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Warum ich Weihnachtsmärkte liebe

KLAUS KELLE

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

vorgestern Abend war ich im brandenburgischen Wald zu einer Adventsfeuer eingeladen, im Freien mit Schwedenfeuer und Wildgulaschsuppe, Schmalzbroten und Glühwein. Und heute waren wir in einem kleinen Dorf in der Nachbarschaft zum Weihnachtsmarkt einer evangelischen Kirchengemeinde. Vorher noch zur Messe in unserer katholischen Kirchengemeinde, dann zu den Brüdern und Schwestern auf der protestantischen Seite. Jagdhornbläser „Großer Gott, wir loben Dich“, Feuerschalen, ein Nikolaus, der die Kinder bespaßte, Thüringer Rostbratwürste und – ja, was soll ich sagen, auch wieder Glühwein mit Rum.

Ich liebe die Adventszeit

Und die Art, wie wir sie feiern in Deutschland. Auch etwas, um das man uns international beneidet, wenn ich an meine Kölner Zeit denke und die langen Schlangen Reisebusse mit holländischen und britischen Kennzeichen, die in Richtung Weihnachtsmarkt am Dom unterwegs waren.

Oktoberfest und Weihnachtsmarkt – das kennt man, dafür liebt man uns. Es ist ein so deutsches Fest, oder?

Bis zu 3000 Weihnachtsmärkte soll es in Deutschland geben, manche nennen es Adventmarkt oder Christkindlesmarkt, die Irren sagen auch „Wintermarkt“.

Ich habe recherchiert, dass es Weihnachtsmärkte seit dem späten Mittelalter bei uns gibt, Handwerker und Spielzeugmacher, Korbflechter und Zuckerbäcker boten ihre Waren zum Verkauf an. Es gab schon damals gebrannte Mandeln und Nüsse und geröstete Kastanien für die Besucher.

Im Jahr 1310 wurde ein Nikolausmarkt in München urkundlich erwähnt, lerne ich bei Wikipedia, und dass 1384 König Wenzel der Stadt Bautzen „das Recht zur Abhaltung eines freien Fleischmarktes, jeweils samstags vom Michaelistag (29. September) bis Weihnachten“ einräumte. Danach breitete sich die Tradition „im gesamten deutschen Sprachraum aus“ und wurden fester Bestandteil des vorweihnachtlichen Brauchtums.

Und darum geht es ja eigentlich

Seit etwa der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die Märkte zu einem festen Element des vorweihnachtlichen Brauchtums. Und das ist das Wichtigste: die Vorbereitung der Christen auf Weihnachten, die Geburt von Jesus Christus, und die Hoffnung auf seine Wiederkehr. Vergessen Sie das nicht, wenn Sie mir Ihrer Familie und Freunden an irgendeiner Glühweinbude stehen. Und lassen Sie sich die Stimmung nicht vermiesen von Betonpollern und Polizeistreifen, die leider inzwischen zum Bild der Weihnachtsmärkte dazugehören.

Gesegneten Advent!

Ihr Klaus Kelle

 

 

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Klaus Kelle, Chefredakteur