Letzte Wahl in 2024: Brandenburg, wo die Sozis noch Chancen haben
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
bei den Landtagswahlen kürzlich in Sachsen und Thüringen war die Ausgangslage schon vor dem Urnengang klar. Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP im Sturzflug nach ganz unten. AfD und CDU dominieren das Geschehen. Der ostdeutsche Wähler will meistens mehrheitlich Rechts. Das ist unübersehbar.
Vor der dritten und letzten Landtagswahl in diesem Jahr zeichnet sich nun im Land Brandenburg Erstaunliches ab.
Denn eineinhalb Wochen, bevor die Brandenburger entscheiden, wer sie die nächsten fünf Jahre durch unruhige Zeiten führt, registrieren seriöse Meinungsforscher eine erstaunliche Entwicklung. Im „Brandenburg-Trend“ (1513 Befragte im Auftrag der ARD) von Infratest dimap führt – wenig erstaunlich – die AfD mit 27 Prozent, nur sehr knapp vor der…SPD. Die schafft ist ein Plus von satten drei Prozent innerhalb einer Woche.
Was ist passiert?
Ministerpräsident Dietmar Woidke von der SPD ist in seinem Bundesland bekannt und populär. 55 Prozent der Brandenburger würden ihn gern auch nach der Wahl weiter als Ministerpräsidenten sehen. Zum Vergleich: Für Herausforderer Jan Redmann von der CDU sprechen sich ganze 11 Prozent als MP aus, für Hans-Christoph Berndt (AfD) sind es 7 Prozent und für Robert Crumbach (BSW) magere 1 Prozent.
Der beliebte (und clevere) Woidke hat deshalb nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen klargestellt: Sollte die AfD in Brandenburg stärkste Partei werden, dann steht er nicht mehr für das Spitzenamt zur Verfügung.
Interessant auch: BVB/Freie Wähler legen 1,5 Prozentpunkte zu und erreichen jetzt 4,5. Die Partei ist auch bisher schon im Landtag in Potsdam vertreten. Grüne und Linke bleiben weiter unter 5 Prozent und Sahra Wagenknechts BSW darf sich auf voraussichtlich 13 Prozent freuen.
Brandenburg wurde nach der Wiedervereinigung stark von der NRW-SPD betreut und hat bis heute eine entsprechende Prägung – anders als Sachsen und Thüringen, die große Mehrheiten rechts der SPD mobilisieren.
Schau’n wir also mal…,
Ihr Klaus Kelle
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Klaus Kelle, Chefredakteur