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Beauty-Salon Bundesregierung

Image- und Kopfhautpolitur: Was sich Deutschlands Politiker fürs Aussehen auf Ihre Kosten leisten

THILO SCHNEIDER
FOTO: MedienKontor Oldenburg | Unverkennbar die Frisur: Bundeskanzler Olaf Scholz

Schöne Menschen haben es im Leben leichter. Mehrere Studien, beispielsweise die des „Spektrum der Wissenschaft“, belegen dies. Schöne Menschen werden bevorzugt bedient, haben mehr Freunde, mehr soziale Kontakte. Dabei spielt der Kulturkreis vom Grunde her gar keine Rolle: Ein symmetrisches Gesicht und ein guter Körperbau wird von Männern und Frauen gleichermaßen – zumindest bei der ersten Kontaktaufnahme – mit Freundlichkeit honoriert. Die sogenannten „inneren Werte“ kommen erst später, nach dem Kennenlernen.

Wer also im Leben erfolgreich sein will, der sollte schön sein

Oder wenigstens nicht hässlich wie 30 Meter Gemeindebauhof. Helmut Schmidt beispielsweise war ein schöner Mann. Und hatte Charisma. Willy Brand ebenfalls. Deswegen konnten Barzel und Kohl bei Wahlen nicht oder nur schlecht gegen die SPD bestehen. In der Ära Kohl schaffte es die SPD, regelmäßig „nicht so schöne“ Kandidaten aufzustellen, deswegen scheiterten, völlig unabhängig vom Parteiprogramm, gegen den „Dicken aus Oggersheim“ der Reihe nach Hans-Jochen Vogel (der bebrillte Besserwisser), Johannes Rau (ein Mann wie sein Name), Oskar Lafontaine (klein, schütthaarig und spitze Nase) und Rudolf Scharping (der luschige Prototyp des ersten Lastenradfahrers). Erst Gerhard Schröder konnte das Ruder herumreißen – eine Zigarre und ein Brioni-Mantel, aber auch Gummistiefel im mitteldeutschen Schlamm dürften zum Sieg beigetragen.

Und seien und bleiben wir ehrlich: Wer einen bärtigen Zwerg mit hochrotem Kopf gegen Angela Merkel ins Rennen schickt, der muss sich nicht wundern, wenn der sich nach dem Wahlergebnis ins heimische Würselen zurückzieht. Und Scholz mag sein, wer und wie er will – im Vergleich zu Laschet war er einfach schöner und staatsmännischer, was zum einen nicht wirklich schwer ist, andererseits aber zeigt, wie tief unsere Ansprüche mittlerweile gesunken sind.

Der „schönen Schein“ ist ihnen lieb und uns teuer

Kein Wunder also, wenn unsere heutigen Politiker den „schönen Schein“ unbedingt wahren wollen und dafür jede Menge Geld ausgeben, das ihnen nicht gehört. Laut „Schwarzbuch“ des „Bundes der Steuerzahler“ sind die von ihm errechneten Ausgaben für Fotografen und Visagisten im ersten vollen Jahr der Ampel um fröhliche 80 Prozent gegenüber der Vorgängerregierung auf 1,5 Millionen Euro gestiegen, wenn also schon ein „Kabinett des Grauens“, dann muss man das ja wenigstens nicht unbedingt optisch auch sehen.

Allein Annalena Baerbock hat für eine Visagistin 137.000 Euro ausgegeben. Für EINE Visagistin. In dem Wissen, dass eine Visagistin normalerweise etwa 2.100 Euro  und in der Spitze etwa 3.000 Euro brutto (für die Sozialisten unter den Lesern – da geht noch jede Menge Steuern und Sozialversicherung ab)  im Monat verdient, dann stellt sich schon die Frage, wohin die restlichen rund 100.000 verschwanden. Gut, Visagistin für die jetzt nicht gerade hässliche Außenministerin, ist ein Job mit viel Reisetätigkeit und Bereitschaftsdienst am Lippenstift, weswegen die Hof-Visagistin vom Außenamt 7.500 Euro an Bruttoeinkommen hat (nein, liebe Sozialisten, die darf sie nicht alleine für sich behalten), womit wir jetzt schon bei dem Gehalt eines Sparkassenfilialleiters (wenngleich noch weit entfernt von einem Sparkassenvorstand) liegen. Aber: Rechnen wir die 90.000 Euro Irrsinnsgehalt für Auf- und Abschminken, auch an Sonn- und Feiertagen und in der Ukraine und Palau ab, dann bleiben hier immer noch rund 50.000 Euro für Lidschatten passend zum Kleid. Welche Pflegemittel und Kosmetika hat Frau Baerbock da also im Gesicht? Barocke Goldpatina?

