Wichtig is‘ auf’m Platz – und sonst nix
Liebe Leserinnen und Leser,
gestern Abend fühlte es sich so an wie all die Jahrzehnte vorher. Argentinien ist neuer Fußball-Weltmeister, verdient, freuen wir uns für den überragenden Lionel Messi und seine Kameraden. Und wäre es Frankreich geworden? Hey, auch eine phantastische Mannschaft um den Weltklasse-Spieler Kylian Mbappé. Ich kann Leistungen und auch Erfolge anderer – wenn es nicht Wahlerfolge der Grünen sind – gut ertragen und sogar mitfeiern. Das Finale gestern hatte alles, was ein Fußballspiel ausmacht. Klasse, Spannung, Herzblut – einfach eine Freude, wenn man den Fußball liebt.
Auch andere Mannschaften haben auf dem Rasen für Furore gesorgt.
Kroatien zum Beispiel, nicht überraschend, die spielen nicht zum ersten Mal in der Weltspitze mit. Marokko war spielerisch auch ein Genuss mit Spielern, die in Clubs der Top-Ligen seit Jahren auf höchstem Niveau Fußball spielen. Bei denen war ärgerlich, dass ihre Anhänger begleitend zum sportlichen Erfolg für Krawalle auf den Straßen, zum Beispiel Brüssels nach dem Sieg gegen Belgien, sorgten und manche offenkundig meinten, nun sei das Zeitalter Allahs endgültig angebrochen. Schöner Ausgleich, dass es auch Mannschaften gab, deren Spieler sich nach geschossenen Toren bekreuzigten und irgendeine Truppe kniete nach dem Sieg zum Gebet auf dem Rasen. Das war schön, ist aber leider selten geworden.
Und damit kommen wir zu Deutschland, denn – ich weiß nicht, ob Sie es wissen – unsere Nationalmannschaft war auch qualifiziert für das Turnier.
Wie vor vier Jahren reichte es aber nicht über die Vorrunde hinaus, weil wir gleich im ersten Spiel gegen die Fußball-Giganten aus Japan 1:2 unterlagen und damit den Grundstein für ein schnelles Ausscheiden legten. Ich bin gespannt, ob die DFB-Anzugträger jetzt begreifen, dass es nicht auf Haltung und politische Botschaften ankommt, sondern, wie der Fußball-Philosoph Otto Rehhagel mal sagte,: „Wichtig is‘ auf’m Platz“. Und da hat er Recht, der Otto. Leider war da nix.
Regenbogen-Gedöns, Homo-Propaganda, Mundzuhalten – irgendwie haben sie vergessen, erfolgreich Fußball zu spielen. Und – seien wir fair – Manuel Neuer und Leon Goretzka sind nicht die deutsche Nationalmannschaft. Diese beiden Spieler haben uns mit ihrem Beharren auf „Zeichen“ und „Haltung“ die WM versaut. Uns? Ja, uns! Denn wir haben viele klasse Spieler. Wir? Ja, wir. Wenn sie die deutsche Staatsbürgerschaft haben, können sie auch für Deutschland spielen. Ganz einfach. Wie überall anders in den Mannschaften auch. Und ob sie Müller, Füllkrug und Schlotterbeck heißen oder Moukoko, Gündogan oder Musiala ist mir völlig wurscht.
Wichtig sind für mich die sportliche Leistung und die Einstellung zu dem Land, das sie repräsentieren.
Und das heißt Deutschland. Das ist unser Land. Und ja, neben der sportlichen Leistung erwarte ich von der Deutschen Nationalmannschaft auch, dass sie sich mit diesem Land, mit uns identifizieren. Und ich erwarte, dass sie vor dem Spiel unsere Nationalhymne singen, mit kräftiger Stimme und nicht nur durch Bewegen der Lippen. Auch das gehört dazu, diese Leidenschaft, die Völker und Nationen in Ekstase versetzen kann. Glauben Sie nicht? Dann schauen Sie mal, was gerade in Argentinien los ist! Ein Land im Ausnahmezustand. Voller Stolz und Leidenschaft, Fahnen überall. und wir? Wir reden über Armbinden…
Mit sportlichen Grüßen,
Ihr Klaus Kelle
Neueste Früher Vogel
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