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Herr Bundespräsident, wie wäre es mal mit einer Entschuldigung bei den Corona-Kritikern?

KLAUS KELLE

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

„Lockdowns haben zum Teil schwerere Konsequenzen als Covid selbst.“ Das steht in einem Protokoll des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom 16. Dezember 2020, das jetzt nach einer Klage des Online-Magazins „Multipolar“ veröffentlicht wurde. Es handelt sich bei diesem und weiteren Dokumenten um Niederschriften interner Besprechungen des Corona-Krisenstabs. Teilweise sind Passagen in den Dokumenten geschwärzt worden. Doch das, was zu lesen ist, reicht aus, um zu verstehen, wie die Entscheidungsprozesse beim RKI zu Hochzeiten der Krise verlaufen sind.

Lockdowns hatten also schwerere Konsequenzen als Covid selbst? Dazu muss man wissen, dass sich dieser Satz in den Dokumenten nicht auf Deutschland, sondern auf die Situation in Afrika bezog. Aber war es hier, war es in den Industrienationen nicht überall so?

Am 17. März 2020 wurde im RKI eine gravierende Entscheidung für das Leben der Menschen in Deutschland getroffen. Da stufte man die gesundheitliche Gefahrenstufe für uns alle von „mäßig“ auf „hoch“ herauf und stellte die Weichen für die dann folgenden (Zwangs-)Maßnahmen des Staates.

In einem Dokument aus dem Vortag findet sich der Satz:

„Die Risikobewertung wird veröffentlicht, sobald (Name geschwärzt) ein Signal dafür gibt.“

Warum ließ das RKI diesen Namen schwärzen? Warum wurde die Entscheidung nicht von einem Fachgremium getroffen, sondern von einer externen Autorität? Und:  Wer war diese Person?

Was viele Kritiker der Corona-Maßnahmen schon damals wussten und sagten, teilweise unter erheblichen persönlichen Konsequenzen, wird immer mehr zur belegten Realität. Und die wahre Geschichte ist noch lange nicht auserzählt.

Auch in der Corona-Krise gibt es nicht nur schwarz und weiß, das ist klar. Aber die Art und Weise, wie dieser Staat damals mit den Kritikern umgegangen ist, spottet jeder Beschreibung.

Wie wäre es wenigstens mal mit einer Entschuldigung des Bundespräsidenten?

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur