Im Kreml knallen die Krimsekt-Korken: Bei uns stehen geheime Verteidigungspläne in der Tageszeitung
„Das ist Deutschlands geheimer Kriegsplan gegen Russland“
Diese unfassbar dumme Überschrift über einen Artikel zum „Operationsplan Deutschland“ von Bundeswehr und NATO hat sich die „Berliner Zeitung“ gestern geleistet.
Denn natürlich geht es bei all diesen Plänen, die Streitkräfte des westlichen Bündnisses seit Monaten ausbrüten, nicht um einen bevorstehenden Kriegsplan gegen Russland, sondern um Vorbereitungen angesichts russischer Kriegspläne gegen uns.
Ich bin ja kein Verschwörungstheoretiker, wie Sie wissen, aber die Tageszeitung hat ihre Kernleserschaft seit DDR-Zeiten im Berliner Osten.
Kein Wunder, wurde sie doch am 21. Mai 1945 auf Initiative der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) ins Leben gerufen. Die ersten Verantwortlichen waren deutsche Journalisten, die von den sowjetischen Behörden eingesetzt wurden. Die Zeitung entwickelte sich in der Folgezeit zur führenden Tageszeitung in Ost-Berlin und war bis zur Wiedervereinigung im Jahr 1990 das Zentralorgan des Ost-Berliner Bezirkskomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).
Heute ist das Ehepaar Silke und Holger Friedrich Herausgeber des Blattes. Im Jahr 2019 übernahmen sie den Verlag, der am Alexanderplatz seinen Sitz hat.
Medien wie dem „Spiegel“ oder der NZZ ist aufgefallen, dass die Zeitung seitdem erkennbar pro-russisch Positionen in der Berichterstattung verbreitet. So ist in Artikeln und Kommentaren eine Tendenz zu bemerken, Positionen einzunehmen, die den Interessen der russischen Regierung nahekommen, insbesondere im Kontext des Ukraine-Krieges. Die Berichterstattung gegenüber dem Kreml nimmt immer wieder Narrative auf, die von der russischen Staatspropaganda verwendet werden.
Das ist aber sicher nur ein Zufall
Jedenfalls weist das Ehepaar Friedrich solche Vorwürfe strickt zurück und scheut auch nicht davor zurück, juristische Waffen zu zücken, wenn jemand behauptet, dass da etwas nicht stimme.
Das angesehene Wall Street Journal (WSJ) zitiert jetzt aus dem 1200 Seiten dicken Operationsplan Deutschland – OPLAN DEU abgekürzt – und alleine das ist beunruhigend. Wie ist es möglich, dass ein hinter den Mauern der Julius-Leber-Kaserne in Berlin erarbeitetes geheimes Konzept zur Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets der NATO detailliert in einer amerikanischen Tageszeitung zitiert wird?
Da kann man alle Vorbereitungen doch sofort einstellen.
Und im Kreml kann man die Ausgaben für den Auslandsgeheimdienst halbieren, weil die gar nicht mehr spionieren müssen, um zu erfahren, wie sich Bundeswehr und verbündete Armeen auf einen Angriff Russlands vorbereiten.
In diesem Fall sollen nämlich 800.000 Soldaten aus Deutschland, den USA und den anderen NATO-Staaten durch Deutschland an die Ostflanke verlegt werden, also nach Polen und ins Baltikum, nach Rumänien und Bulgarien. Nicht um Russland anzugreifen – ich wiederhole mich – sondern um unsere Bevölkerung zu beschützen.
Der OPLAN DEU weist aus, welches Material und welche Verbände über welche Häfen, Schienen und Autobahnen verlegt würden. Und, als Sahnehäubchen für Putin: Auch die Schwachstellen des Plans werden vom Territorialen Führungskommando der Bundeswehr in Berlin detailliert offengelegt.
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Klaus Kelle, Chefredakteur