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11. September 2001 – Gedenken an einen Tag mit offenen Fragen, aber auch überzeugenden Antworten

KLAUS KELLE

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Erinnern Sie sich auch noch an diesen Tag, heute vor 23 Jahren? Vermutlich erinnert sich jeder noch daran. Ich saß an meinem Schreibtisch in der BILD-Redaktion in Essen und wartete auf den Anruf eines Sport-Managers, der die Olympischen Spiele ins Ruhrgebiet holen sollte. Als er dann anrief und gesprächsbereit war, bügelte ich ihn ab mit „ich kann jetzt nicht – schalt‘ den Fernseher ein“ und legte auf. Dann rief ich meine Mutter in Bad Salzuflen an. „Mama, mach den Fernseher an!“, rief ich in den Hörer und sie fragte: „Welches Programm? „Egal, irgendeins“ und ich beendete das Gespräch.

Der 11. September 2001 bedeutete eine dramatische globale Zeitenwende. Nicht sowas, wie Bundeskanzler Olaf Scholz angesichts des russischen Angriffs gegen die Ukraine ankündigte. Sondern eine echte Zeitenwende.

Doch das wussten wir damals noch nicht, an diesem Sonntag um 14.47 unserer Zeit, in der Großraum-Redaktion in Essen-Kettwig mit den vielen Bildschirmen unter der Decke. Was für ein Trottel muss denn dieser Pilot sein, der ein Passagierflugzeug ins World Trade Center in New York steuert? Vielleicht hat der Pilot auch einen Herzinfarkt erlitten, war die erste Theorie. Aber der Gedanke „Vollidiot“ überwog bei uns. Bis dann das zweite Flugzeug auf die Türme zuraste. Spätestens bei diesem Einschlag wusste jeder, dass das kein bedauerlicher Zufall war, sondern ein Terrorangriff, wie ihn die Welt noch nie erlebt hat.

Mit allem was dann folgte

Im Kleinen mit teils absurden Sicherheitskontrollen an den Flughäfen, im Großen mit dem Krieg in Afghanistan und dann dem völkerrechtswidrigen Angriff der Amis gegen den Irak. Eine der dunkelsten Stunden in der Geschichte der Vereinigten Staaten.

Und dann der ganze Verschwörungskram

Alle Jahre wieder, ich kann es wirklich nicht mehr hören. Daniele Ganser & C. sind unterhaltsame Plauderer und haben ein funktionierendes Geschäftsmodell. Aber glauben Sie den Unfug doch nicht!

Das Ganze erinnert mit immer an den Weltbestseller von David Yallop „Im Namen Gottes“, millionenfach verkauft, eine spannende Mischung aus Papst-Mord, Banco Ambrosiano, Mafia, Geldwäsche und dann auch noch einen römischen Banker, der in London aufgehängt unter eine Brücke aufgefunden wurde. Das ist eine Gruselgeschichte erster Klasse, alles verwoben, alles hängt mit allem zusammen. Aber Papst Johannes Paul I hatte lange Jahre ein Herzleiden, das bekannt war. Und daran ist er nach nur vier Wochen im Amt einfach gestorben.

Das Buch ist trotzdem toll, aber lesen Sie es bitte als einen Roman und nicht als Dokumentation eines monströsen Verbrechens!

Ja, Herr Kelle, haben Sie denn World Trade Center 7 vergessen?

Nein, habe ich nicht, dieses Gebäude, das erst Stunden nach dem Anschlag auf die  Twin-Towers dann auch plötzlich noch zuammenbrach.

Auch das Thema ist zweifelsfrei geklärt, ohne Aliens, ohne CIA-Sprengungen und was sonst noch erzählt wird. WTC 7 wurde massiv getroffen durch Trümmer des benachbarten WTC 1 bei dessem Zusammenbruch. Sieben Stunden lang brannten sechs ganze Stockwerke des schwer angeschlagenen Hochhauses unkontrolliert, die Feuerwehr stellte in der Zeit ihre Bemühungen zu löschen ein, weil die Hauptwasserleitungen zerstört waren und es nichts mehr zum Löschen gab.

Das National Institute of Standards and Technology (NIST) legte 2008 seinen Abschlussbericht vor. Zusammengefasst: die Wärmeausdehnung einiger Stahlträger durch die Brände im WTC 7-Gebäude führte zur Überlastung benachbarter Stützpfeiler, und dann brach es irgendwann einfach zusammen. Das Haus.

Ich weiß, die Hardcore-„Truther“ sind nicht erreichbar durch harte Fakten. Da kann man nichts machen, und wenn Sie dann auch noch glauben wollen, dass „die Amerikaner uns alle mit Chemtrails vergiften“, dann tun sie das eben! Unfug reden ist nicht verboten in Deutschland.

Was mich – ich bin für eine gute Verschwörungstheorie immer erstmal zu haben – bei 9/11 letztlich überzeugt hat, dass die offizielle Geschichte mit Al Kaida wohl wahr ist, ist, dass es keine auch nur annähernd plausible andere Geschichte dazu gibt. Wer das wie und warum durchführen konnte. Keine überzeugende Story, nichts. Gar nichts.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur