Ex-Finanzsenator Kurth (CDU) stellte Rechtsextremisten Wohnung zur Verfügung
Der frühere Berliner Finanzsenator Peter Kurth (CDU) hat dem AfD- Europaabgeordneten und inzwischen Spitzenkandidat der Partei für die kommenden Europawahlen, Maximilian Krah, im vergangenen Jahr seine Privatwohnung für eine Buchvorstellung zur Verfügung gestellt. Das berichten der „Spiegel“ und die Nachrichtenagentur dpa. Danach sei bei der Zusammenkunft auch der österreichische Chef der rechten Identitären Bewegung (IB), Martin Sellner, anwesend gewesen. Der war auch Teilnehmer des jetzt bekanntgewordenen rechten „Geheimtreffens“ im November vergangenen Jahres in Potsdam und soll dort seine Ideen zu einer „Remigragtion“ vor AfD-Politikern, Unternehmern und auch zwei CDU-Mitgliedern gehalten haben.
Kurth war von 1999 bis 2001 Berliner Finanzsenator. Von 2001 bis 2006 saß er im Berliner Abgeordnetenhaus. 2009 scheiterte er als CDU-Kandidat bei der Kölner Oberbürgermeisterwahl. Seit 2008 leitete er den Entsorgungswirtschaftsverband BDE. Ende Januar sollte er planmäßig aus dem Amt des Verbandspräsidenten ausscheiden. Inzwischen teilte der Verband mit, dass er sich mit sofortiger Wirkung von Kurth getrennt habe. „Rechtsextremismus, Rassismus oder Antisemitismus haben im BDE keinen Platz“, hieß es dazu in einer Mitteilung.
Massive Kritik an Kurth kam auch aus dem Roten Rathaus. „Es ist erschreckend und traurig zugleich, welchen Pfad Peter Kurth eingeschlagen hat“, schrieb Berlins Regierender Bürgermeister und CDU-Landesvorsitzender Kai Wegner auf X (früher Twitter). „Wer mit Neonazis, Rechtsextremisten und anderen Menschenfeinden paktiert, hat in der CDU nichts zu suchen.“
Peter Kurth bestätigte inzwischen gegenüber dem „Spiegel“, dass er nach wie vor Mitglied der CDU sei.
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Klaus Kelle, Chefredakteur