Schon Seehofer ließ sich in Szene setzen

Und die Außenministerin ist buchstäblich beileibe nicht die Einzige: Horst Seehofer gab laut dem Bayerischen Rundfunk für Fotografen gerade mal 10.000 Euro in seinem letzten Amtsjahr aus, was im Vergleich zu Markus Söder wohl ein Fotograf mit seinem Handy erledigt hat. Alleine 2022 hat die Bayerische Staatsregierung grob 180.000 Euro dafür ausgegeben, ihren Chef in die rechte Szene zu setzen. Der Wähler hat es mit einem fulminanten Wahlsieg gedankt. Allein vom 1. Januar bis zum Mai 23 sind für schöne Bilder an den Innen- und Außengrenzen Bayerns 75.000 Euro  eingebucht. Wollen Sie nochmal nachdenken, ob Fotograf nicht doch ein Job mit Perspektive ist?

Die ersten, die sich in Bayern darüber beschwert haben, waren die erfolgsvernachlässigten Genossen um Florian von Brunn, die bemängelten, dass das schöne Geld für den schönen Schein nun zur Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum fehle. Was stimmt. Übersehen hat die jetzt doch eher unscheinbare und leicht zu übersehende Opposition im Maximilianeum, dass auf Bundesebene 2023 hierfür sogar 500.000 Euro ausgegeben wurden. Und zwar von und für den Respektkanzler, der immer so nett von den Wahlplakaten lacht und schon einmal im Obdachlosenlook aus einer noch flugfähigen Maschine der Bundesluftwaffe steigt.

Üppiges Salär für einen Hoffotografen

Und alle machen mit: Robert Habecks Wirtschaftsministerium hat einen Fotografenjob für vier Jahre und 350.000 Euro ausgeschrieben (Durchschnittsgehalt Fotograf: 30.000 jährlich, also 120.000 in vier Jahren), was, wenn der Fotograf nicht gerade Rankin heißt und bisher gezwungen war, Heidi Klum und ihre „Meedls“ zu fotografieren, doch nicht ganz unüppig ist. Dafür guckt der Robert dann aber staatstragend-besonnen in die Kamera und sagt etwas. Besser, ein gutes Bild oder Video lenkt davon ab.

Sogar die recht dröge und in- und außerhalb Deutschlands nahezu unbekannte grüne Umweltministerin Steffi Lemke (mei, irgendwo musste sie ja hingeschoben werden, damit Geschlechterparität herrscht) suchte einen Fotografen (m/w/d) mit einem Auftragsvolumen von 150.000 Euro jährlich. Ob sie jemanden gefunden hat, der sie für dieses Schmerzensgeld ablichten möchte, ist nicht bekannt.

Nach Auskunft des Bundes der Steuerzahler hat sich der Trend auch 2023 fortgesetzt

Von Januar bis Oktober 2023 hat einmal mehr die Außenministerin mit 98.770 Euro ins Schminkköfferchen gegriffen, bescheiden gefolgt von Olaf Scholz mit 23.013 Euro für Image- und Kopfhautpolitur, dahinter, etwas überraschend, Bundesfamilienministerin Lisa Paus (andere Töchter haben auch schöne Mütter) mit 20.909 Euro, um zu retten, was zu retten ist. Grüne Sozialdemokratie in ihrer wahrlich schönsten Form.

Wie aber sieht die Lage seit Oktober 2023 aus? Eine kleine Anfrage der AfD beantwortete die Bundesregierung in Drucksache 20/5904 wie folgt:

Lauterbach – Bundesministerium für Gesundheit: 547,40 € (wofür waren die 40 Cent?)

Heil – Bundesministerium für Arbeit und Soziales: 952,- € (neuer Rasierer?)

Scholz – Bundeskanzleramt: 981,75 Euro (Friseur?)

Lemke – Bundesministerium für Umwelt: 1.071,- Euro (Visagist?)
Geywitz – Bundesministerium für Wohnen: 1.071,- Euro (der gleiche Visagepolierende?)

Roth – Beauftragte der Bundesregierung für Kultur: 1.785,- Euro (Okay, einverstanden!)

Habeck – Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: 2.300,- € (Haarspray?)

Paus – Bundesministerium für Familie und Gedöns: 2.380,- € (sei ihr gegönnt)

Faeser – Bundesinnenministerium: 2.861,- € (Tränentrockentücher?)

Baerbock – Auswärtiges Amt: 10.710,00 Euro (was tut man nicht alles, damit Hollywood anruft?)

Gesamt: 24.659 Euro und 15 Cent für die schönste Regierung, die Deutschland je hatte.

Meine Mutter las in den 60ern einst das Buch „Schön sein, schön bleiben“ und legte sich dann Gurkenscheiben auf die Augen, schmierte sich Quark ins Gesicht und grillte sich unter einer „Höhensonne“. Damit hat sie gar nicht so schlecht ausgesehen, und es hat immerhin dazu gereicht, meinen Vater bis zu seinem Tod bei ihr zu halten. Aber sie hatte auch nicht vor, Deutschland zu ruinieren. Da darf es dann doch etwas mehr vom fremden Geld sein. Man und frau und sonstige wollen ja wiedergewählt werden. Und Merz und Weidel als Konkurrenten sehen jetzt nicht sooo schlecht aus… Da ist gutes Bild teuer!

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Klaus Kelle, Chefredakteur