Was tun, wenn „radikale jüdische Siedler“ nach MeckPomm wollen?
Die Ampelregierung kann, wenn sie will. Und muss. Es soll jetzt Einreisebeschränkungen geben. Nein, nicht für Terrorfürsten, die hier Asyl suchen und Bad Bocklet als Ruheraum nutzen wollen. Auch nicht für arme Afrikaner, die hier dringend ihre Lebensumstände verbessern und fleißig arbeiten wollen. Nein, die Ampelregierung hat einen echten Feind ausgemacht: Radikalen jüdischen Siedlern soll die Einreise nach Deutschland erschwert werden, wie unter anderem die WELT berichtet. Jawohl.
Die Amerikaner haben mit einer entsprechenden Ankündigung vorgelegt, Deutschland will nun im Rahmen der EU nachziehen und diese „Debatte innerhalb der EU“ vorantreiben. Gut, dass das endlich auf den Tisch kommt.
Woran erkennt man den „radikalen Juden-Siedler“
Allerdings dürfte das Interesse von radikalen jüdischen Siedlern, sich radikal in Deutschland anzusiedeln, eher nicht vorhanden sein, wenngleich in Mecklenburg-Vorpommern noch jede Menge Platz und unbesiedeltes Land vorhanden ist. Aber irgendwie scheint es da doch einen Unterschied zwischen Rostock und Ramallah zu geben.
Aber selbst wenn ein radikaler jüdischer Siedler zur allgemeinen Überraschung radikal in der EU oder speziell Deutschland siedeln wollte – woran soll man ihn am Zoll oder am Flughafen erkennen? Es ist ja nicht so, dass radikale jüdische Siedler ein kariertes Hemd mit Israelflagge und eine Schaufel oder wenigstens einen Akku-Schrauber mit sich führen. Oder durchwühlt der Zoll das Gepäck der Ankommenden, ob sich da nicht ein Zollstock oder eine Wasserwaage findet? Oder genügt es, wenn der Neuankömmling Kelle-aktuell liest, im Glauben, es handele sich um eine Broschüre des deutschen Baugewerbes?
Gibt es da Listen mit Namen?
Und wer erstellt die? Schickt der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet per Fax, Namen von radikalen jüdischen Siedlern? Steht dann da „Mosche Goldbaum hat extrem im Westjordanland gesiedelt“? Und wenn es radikale jüdische Siedler gibt – gibt es dann auch weniger radikale oder gemäßigte jüdische Siedler? Die nur eine Garage oder eine Scheune statt eines Mehrfamilienhauses auf Land bauen, das ihnen gehört oder nicht gehört?
Oder wird auf den ehemaligen Wohnort des Neu-Hinzusiedelnden geschaut, ob dieser nicht im Westjordanland liegt? Weiß denn ein deutscher Grenzbeamter an der Flugzeugrampe, wo Ein Samiya oder Furush Beit Dajan liegen? Oder wer oder was das Westjordanland, die Westbank oder die Golan-Höhen sind, und ob die genannten Siedlungen, legal, illegal oder sch… egal sind?
Ich will nicht lästern, ich versuche nur, es mir praktisch vorzustellen
Was passiert denn, wenn so ein radikaler Siedler durch die Maschen des Bundesgrenzschutzes schlüpft? Baut der dann ratz-fatz ein Haus auf der keimigen Wiese vor dem Reichstag oder in den drogenverseuchten Anlagen des Görlitzer Parks? Und blockiert so wertvollen Platz für das familiäre Grillen schon-länger-als-er-hier-seiender Orientalen? Oder besetzt er zwischen Altessing und Gronsdorf die derzeit vorübergehend geschlossene Tropfsteinhöhle Schulerloch und ist da nicht für Geld und gute Baklawa herauszubekommen? Ohne, dass es wieder Soundso und „Antisemitismus“ heißt?
Man weiß es ja nicht! Vielleicht werden, wie ich es von diversen USA-Flügen kenne, vor der Landung der El-Al aus Tel Aviv Fragebögen verteilt? Mit Fragen wie „Haben Sie vor, sich in der Bundesrepublik Deutschland anzusiedeln? Falls ja: Wo und wie radikal werden Sie dabei vorgehen? Falls nein: Warum nicht? Haben Sie bereits hier siedelnde Verwandte? Wie sind diese angesiedelt und wie lange wollen die noch bleiben?“ Natürlich gibt es bei einer falschen Beantwortung dann auch noch eine saftige Strafe von 50 Euro oder 200 Schekel.
Wie sähe eine Abschiebung eines radikalen, jüdischen Siedlers aus?
Außerdem würde ich gerne die Beamten und deren Vorgesetzte sehen, wenn sie ausgerechnet einen Juden nach Israel abzuschieben versuchen. Das könnte von der Staatsraison her zu charmanten medialen und politischen Diskussionen führen, an denen wir alle unsere helle Freude hätten. Erst recht, wenn Mosche Goldbaum beteuert, er sei zwar ein Siedler, aber kein radikaler Siedler und er würde auch freiwillig gehen, weil er ja schon im Westjordanland gesiedelt hätte und jetzt in Berlin-Marzahn nicht unbedingt von vorne mit dem Siedeln anfangen wollen würde.
Natürlich kann es auch sein, dass die Damen und Diversen der Ampel einfach einmal mehr Haltung zeigen und die ohnehin durch die solide Verteidigung Israels etwas unentspannten, hier lebenden Freunde der Hamas besänftigen möchten, damit die nicht auf die Idee kommen, aus Gram einen Weihnachtsmarkt zu plätten. Frei nach dem Motto: „Seht her: Wir lassen jetzt auch nicht jeden herumsiedelnden Juden ins Land. Wir sind auf Eurer Seite!“
Was diese „Siedler“ mitbrächten, täte Deutschland gut
Ginge es nach mir: Ich würde jeden der neun Millionen Juden hier ansiedeln. Jeden. Mecklenburg-Vorpommern wäre im Nu das führende Bundesland der Republik, mit High-Tech, gut ausgebildeter Jugend und jeder Menge Bildung und Kultur. Und sollten die radikalen Neuansiedler später MVP zum eigenen Staat ausrufen (was nicht lange dauern würde – wer will schon ewig für die armen Nachbarländer zahlen – also, außer den Bayern), meinen Segen hätten sie.
Außerdem fände ich es spannend, zu sehen, wie schnell die „Palästinenser“ das ehemalige Israel zu einem islamistischen Höllenloch herunterwirtschaften. Und wem sie dann die Schuld dafür gäben. Schade, dass sich in Deutschland keine Juden dringend ansiedeln wollen – aber auch verständlich. Mich beschleicht gelegentlich das Gefühl, dass es in Haifa und Tel Aviv für einen Juden sicherer als in Berlin ist. Das mit der „Buntheit“ müssen wir hier nämlich noch üben.
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Klaus Kelle, Chefredakteur