Geld verdienen mit Töten und Zerstören
Liebe Leserinnen und Leser,
nicht nur Bundeswehr und NATO erleben eine nicht für möglich gehaltene Renaissance, sondern auch die Rüstungsindustrie. Verstehen Sie das nicht falsch, die Geschäfte mit Tötungsmaschinen hatten immer Konjunktur, und wenn Linke in einem Punkt moralisch auf der richtigen Seite stehen, dann wohl in der Feststellung, dass es wesentlich sinnvoller wäre, big money für die Bekämpfung der Armut einzusetzen, als für das gegenseitige Zerstören und Umbringen.
Aber die Welt ist nun einmal nicht so. So lange es im Iran, Nordkorea, Russland und leider auch den USA Regierungen gibt, die Kriege beginnen, wird es Soldaten brauchen, Waffen, Munition. Kann man sich anders wünschen, nein, sollte man sich anders wünschen. Aber nun ist sie nun mal da, diese Situation.
Dank Wladimir Putin ist die NATO wieder obenauf, die Bundesregierung spendiert 100 Milliarden als zusätzlichen Schluck aus der Pulle, um aus der Bundeswehr eine richtige Armee zu machen, und bei den Rüstungsunternehmen klingeln die Kassen.
Während über Jahre nur noch von nachhaltigen Investments gesprochen wurde, wächst die Zahl der Privatanleger in die Rüstungsindustrie deutlich, wie eine Erhebung des Vergleichsportals Verivox mit 1040 Befragten herausfand. Klar, eine Mehrheit von 59,7 Prozent glaubt – wenig erstaunlich – immer noch an die guten Investments im Sinne des Green Deals. Aber jeder fünfte Investor hält
Geldanlagen in das Geschäft mit Panzern, Drohnen und Kampfflugzeugen inzwischen für vertretbar (20,9 Prozent) oder hat Zweifel an der zuvor ablehnenden Position (19,3 Prozent).
«In den Nachrichten hören die Menschen, dass die Ukraine zur Verteidigung dringend Waffen benötigt und auch die Bundeswehr ihre Ausrüstung modernisieren muss. Angesichts solcher Meldungen liegt es nahe, dass viele ihre ursprüngliche Ablehnung von Investitionen in die Rüstungsbranche mittlerweile überdenken», ordnete Verivox-Geschäftsführer Oliver Maier die Umfrageergebnisse ein.
Und die steigende Nachfrage nach Waffen, Munition und militärischem Gerät hat Aktien von Rüstungsherstellern in den vergangenen Monaten kräftig Auftrieb verliehen. Wer wollte da verschämt wegschauen, wenn großes Geld zu verdienen ist?
Mit herzlichen grüßen,
Ihr Klaus Kelle
Neueste Früher Vogel
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Klaus Kelle, Chefredakteur