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JULIANS WOCHE – Das Versagen des Staatsfunks – Die maßlose Dekadenz der SPD – Kein Fußbreit dem Mullah-Regime!

Anka Feldhusen, Botschafterin von Deutschland in der Ukraine, Nancy Faeser (SPD), Bundesministerin für Inneres und Heimat, Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew sowie Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales (von links nach rechts)

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

das Drama rund um Marie-Luise Vollbrecht reist nicht ab. Sie erinnern sich: Zunächst wurde ihr Vortrag über die biologische Tatsache von zwei Geschlechter von der Humboldt Universität abgesagt, da angeblich nicht die Sicherheit gewährleistet werden konnte. Inzwischen konnte die Biologin ihren Vortrag halten. Doch was zwischen den Wochen passiert ist, lässt sich an zwei Händen nicht abzählen. Zahlreiche Diffamierungen, bis hin zu handfesten Drohungen. Gazetten, allen voran der „Tagesspiegel“, einst ein bürgerliches Blatt, der mit seiner übelsten Lügenkampagne das Image von Frau Vollbrecht beschmutzt. Wie es einer Person ergehen muss, die bis dato nicht in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten ist und darauf auch keinen gesteigerten Wert legt, mag ich mir nicht ausmalen.

Nun hat sich der Deutschlandfunk eingeschaltet, der nach eigenen Angaben „schon mehrfach“ berichtet hatte. Nun, berichtet hat der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk womöglich, wenn dann aber reichlich spät. Die ersten Medien waren BILD und Tichys Einblick. Doch davon abgesehen: Der Staatsfunk wäre nicht der Staatsfunk, wenn er nicht nur berichten würde, sondern dem Zuschauer, hier Zuhörer auch gleich die richtige Haltung mitgibt. Der Deutsche muss ja erfahren, wie man korrekt zu denken hat.

Betreutes Denken – Bezahlt von uns allen

Also lädt man eine Expertin ein, die die ganz großen Bögen spannt. Annika Brockschmidt, ihres Zeichens Historikerin. „Der Fall Vollbrecht“, indem der Deutschlandfunk „schon mehrfach“ berichtet hat, wird zwischen Friedrich Merz und rechten Evangelikalen in den USA eingebettet. Steht das Framing erst mal, so hat der Tag, zumindest beim ÖRR, Struktur. Aber es geht noch weiter. Die Biologin, so Frau Brockschmidt, nutze „gewaltvolle Rhetorik“. Ferner sei sie „Transfeindlich“ und das Thema sei auch gar nicht ihr Fachgebiet.

Eine Unglaublichkeit! Eine Historikerin spricht einer Evolutionabiologin ab, über die Grundlagen ihres Faches zu reden? Das wäre so, als würde ein Theologe einem Mathematiker den Satz des Pythagoras verwehren. Was aber noch viel schlimmer ist: Der Deutschlandfunk lässt es stehen. Er lässt „transfeindlich“ stehen, fragt nicht mal nach einem Beispiel. Und er lässt ebenso unkommentiert, Marie würde sich „gewaltvolle Rhetorik“ bedienen. Das ist kein Journalismus. Das ist betreutes Denken, bezahlt, das kann man nur oft genug betonen, unter Zwang von ihren Gebühren. Willkommen im besten Deutschland aller Zeiten!

Stichwort Friedrich Merz. Eben noch vom Deutschlandfunk als Politiker gebranntmarkt, der „die Gefahr von rechts verharmlose“, schafft Tatsachen. Der Oppositionsführer besuchte in Polen Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und sprach auch mit Donald Tusk von der oppositionellen Bürgerplattform PO. Am Vortag hatte kurzfristig auch der starke Mann der polnischen Politik, Jaroslaw Kaczynski, den deutschen Politiker empfangen.

Maßlose Dekadenz der SPD

Es ist zwar löblich, dass der CDU-Chef einen der wichtigsten deutschen Partner besucht. Eigentlich aber wäre das die Aufgabe der Regierung. Doch diese lässt sich lieber, in Gestalt von Arbeitsminister Heil und Innenministerin Faeser mit Champagner auf einem Balkon in Kiew ablichten. Haben Sie das Bild gesehen? In Zeiten des größten und schwersten Angriffkrieges auf europäischen Boden lassen sich SPD Politiker in ihrer maßlosen Dekadenz ablichten.

Dieser Kriegstourismus ist zutiefst abstoßend. Einige Stunden davor besuchten beide noch mit betroffenen Mienen und Schutzwesten einen Platz mit zerbombten Häusern. Nach diesem Foto ging es ab zum Kaltgetränk und zum nächsten Schnappschuss. Diese Politik hat längst ihr Gespür für Pietät verloren. Ganz ehrlich und ohne künstliche Empörung: Ich schäme mich für diese Politiker. Was machen eigentlich der Arbeitsminister und die Innenministerin in Kiew? Haben wir im Inland überhaupt keine Probleme?

Kein Fußbreit dem Iran

Apropos Haltung: Der französische Präsident Emmanuel Macron hat dem Iran seine Enttäuschung über die mangelnden Fortschritte beim Atomabkommen bekundet. Macron forderte seinen iranischen Amtskollegen Ebrahim Raisi in einem Telefonat auf, eine klare Entscheidung über eine Einigung im Atomstreit zu treffen und den iranischen Verpflichtungen aus dem Abkommen von 2015 wieder nachzukommen.

Immerhin. In den vergangenen Monat gab es,  auch im Bezug auf die europäische Energieknappheit, immer wieder Stimmen, mit Verhandlungen dem Mullah-Regime entgegenzukommen. Das wäre jedoch ein grober Fehler. Ein Land, das sich zur Aufgabe gemacht hat, Israel zu vernichten, darf unter keinen Umständen Zugang zu nuklearer Technik erlangen. Wer „Nie wieder 33“ ernst nimmt, der darf vor dem Iran unter keinen Umständen einknicken. Macron hat hier völlig recht.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen angenehmen Sonntag. Bleiben Sie heiter und getrost!

Ihr Julian Marius Plutz

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Klaus Kelle, Chefredakteur