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Was machen wir eigentlich, wenn Trump Erfolg mit seiner Methode hat?

von KLAUS KELLE

Linke-Urgestein Gregor Gysi analysierte heute Morgen im Interview mit dem „Deutschlandfunk“ die ersten Tage der Präsidentschaft von Donald Trump und bewies einmal mehr, was für ein kluger Kopf er ist. Trump, so Gysi, sei ein Mann, der nur Stärke und Selbstbewusstsein bei Gesprächspartnern akzeptiere. Deshalb empfehle er Deutschland und Europa, frech und ohne Schnörkel bei Verhandlungen mit der neuen US-Administration aufzutreten. Weicheier – meine Formulierung – verachte der neue Präsident zutiefst.

Und in der Tat, die ersten Tage im Oval Office zeigen uns ein immer deutlicher werdendes Bild vom mächtigsten Mann auf diesem Planeten. Trump macht Deals. Trump ist erstmal alles egal außer Amerika und seine eigenen Leute. Trump unterteilt klar in Gut und Böse – bei Journalisten, bei Parteifreunden und sogar ganzen Staaten. Trump ist bereit, die ihm zur Verfügung stehende Macht auch einzusetzen, um seine Ziele zu erreichen.

Das alles ist neu für uns hier im alten Europa. Da will einer sein Land anführen und es nicht einfach nur verwalten. Der klare Ansagen vorgibt: Amerika zuerst! Neue Jobs!

All diejenigen, die von vornherein mit seiner burschikosen Art, mit seinem ungehobelten Auftreten und seiner Frisur ein Problem hatten, haben das immer noch. Wie konnte bloß „so einer“ gewählt werden? Distanzierte Beobachter wie ich auch selbst, betrachten die neuen Töne aus dem Weißen Haus eher mit einer gewissen Faszination. Augstein, von mir regelmäßig nicht geschätzter SPON-Kolumnist, schrieb vorgestern endlich einmal etwas Kluges: Was machen wir eigentlich, wenn Trump Erfolg mit seiner Methode hat?

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Klaus Kelle, Chefredakteur