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Trump ist Trump – und weiter?

von KLAUS KELLE

Langsam wird es langweilig. US-Präsident Donald Trump hat eine Pressekonferenz veranstaltet und sich selbst gelobt. So wie auch SPD-Kandidat Martin Schulz durch die Lande zieht und sich selbst zum Größten erklärt. Business as usual, wo ist der Skandal?

Trump übertreibt, Trump ist selbstverliebt. Na und? Darf er! Die Journalisten bei der PK waren angespannt und ein wenig giftig, Trump keilte schroff zurück. Haben wir alles schon gesehen. Wo ist der Skandal? Gibt es ein Handbuch, wie freundlich ein Präsident sein muss? Es ist sicher nicht so, dass man Donald Trump großartig finden muss. Im Gegenteil, ein Politiker, der so auftritt, ruft Schmähkritik geradezu hervor. Aber man kann doch einen Politiker nicht danach beurteilen, ob er die Erwartungen der Journaille erfüllt. Was muss er tun, was darf er sagen, welche Frisur gesteht man ihm zu, wie freundlich muss er sein… wer legt das fest?

Donald Trump ist anders als seine Vorgänger. Er hat in den ersten Wochen die Amtszeit seines Vorgängers in atemberaubender Weise zurückgeschraubt. Viele klatschen dafür Beifall, denn genau deshalb ist Trump gewählt worden. Er hat die ein oder andere falsche Personalentscheidung getroffen. Und? Gibt’s auch anderswo, denken Sie nur an Herrn Polenz.

Ich weiß noch nicht, ob ich Trump gut finde oder nicht. Aber ich finde das durchgehende und undifferenzierende Bashing des politisch-medialen Komplexes vollkommen unangebracht. Mit welchen Leuten er sich umgibt, ist seine Sache. Ob er eine Mauer zu Mexiko bauen lassen will oder nicht, ist der Grund, warum er gewählt wurde. Dass er auch weiterhin zur Nato steht, aber eine angemessene Eigenleistung der Europäer erwartet, ist nachvollziehbar. Über was reden wir also? Seinen Tonfall? Seine Frisur? Seine Manieren?

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Klaus Kelle, Chefredakteur