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Julians Woche: Layla und die liberale Beliebigkeit – Grüne Angst – die dilletante Tante Roth

Beleg für Zweigeschlechtlichkeit: die Kiwi.

von JULIAN MARIUS PLUTZ

BERLIN – Essen Sie gerne Kiwis? Ich muss sagen, diese Frucht gehörte bisher nicht gerade zu meinen präferierten Nahrungsmitteln. Doch seit wenigen Wochen bekommt das Obst eine völlig neue Bedeutung: Es steht für die unverrückbare Tatsache der Zweigeschlechtigkeit. Vergangene Woche schrieb ich von der Biologin Marie-Luise Vollbrecht, deren Vortrag eben zu diesem Thema gecancelt wurde. Ihr Beispiel, dass es sogar in der Pflanzenwelt zwei Geschlechter gibt, verkörpert die Kiwi. Eine Tatsache, die Aktivisten, aber auch geneigte Medien in den Wahnsinn treibt.

Den Höhepunkt diese medialen Verzerrung lieferte der Berliner „Tagesspiegel“. Das Blatt aus Berlin sah es als Skandal, dass der Bundesvorsitzende der NPD einen Beitrag von Vollbrecht teilte. So weit, so absurd. Doch der Witz daran war: Der Beitrag war nicht mal von der Biologin, sondern von einem anderen Account. Tagesspiegel, wo ist dein journalistischer Standard?

„Layla“ wird verboten

Ein Ballermann-Hit bewegt ganz Deutschland. Da die Stadt Würzburg das Lied auf dem Volksfest „Kiliani“ verboten hat, tobt nun halb Deutschland. „Wer Lieder verbietet, der verbrennt auch Bücher“, las ich vor ein paar Tagen. Andere sehen die Freiheit als Ganzes bedroht. Da habe ich nur einen Satz zu entgegnen, frei nach dem Herrenschneider: Gehts auch eine Nummer kleiner?

Der liebste Kategorienfehler von Liberalen ist Freiheit mit Beliebigkeit zu verwechseln. Man muss  nicht jeden – pardon – frauenfeindlichen Müll ertragen. Gerade bei Volksfesten, in der in einer absurden Regelmäßigkeit Frauen sexuell belästigt werden, ist es nur folgerichtig, die Hymne dazu zu verbieten. Der Aufschrei ist wohlfeil und meistens männlich. Eine Welt ohne Werte ist eine wertlose Welt ohne Anstand und moralischem Kompass. Daher halte ich das Verbot für folgerichtig.

Grüne Angst setzt sich durch

Während sich Deutschland auf die wohl größte Krise der Nachkriegszeit einstellt, streiten sich Regenten und Opposition allen Ernstes um den Verbleib der verbliebenen drei Atomkraftwerke. Nicht mal wenn es um das sprichwörtliche Eingemachte geht, zeigen sich Grüne und SPD kompromissbereit. Zu sehr sitzt die Schmach der größten Fehlentscheidung in den vergangenen 50 Jahre: Der Atomausstieg. Von Merkel zunächst gestoppt, um ihn dann mit der Begründung eines Tsunamis in Japan in einer Hauruckaktion und auf Kosten des Steuerzahlers wieder einzuführen.

Diese Regierung ist ein einziges Desaster und wird vom grünen Geist, der längst zum Zeitgeist geworden ist, gelenkt. Ein wesentlicher Gründungsmythos der Partei Bündnis 90/Die Grünen war die Angst vor den Strahlen. Tschernobyl, Panik, Tote. Aus dieser ideologisch geprägten Haltung in Verbindung mit übler Panikmache speist sich diese Politik. Le Waldsterben, Atomtote, Klimakatastrophe. Unter der Apokalypse machen es Grünen schon lange nicht mehr. Weshalb jedoch die Kollegen aus dem hohen Norden der Atomkraft gegenüber aufgeschlossen sind, konnte mir noch kein Grüner erklären.

Wann verliert Claudia Roth endlich Ihren Job?

Das Drama um die antisemitische documenta nimmt kein Ende. Nun ist, nach langem Gezeter, die Generalsekretärin der Veranstaltung, Sabine Schormann, zurückgetreten. Endlich, jedoch viel zu spät. Die Chronik dieses präzedenzlosen Skandals liest sich wie eine Anleitung zum Dilettantismus. Zunächst lobt die Kulturstaatsministern Claudia Roth die Documenta, um in Tagen des Schweigens anerkennen zu müssen, dass Teile der Werke Judenfeindlichkeit perpetuieren. So wurde das, künstlerisch übrigens äußerst mittelmäßige, Kunstwerk zunächst teilweise verhüllt, um es schließlich ganz abzuhängen. Später tritt Frau Schormann schließlich und endlich ab.

Was für eine himmelschreiende Peinlichkeit! Warum ist Frau Roth, deren einzige Qualifikation für das Amt eine Karriere als „Managerin“ bei einer längst vergessenen deutschen Band zu sein scheint, noch nicht zurückgetreten? Sie hat den Antisemitismus der documenta zunächst gelobt, sich dann in Schweigen gehüllt, um sich dann über den Judenhass der Künstler zu empören. Frau Roth  ist nicht nur unglaubwürdig und de facto nicht für dieses Amt qualifiziert. Sie ist vor allem von oben bis unten falsch und gehört endlich ausgewechselt. Aber da ist sie nicht die einzige.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Start in die neue Woche. Und wenn Sie beim Einkaufen eine Kiwi sehen, denken Sie stets an diese Worte: Ein Mann ist keine Frau und es gibt nur zwei Geschlechter.

Ihr Julian Marius Plutz

 

 

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Klaus Kelle, Chefredakteur