Das starke Bündnis der Staaten des Westens ist heute wichtiger als jemals zuvor
Liebe Leserinnen und Leser,
kennen Sie den Politthriller „Der Manchurian Kandidat“ aus dem Jahr 2004? Sehr sehenswert, mit Denzel Washington und Meryl Streep in den Hauptrollen. Es geht dabei – wirklich extrem verkürzt – um einen aussichtsreichen Kandidaten für den Amt des US-Vizepräsidenten, der nach schlimmen Erlebnissen im Irak-Krieg von nächtlichen Alpträumen geplagt wird. Eines Tages entdeckt er ein Implantat unter der Haut, entfernt es und begreift nach und nach, dass er von einer fremden Macht ferngesteuert und manipuliert wird.
Also, als ich vorhin die Aussagen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach seiner dreitägigen Visite in Peking las, musste ich sofort an den Film denken. Vielleiht liegt es auch daran, dass die Mandchurei heute weitgehend zur Volksrepublik China gehört. Und in der fiktiven Handlung die Manipulation von der Mandschurei – also China – aus betrieben wird.
Also nach drei Tagen Chop Suey mit den Oberkommunisten Chinas schlägt der französische Präsident allen Ernstes vor, Europa solle sich von den USA emanzipieren und China zuwenden.
Man fragt sich unwillkürlich, welche Drogen der Mann heimlich zu sich nimmt.
Während der Ostertage hat Chinas Armee mit Schiffen und Flugzeugen eine Blockade der unabhängigen Insel Taiwan geübt. Und Raketenangriffe gegen Taiwan.
In einem Interview in der Zeitung »Les Echos« forderte Macron, dass Europa in der Taiwan-Frage kein »Mitläufer« sein dürfe. Europa müsse »aufwachen«. Ähnlich äußerte er sich auch auf seinem Rückflug aus China gegenüber der US-Zeitschrift »Politico«. Europas »Priorität« dürfe nicht sein, die Agenda von Anderen in allen Teilen der Welt zu übernehmen.
Was hat Xi Jingping mit dem Staatschef eines unserer wichtigsten Verbündeten gemacht in Peking?
Ich weiß es natürlich auch nicht. Und die Franzosen scheren immer mal gern aus der westlichen Wertegemeinschaft aus, um ihre bedeutende Rolle als Atommacht und NATO-Partner mit Sonderstatus zu unterstreichen. Und auch bei der Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen den russischen Überfall ist die Grande Nation bisher ein verlässlicher Partner.
Was macht Macron da? Und warum macht er es?
Russlands militärische Aggression gegen das Nachbarland Ukraine und die offenbar stillschweigende Duldung Pekings sollte den Strategen in den Machtzenhtralen des Westens zu denken geben. Ich bin sicher, das tut es schon lange. Zur Erinnerung: Es war Präsident Donald Trump, der als die damalige Führungsfigur des Westens, eine härtere Gangart gegenüber der Volksrepublik China proklammierte und startete. Und China und Russland haben viele Gründe, sich nicht zu mögen. So viele unterschiedliche Interessen. Aber eben auch einen gemeinsamen Feind: die immer noch übermächtige und deshalb von den undemokratischen Großmächten verhasste USA. Wenn sich dann noch Indien und Brasilien strategisch anschließen, dann entsteht eine explosive Mischung, die durchaus das Zeug hat, unsere Welt in Brand zu setzen.
Russlands mörderischer Angriff auf die Ukraine ist nur ein erster Weckruf
China rasselt mit dem Säbel gegen das demokratische Taiwan, ein Teil des freiheitlichen Westens. Die Amis müssen sich darum ebenso intensiv kümmern, wie um die Verteidigung der Ukraine.
Aber auch im Nahen Osten schwelt seit Jahrzehnten eine Glut, die in diesen Wochen von palästinensischer Seite neu entfacht wird. Israel, Teil des demokratischen Westens und enger Verbündeter der Vereinigten Staaten von Amerika, setzt auf den Großen Bruder jenseits des Alantiks. Aber selbst die militärisch bärenstarken USA können nicht alle Shithole-Regimne auf der Welt in Schach halten. Das globale Gleichgewicht und letztlich auch die Verhinderung des Dritten Weltkriegs ist nur möglich, wenn wir Europäer nicht wackeln, sondern klar sagen, wo wir stehen in diesem Konflikt. Europa und die USA, zusammen mit Kanada, Japan, Australien geschlossen auf Seiten der Freiheit.
Das müsste auch Herr Macron langsam begreifen.
Mit besorgten Grüßen,
Ihr Klaus Kelle
Neueste Früher Vogel
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Klaus Kelle, Chefredakteur