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Tag der unschuldigen Kinder

Droht Deutschland ein Herodes-Gesetz?

Dr. Martin Eberts
Schlafendes Baby

Drei Tage nach dem Weihnachtsfest feiert die Kirche den „Tag der unschuldigen Kinder“. Damit wird an den Kindermord von Bethlehem erinnert, von dem uns das Matthäus-Evangelium berichtet. Wenn dieser Gedenktag nicht verdrängt wird, lesen wir in dieser Jahreszeit immer mal wieder davon, das sei doch nicht historisch, sondern erfunden.

Warum? Weil es außerhalb der Bibel kaum weitere Belege für dieses Ereignis gibt.

Ein gewagtes Argument

Hat die Schlacht um Alesia nie stattgefunden, weil die Hauptquelle unseres Wissens darüber Caesars eigene Schrift über den gallischen Krieg war?

Dass jener Herodes, König von römischen Gnaden, keine Hemmungen hatte, wenn es um Morde geht, zeigt sich schon daran, dass er im Jahr 7 v. Chr. seine eigenen  Söhne Alexander und Aristobul hat hinrichten lassen; um 4. v. Chr. auch noch seinen Sohn Antipater. Der Mann hatte Erfahrung im Ausmorden möglicher Konkurrenten, und seine – für Tyrannen typische – paranoide Furcht vor Umstürzlern und Widersachern war geradezu sprichwörtlich. Nein, die historischen und exegetischen Argumente sprechen überhaupt nicht gegen die Historizität jenes Massakers.

Und die Aktualität dieses grausigen Geschehens ist geradezu beängstigend. Auf allen Ebenen. Wie könnte man nicht sogleich an den Massenmord der Hamas-Terroristen vom 7. Oktober dieses Jahres denken? Das war geographisch gesehen ganz in der Nähe jenes Massakers vor zwei Jahrtausenden.

Aber wir können das nicht so leicht wegschieben; es ist alles andere als eine nahöstliche Absurdität, über die wir in Deutschland unsere aufgeklärten Häupter schütteln dürften. Seit langem gedenkt die Kirche am 28. Dezember der unzähligen unschuldigen Kinder, die noch im Mutterleib getötet werden – hingeschlachtet wäre übrigens ein sehr passender Ausdruck für dieses blutige Geschäft. Aber wie die Historizität des Kindermords von Bethlehem wird in unserem wohltemperierten öffentlichen Diskurs die Letalität der Abtreibung begrifflich verhüllt, sprachlich bemäntelt, letztlich verdrängt.

Nach dem zweifelhaften sog. Selbstbestimmungsgesetz, das besser „Selbstverstümmelungsgesetz“ hieße, steht noch die völlige Freigabe der Abtreibung auf der Traktanden-Liste der Ampel-Regierung. Und so ein Herodes-Gesetz werden sie sicher schaffen, geht es dabei doch um eines der Themen, bei denen alle drei Ampel-Parteien von Herzen übereinstimmen.

 

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Klaus Kelle, Chefredakteur