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Traditionen und Glaube sind wichtig für ein erfülltes Leben

KLAUS KELLE

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Als ich am frühen Abend auf dem Fernsehbildschirm den neuen Papst sah, dachte ich für einen kurzen Moment an dem Tag vor 44 Jahren, an dem ich selbst zum römisch-katholischen Glauben konvertierte. Das tut übrigens nicht weh, ist auch gar nicht so schwer, und ich kann für mich feststellen: Ich habe meinen Schritt damals bis heute noch nicht eine Sekunde bereut.

Ein früherer Freund aus dem Sauerland sagte mal bei einer Party bei uns zu Hause: Hier ist immer die einzige Gelegenheit für mich, beim Bier über solche Dinge zu sprechen, einfach weil es hier immer irgendwie zum Thema wird. Ich sage dann aus meiner persönlichen Anschauung: Es ist ganz einfach, seinen Glauben zu finden und zu entwickeln, wenn man einmal für sich selbst die Entscheidung getroffen hat, sich völlig unvoreingenommen darauf einzulassen. Dann ist nach kurzer Zeit alles ganz klar und auch in sich schlüssig.

Aber ich will Sie gar nicht missionieren

Mit geht es heute eher um die Tradition, um den Ordnungsrahmen, den jeder Mensch für ein erfülltes Leben braucht nach meiner Überzeugung. Das kann der Glaube sein, das kann der gemeinsame Dienst mit Kameraden in der Armee sein, das kann das britische Königshaus sein, die Meister der pompösen Inszenierung. Aber jeder braucht etwas, wo er sich zu Hause und geborgen fühlt, an dem er sich orientiert, und das auch immer wiederkehrt. Etwas, das uns früher beeindruckt und gefallen hat und das heute und immer wieder tut.

„Habemus papam“ – wunderbar, oder?

Zugegeben, ich bin zu alt, um dabei in Tränen auszubrechen. Und als die Nachricht kam, dass Queen Elisabeth II tot ist, musste ich schon zweimal schlucken, um die Fassung zu bewahren.

Aber ich weiß zum Beispiel jetzt schon, wie und wo ich Pfingsten verbringen werde, ich war am Gründonnerstag in der Heiligen Messe, am Karfreitag um 15 Uhr in der Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu und habe in der Osternacht in der vollkommen dunklen Kirche mein Kerze angezündet. So mache ich das seit Jahrzehnten, und so werde ich es bis an mein Lebensende machen.

Es muss mehr geben, das unser Leben ordnet

Manche feiern jedes Jahr ein großes Familientreffen, wo die ganze Sippe aus aller Welt anreist – weil es Tradition ist.

Andere gehen alljährlich zum Schützenfest, um den Fahnenapell mitzuerleben.

Manche machen traditionell eine Wanderung mit der ganzen Nachbarschaft, vielleicht sogar alle zwei Jahre eine Pilgerreise, so wie meine Ordensbrüder vom OMCT-Tempelritterorden, die gerade aus Turin zurückgekehrt sind.

Aber machen Sie was, suchen Sie sich einen Ordnungsrahmen, in dem Sie Ihr Leben ganz persönlich gestalten. Das ist wirklich gut für das innere Gleichgewicht.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur