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„Russland, Russland, Rumänien gehört nicht dir!“

Prowestlicher Kandidat gewinnt Präsidentschaftswahl in Rumänien deutlich

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Die Nationalfahne rumäniens über einem Regierungsgebäude in Bukarest.

Bei der Präsidentschaftswahl in Rumänien hat sich der pro-europäische Kandidat Nicusor Dan klar durchgesetzt. Nach Auszählung der Stimmen in knapp 99 Prozent der Wahllokale lag er mit 54,1 Prozent uneinholbar vor dem Rechten George Simion (45,9%).

Simion räumte seine Niederlage ein: „Ich möchte meinem Gegner, Nicusor Dan, gratulieren“.

Simion hatte noch am Wahlabend bekräftigt, dass er den Kremlfreund Calin Georgescu als neuen Ministerpräsidenten durchsetzen wolle. Georgescu war im November 2024 bei der später annullierten Präsidentenwahl im ersten Wahlgang auf Platz eins gekommen. Das Verfassungsgericht hatte diese Wahl wegen offenkundiger massiver Unterstützung Georgescus aus Russland für ungültig erklärt und eine weitere Kandidatur des Putin-Mannes untersagt.

Im Gegensatz dazu ist der Liberale Dan ein entschiedener Befürworter der EU und der NATO. Rumäniens müsse die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen Russland auch aus Gründen der eigenen Sicherheit weiter massiv unterstützen. In Rumänien hat der Präsident, anders als in Deutschland, weitreichende Befugnisse. Er ist für den Verteidigungsrat zuständig, der über Militärhilfe entscheidet. Er hat auch die Aufsicht über die Außenpolitik und kann bei EU-Abstimmungen, die Einstimmigkeit erfordern, sein Veto einlegen.

Aus Brüssel und Kiew kamen am Abend zahlreiche Glückwünsche

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gratulierte Dan zu seinem „historischen Sieg“. „Wir werden immer einen hohen Respekt für Rumänien und seine Menschen haben, insbesondere angesichts der Hilfe, die wir während der schwersten Zeit unserer Geschichte bekommen haben.“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb bei X, die Rumänen hätten mit der Entscheidung für Dan „das Versprechen eines offenen, wohlhabenden Rumänien in einem starken Europa gewählt“. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron rief seinen künftigen Kollegen in Bukarest an.

Vor dem Rathaus in Bukarest rief der neue Präsident seinen Tausenden jubelnden Anhängern zu: „Dieser Sieg gehört Euch.“ Die begeisterte Menge antwortete im Chor: „Russland, Russland, Rumänien gehört nicht dir!“

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Klaus Kelle, Chefredakteur