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Krieg gegen die Zivilbevölkerung und die Wagners buddeln

Liebe Leserinnen und Leser,

Russland hat nun nach fast acht Monaten eine neue Strategie gefunden – neben Zerstören, Morden und Vergewaltigen wie bisher. Sie greifen Tag für Tag der Infrastruktur der Ukraine an. Also nicht militärische Ziele, sondern Raketenbeschuss auf Wohnviertel, Kraftwerke und Wasserversorger. Es geht nicht um den Krieg Armee gegen Armee – es geht um Zerstören der Lebensgrundlagen eines Volkes zumindest im Süden und Osten der Ukraine und immer wieder auch im Visier – die Hauptstadt Kiew, wo Bewohner zu Tausenden in U-Bahnhöfen Schutz suchen.

Ein widerwärtiges Vorgehen, aber nicht einmal das hat der Kreml-Fürst selbst erfunden, weil Kriege immer ein dreckiges Geschäft sind und auch andere Kriegsherren zu diesen widerwärtigen Mitteln greifen.

Militärisch ist der Angriff Russlands gegen die Ukraine schon jetzt ein Desaster. Russische Einheiten ziehen sich zurück – etwa aus der Region um Cherson – oder werden zurückgedrängt von ukrainischen Streitkräften. Die privat organisierte Söldner-Bande namens „Gruppe Wagner“ hat jetzt begonnen, einen zwei Kilometer langen Abschnitt mit Gräben und Befestigungsanlagen gegen ukrainische Panzer und Fahrzeuge zu sichern. Ich nehme an, die Ukrainer fahren dann demnächst einfach drum herum. Angeblich wollen die Wagners eine 200 Kilometer lange Mauer errichten. Bin sehr gespannt, ist ja besser, sie heben Gräben aus, als wenn sie morden und vergewaltigen wie sonst.

Ich wiederhole mich: diese Krieg ist nicht nur sinnlos wie alle Kriege – außer, wenn sie zum Zweck einer Verteidigung und Befreiung geführt werden. Das ist hier offensichtlich nicht der Fall, denn jeder kann sehen, dass nicht einmal im Osten der Ukraine irgendjemand ausgerechnet von diesem Russland befreit werden will.

Es wird noch lange andauern, bis dort die Waffen schweigen. Putin könnte das Abschlachten mit einem Anruf beenden, was er aber nicht tun wird, weil es sein Ende bedeutet. Die Ukraine kann gegen die Atommacht nicht klassisch gewinnen und ohne massive Hilfe des Westens die besetzten Gebiete auch nicht befreien. So weit will aber in der NATO kaum einer gehen, weil eine offene Konfrontation mit Russland und seinen 2000 Atomsprengköpfen irgendwann nicht mehr zu kontrollieren sein könnte.

Erwarten Sie also keinen Frieden über Weihnachten, diese sinnlose Krieg wird alle, besonders aber die Ukrainer, ins neue Jahre begleiten.

In bedrückter Stimmung,

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur