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Das Dilemma der „Guten“

Bundes-Olaf und der Terror-Scheich aus Katar

Klaus Kelle

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Herzliche Grüße aus dem schönen München!

Während Bundeskanzler Olaf Scholz heute vor dem Deutschen Bundestag seine uneingeschränkte Solidarität mit dem von Hamas-Terroristen angegriffenen Israel bekundet und Antisemitismus geißelt, ist ein Gast aus Katar im Anflug aufs Kanzleramt in Berlin.

Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, der Emir von Katar, gibt sich die Ehre beim deutschen Kanzler (und dem Bundespräsidenten auch noch). Und wir reden da nicht über einen der vielen Wüstensöhne, sondern einen Milliardeninvestor in deutschen Vorzeigekonzernen wie der Deutschen Bank und VW. Tamim bin Hamad Al Thani hat seinen schwerreichen Ministaat zu einem modernen Angelpunkt im Nahen Osten entwickelt, wo gute Geschäfte gemacht werden, russische Oligarchen herzlich willkommen sind und Fußball-Weltmeisterschaften ausgetragen werden

Aber der Scheich hat auch eine kleine Schwäche für islamische Terrororganisationen, die Hamas natürlich mittendrin. Deren Führung besucht er auch mal persönlich auf ein Tässchen Tee, um zu besprechen, was man denn gemeinsam so tun könnte in der Zukunft. Ein Herzchen, dieser Scheich, der Gebäude in seinem Staat gerade vergangene Tage in palästinensischen Farben beleuchten ließ.

Das eigentliche Problem aber: Wir, Deutschland, braucht auch im anstehenden Winter wieder jede Menge Flüssiggas aus Katar, weil wir ja – aus gutem Grund – keins mehr vom Kriegstreiber in Moskau kaufen.

Also heißt es für Bundes- Olaf: Gute Miene zum bösen Spiel machen, freundlich sein und für ausreichend Gebäck zum Tee sorgen. Damit sich der Terror-Scheich wohlfühlt bei uns.

So wie unsere Politiker und Wirtschaftsbosse Kreide fressen, wenn sie nach Peking fliegen, um lukrative Verträge zu unterschreiben. Da spricht dann niemand über das Leid der Uiguren und zu wem Tibet eigentlich gehören will. Da machen wir brav Smalltalk.

Und man kann es denen nicht einmal vorwerfen, so läuft das ja auch im Kleinen. Sie kennen das Sprichwort: Wes Brot ich ess‘, des Lied ich sing…

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur