Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!
Kennen Sie den Begriff „Dunkelflaute“? Für mich hat der Begriff Potential, das Wort des Jahres 2025 zu werden. Dunkelflaute, das ist, wenn gar nichts mehr geht mit den sogenannten erneuerbaren Energien, mit Sonne und Wind. Wenn also eine dichte Wolkendecke das Sonnenlicht paralysiert und wenn die Windräder stillstehen. Dann wird ungewöhnlich wenig Energie produziert und gleichzeitig ist der Energiebedarf aber überproportional hoch. Das ist schlecht, denn Deutschland produziert mittlerweile die Hälfte seines Strombedarfs mit Wind und Sonnenergie.
Dennoch kommt der Strom in Unternehmen und Privathaushalten weiter regelmäßig aus der Steckdose.
Das ist die gute Nachricht
Die schlechte Nachricht ist, dass der Strom dann teurer wird. So stieg zum Beispiel bei der Dunkelflaute am 20. Januar der Preis an der Strombörse – ja, die gibt es – um das Siebenfache auf plötzlich 590 Euro/MWh. Der durchschnittliche Preis vorher lag mit etwa 116 Euro pro Megawattstunde im üblichen Rahmen für kalte und dunkle Wintertage.
Wir lernen also, dass es starke Preisschwankungen bei der Energiebeschaffung gibt, gleichzeitig die Versorgungssicherheit gewährleistet ist, dank eines flexiblen europäischen Netzwerkes.
Die Bundesnetzagentur verweist darauf, dass es trotz der Dunkelflauten im Januar „nicht annähernd zu Engpässen bei der Versorgung“ gekommen sei. Importe habe es nur dann gegeben, wenn der Strom im Ausland preislich günstiger war.
Doch so rosarot, wie die Bundesnetzagentur die Situation beschreibt, ist sie offenkundig nicht
Private Haushalte und produzierende Unternehmen klagen nicht erst seit Russlands Krieg gegen die Ukraine über explodierende Energiepreise. Kritiker beklagen, dass es eine wachsende Diskrepanz zwischen verfügbaren Strom und tatsächlichem Verbrauch gibt. Ja, Deutschland kann dann von Nachbarländern Strom kaufen – aber der wird immer teurer.
„Et hät noch imma joot jejange“, sagt der Kölner in seinem lakonischen Singsang, und bisher war es ja auch so. Aber bereits im März 2024 warnte der Bundesrechnungshof: „Die sichere Versorgung ist gefährdet.“ Und die Freunde des „Green Deal“, der grünen Volksbeglückung, kommen mit der Statistik um die Ecke und verweisen darauf, dass der Strompreis für Privathaushalte im Jahr 2024 leicht gesunken sei.
Das ist richtig. Was sie aber nicht laut aussprechen: Mit 39,5 Cent pro Kilowattstunde liegt der Strompreis in Deutschland deutlich über dem EU-Durchschnitt von 28,9 Cent. Wir zahlen den teuersten Strom in der gesamten Europäischen Union (EU). Und trotzdem wagt niemand auszusprechen, dass die Abschaltung deutscher Atom- und Kohlekraftwerke ein großer Fehler gewesen ist.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Klaus Kelle