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Das berüchtigte «Asow»-Regiment vor der Vernichtung in Mariupol

Liebe Leserinnen und Leser,

der bevorstehende Fall der ukrainischen Hafentadt Mariupol droht zu einer weiteren humanitären Tragödie zu werden. Russische Einheiten haben die seit Wochen massivst von Russland bombardierte Stadt zu einem Trümmerfeld gemacht, neben dem selbst das syrische Aleppo damals besser aussah.

«Die Vernichtung unserer Jungs in Mariupol, das was sie gerade tun (…), könnte einen Schlusstrich unter jede Form von Verhandlungen setzen», sagte Selenskyj in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit örtlichen Internetmedien. „Unsere Jungs“, damit meint der Präsident das von Nationalisten dominierte Regiment «Asow», eine schlagkräftige Kampfeinheit, die aber den zweifelhaften Ruf hat, aus vielen Rassisten und Antisemiten zu bestehen. Das Regiment «Asow» gehört zu den angeblichen Gründen Putins, warum er die Ukraine zerstören muss – der Kampf gegen Nazis, den er im eigenen Land seit Jahren vernachlässigt.

«Es gibt dort Militärs, welche sie absolut hassen, und ich glaube nicht, dass sie diese am Leben lassen», sagte der ukrainische Staatschef über die russischen Truppen, die Mariupol inzwischen komplett eingeschlossen haben. Was machen die da jetzt, während ich hier schreibe? Trinken Sie noch die letzten Flaschen Wodka aus? Bereiten sie sich aufs Sterben vor? Beten sie? Schauen sie mitgeführte Fotos ihrer Frauen und Kinder zu Hause an? Weinen sie? Nach allem menschlichen Ermessen, werden sie in den nächsten Stunden tot sein. Was tut man dann noch?

Da sitzen Soldaten in der Falle, ohne dass ihnen jemand helfen kann und ich weiß schon, wie die Kreml-Fans morgen das Netz mit dämlichen Smileys fluten werden, wenn diese Kämpfer alle massakriert worden sind, die zweifellos keine reizenden Leute sind.

Krieg ist so ein dreckiges Geschäft.

Mit bedrückten Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur