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Ich mag nicht mehr in eine Schlacht ziehen, wenn sie schon verloren ist

von KLAUS KELLE

Kurienkardinal George Pell wird heute überall auf den Titelseiten der Zeitungen in der ganzen Welt stehen. Der Australier soll in den 70er Jahren gegen Jungen sexuell übergriffig geworden sein. Eine Unschuldsvermutung für einen katholischen Geistlichen? Juristisch gibt es das, realistisch nicht mehr nach all dem, was in den vergangenen Jahrzehnten passiert ist. Nach all dem Schmutz und dem Vertuschen. Jetzt werden wieder viele Katholiken, die es sowieso vorhatten, energisch ihre Austritte erklären. Progressive Politiker werden die Verlogenheit der Kirche Christi geißeln, ungeachtet ihrer eigenen schlimmen Verfehlungen, wie sie in Deutschland bei den Grünen bekannt wurden.

Aber wissen Sie was: Ich mag es nicht mehr verteidigen, was hier passiert. Wo Rauch ist, ist auch Feuer. Natürlich: Jeder Beschuldigte hat ein Recht darauf, angehört zu werden, sich verteidigen zu dürfen. Doch zu viel ist geschehen, das auch ich nicht habe kommen sehen. Zu viel erlebe ich aus der Nähe, was ich noch vor – sagen wir – einem Jahr nicht für möglich gehalten hätte. Überzeugungen, Vertrauen, alles bricht in einem dramatischen Ausmaß weg. Und noch einmal stelle ich die Frage, die ich vor zwei Tagen auch in meinem Blog gestellt habe: Für wen und für was lohnt es sich für einen Konservativen, der es auch ernst meint mit seinem Glauben, jetzt noch zu kämpfen?

 

 

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Klaus Kelle, Chefredakteur