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Hat der israelische Mossad eine Firma für die Aktion gegründet?

+++UPDATE+++Nach den Pagern explodieren jetzt im Libanon die Funkgeräte und Solaranlagen+++Schon 12 Tote und 2800 Verletzte+++

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Straßenszene in Beirut, Libanon.

Nach dem beispiellosen Angriff auf Mitglieder der islamistischen Terrororganisation Hisbollah im Libanon mittels Tausender explodierender Pager-Geräte gestern hat es am heutigen Nachmittag eine weitere Angriffswelle gegeben. Am Stadtrand von Beirut, aber auch im Süden und Östen des Landes explodierten zahlreiche Walkie-Talkies von Hisbollah-Aktivisten. Nach Angaben der libanesischen Regierung gab es dabei mindestens 450 Verletzte. Libanesische Staatsmedien berichten, dass auch Solaranlagen auf Häusern in die Luft geflogen seien.

Analysten sind sicher, dass der israelische Geheimdienst Mossad hinter den Attacken steht. Die schiitische Terrororganisation ist enger Verbündeter der radikalislamischen Hamas aus den Palästinensergebieten, die ebenfalls als Terrorgruppe mit einem politischen Arm betrachtet wird. Immer wieder schießen Hisbollah-Kämpfer aus dem Libanon Raketen auf Ziele in Israel ab. Offiziell wurde sie 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet.

Die Hisbollah-Terroristen nutzen vorzugsweise Pager, weil Handys von westlichen Geheimdiensten leichter abgehört oder blockiert werden können. Nach jetzigem Kenntnisstand waren die Geräte bereits vor der Auslieferung an die Organisation manipuliert worden, um sie am geplanten Tag zu einer bestimmten Uhrzeitgleichzeitig  zur Explosion zu bringen. Bei den Pagern soll es sich um das Model „Gold Apollo AR-924“ handeln, das in Taiwan produziert wird. Diese Geräte sind im Internet frei zu erwerben. Inzwischen berichten Medien, dass die kleinen Funkgeräte nicht in Taiwan, sondern von einer ungarischen Firma produziert und geliefert wurden.

Um neue Pager mit Sprengsätzen zu versehen, „hätte Israel Zugang zur Lieferkette dieser Geräte gebraucht“, sagt der in Brüssel ansässige Militär- und Sicherheitsexperte Elijah Magnier. Der israelische Geheimdienst habe vermutlich „den Produktionsprozess infiltriert, eine explosive Komponente und Fernzünde-Mechanismen in die Pager eingebaut, ohne Verdacht zu erregen“. Laut Magnier könnte es sich bei dem Anbieter der Pager sogar um ein Unternehmen gehandelt haben, das der israelische Geheimdienst eigens dafür aufgebaut hat.

Das hält auch in Dubai ansässige Analyst Riad Kahwaji für die wahrscheinlichste Erklärung. Eine Fabrik, die im israelischen Besitz sie und „diese Sprengsätze hergestellt und geliefert hat, die heute explodiert sind“.

Die libanesische Terrormiliz hat Israel inzwischen offiziell „für diese sündhafte Aggression“ verantwortlich gemacht. Nach offiziellen Informationen wurden bei den Angriffswellen inzwischen mindestens 12 Menschen getötet und 2800 verletzt.

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Klaus Kelle, Chefredakteur