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„International Hospitality Investment Forum“ (IHIF)

Globale Hotel-Elite in Berlin: Deutschland ist bei Investoren kein Thema mehr

DIRK JAKOBS
IHIF-Podium (vL): Gabriele Burgio, President & CEO, Alpitour World, Alissa Hendel, Vizepräsidentin und Eigentümerin , Enrique Sarasola, Gründer Room Mate Hotels

2.400 Investoren, Hotel- und Hospitality-Entwickler trafen sich Anfang der Woche im Hotel InterContinental Berlin, darunter mehr als 400 internationale Führungskräfte.

„International Hospitality Investment Forum“ (IHIF) heißt das hochkarätige internationale Netzwerk-Treffen, das seit 20 Jahren erfolgreich von Questex aus England organisiert und in Berlin veranstaltet wird. Vorstände der größten Hotelkonzerne, wie Chris Nassetta, President & CEO von Hilton aus Maryland, nahmen vor Ort kein Blatt vor den Mund, beschrieben das weltwirtschaftliche Umfeld und stellten ihre Ideen für neue Branchen-Innovationen vor.

Für Chris Nassetta sind das in erster Linie die vielen Erlebnis-Angebote rund um den gebuchten Hotelaufenhalt, die zukünftig stärker in den Vordergrund rücken werden, um die Kundenbindung weiter zu stärken. Sie sollen auch den individuellen Wünschen und Bedürfnissen von Reisenden entgegenkommen. Der Service am Gast wird immer wichtiger. Während die weltweite Tourismusbranche nach der Pandemie wieder an Fahrt aufgenommen hat, hemmen zunehmend wirtschaftliche Unwägbarkeiten, Rezession wie etwa in Deutschland und hohe Inflationsrisiken die Investitionsbereitschaft.

Deutschland ist kein beliebter Investitionsstandort mehr

Neue Hotel und Resortprojekte schießen weltweit wie Pilze aus dem Boden. Deutschland hingegen kann davon nicht profitieren. Ein Branchen-Insider nennt hierfür die hohe Bürokratie, die steuerlichen Nachteile für Investoren, die viel zu hohen Baukosten, das Desinteresse von Behörden und die nicht kalkulierbare Zeit zur Fertigstellung von neuen Bauvorhaben als Gründe.

„Deutschland ist bei Investitionen schon seit Jahren gar kein Thema mehr auf den Kongressen“, sagt mir einer der Teilnehmer im vertraulichen Hintergrundgespräch. Umgesetzt würden höchstens Projekte in Bestandsimmobilien. Deutschland wirbt im Gegensatz zu Ländern wie Portugal, Griechenland, Saudi-Arabien oder Marokko auch nicht um Investitionen auf dem „Hospitality Investment Foru“.

Beste Standorte und Wohlfühl-Atmosphäre

Hubert Virot, CEO der Hotel Gruppe YOTEL aus London mit 31 Hotels in vier Kontinenten. setzt auf smartes Design, effiziente Hotelführung, Wohlfühl-Atmosphäre und eine überaus wettbewerbsfähige Positionierung in City-Zentren, bei denen auch  „urban nomads“ angesprochen werden. Virot: „Wir suchen weiterhin neue Standorte für eine rasche  Expansion der YOTEL Häuser und sprechen auch Gäste an, die der Generation Go angehören.“ Das sind junge Führungskräfte die Dinge differenzierter angehen und sich durch innovatives Handeln auszeichnen. In London, Amsterdam, Paris, Istanbul und Singapur betreibt YOTEL bereits erfolgreich fünf Airport Hotels. In Berlin konnte Virot gemeinsam mit seinem Chief Development Officer Rohan Thakkar vom IHIF Netzwerk profitieren, um das Hotel-Portfolio zukünftig zu erweitern.

Sir Rocco Forte schwärmt für Sizilien

Während Sebastien Bazin, CEO & Chairman von Accor, einer der größten Hotelketten der Welt mit Sitz in Paris, von einer sich ändernden Anspruchskultur und Gästestruktur sprach, die sich durch die Wachstumsmärkte in Indien, China und Fernost auszeichnen wird, konnte Mahmud Abdulhadi ein großes Investitionsplus für sein Heimatland verzeichnen. Als stellvertretender Tourismusminister von Saudi-Arabien ist er regelmäßig in Berlin zu Gast und konnte stolz Rekordinvestitionen für Tourismusprojekte ins Königreich Saudi-Arabien präsentieren. Die Hotel-Legende Sir Rocco Forte schwärmte von Berlin: „Eine faszinierende Stadt, daher habe ich hier auch Unter den Linden investiert und vor einigen Jahren das „Hotel de Rome“ eröffnet.“ Die Familie von Rocco Forte stammt ursprünglich aus Sizilien. Kein Wunder, das der ehemalige Leistungssportler und erfolgreiche Hotel-Unternehmer in Berlin für sein neues Haus in Palermo auf der Insel Sizilien warb.

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Klaus Kelle, Chefredakteur