landgrenzen der EU, also der Route über Belarus nach Polen und Litauen. Hier wurden rund 17.001 solcher Versuche registriert (plus 192 Prozent).
Die Entwicklung insgesamt hat aber positive Auswirkungen auf Deutschland. Das Bundesamts für Migration und Flüchtlinge meldete 2024 insgesamt 250.945 Personen, die einen Asylantrag in Deutschland stellten – 30,1 Prozent weniger als im Jahr davor.
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Klaus Kelle, Chefredakteur