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AfD-Streit um Höcke: So einfach ist das alles nicht

von KLAUS KELLE

Nach der Rede von Björn Höcke vergangene Woche in Dresden ist der Weg, den Frauke Petry jetzt eingeschlagen hat, konsequent. Der Mann muss raus. Nicht, weil er seine Meinung geäußert hat, denn das darf man. Sondern weil er seiner Partei massiv Schaden zufügt mit Auftritten dieser Art. Und es war ja nicht der erste.

Die AfD ist eine konservative Partei. Dass sie existiert ist folgerichtige Konsequenz daraus, dass die über Jahrzehnte selbstverständliche Heimat der Konservativen in Deutschland, die CDU, unter der Vorsitzenden aus der Uckermark erbärmlich darin versagt hat, rechts neben der Partei keine neue Kraft entstehen zu lassen. So lange die Union sich um die „urbanen Milieus“ bemüht, wird sich das auf Sicht auch nicht mehr ändern. Die AfD ist Realität, sie ist bei Wahlen erfolgreich, und sie müsste Angela Merkel, Peter Tauber & Co. eigentlich jede Woche einen Blumenstrauß ins Adenauer-Haus schicken.

Die einzige Hürde, an der die AfD scheitern kann, ist sie selbst. Sind die Irrlichter wie Herr Gedeon, der wie man hört immer noch AfD-Mitglied ist, oder jetzt Herr Höcke, der mit für die große Mehrheit der Bevölkerung inakzeptablen Formulierungen und anschließenden Erklärungen, er habe es doch ganz anders gemeint, den rechten Rand bedient. Dieser rechte Rand, das ist das, was bisher alle konservativen und rechten Parteigründungen zum Scheitern gebracht hat. Bei den meisten ist es nicht schade drum.

Frauke Petry hat die Gefahr erkannt und will handeln. Aber das ist nicht so einfach, dann Höcke ist nicht irgendwer, sondern der Mann aus Thringen hat eine starke Anhängerschaft in der ganzen AfD. Denken Sie an seine Auftritte auf dem Erfurter Domplatz vor tausenden Fans, die ihn bejubelten. Die AfD muss Personalien wie Höcke diskutieren und entscheiden. Und zwar jetzt!

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Klaus Kelle, Chefredakteur