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Der mörderische Job der „Last 20“ in Afghanistan – erwartet bloß keinen Respekt von dieser Gesellschaft!

Liebe Leserinnen und Leser,

während wir uns freuen, dass lange vermisste Freiheiten wie Urlaub, Partys und Restaurantbesuche Schritt für Schritt in unseren Alltag zurückkehren, haben unsere Landleute in Uniform am Hindukusch andere Sorgen.

Am Montag hatten Taliban auf Twitter ein Foto veröffentlicht, das einen ihrer Kämpfer vor dem Westtor von Masar-i-Scharif zeigt – nur 20 Kilometer vom deutschen Feldlager entfernt. Im Bundesverteidigungsministerium zeigt man sicher locker und rechnet nicht mit Angriffen islamischer Kämpfer. Doch das klingt eher wie das berühmte Pfeifen im Walde und der Optimismus speist sich allein aus der Tatsache, dass die Taliban in den vergangenen Monaten keine Angriffe auf Nato-Truppen mehr versucht haben

Ob das so bleibt?

Siegesgewiss, ja großkotzig äußerte sich Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahed am Montag in einem Telefoninterview mit dem „Spiegel“: »Wir sehen ja, dass Ihr mit dem Abzug begonnen habt, dabei werden wir Euch nicht durch Angriffe stören oder gar aufhalten. „Ihr“ hat er gesagt, so als wäre die Spiegel-Redaktion auf Seiten unserer Soldaten im Einsatz.

Trotz der netten Wünsche des Taliban: Tatsächlich hätte die Bundeswehr allein Angriffen seiner Kumpel kaum etwas entgegenzusetzen bei ihrem Abzug. Ohne High-Tech, ohne die Aufklärungsdrohne »Heron«, ohne eigene Kampfhubschrauber sind wir angewiesen auf unsere Verbündeten, allen voran den großen Bruder Uncle Sam. Doch auch die Amis wollen im Juli raus sein aus dem landschaftlich wunderbaren aber gefährlichen Land. Und die Nato kriecht bei Herrn Erdogan zu Kreuze, ob die Türkei wohl auch in Zukunft den Flughafen von Kabul schützen könne, damit wenigstens die westlichen Botschaften weiterarbeiten können.

Es hätt noch immer joot jejange, sagt der Kölner lakonisch in solchen Situationen. Und hoffen wir, dass alles gut wird für unsere Soldaten. Immerhin 20 KSK-Elitekämpfer hat Frau Kramp-Karrenbauer zur Sicherung des Abzugs aus Afghanistan entsandt, „The last 20“, wie sich die Soldaten mit den besonderen Fähigkeiten selbst nennen.

Hoffen wir auch, dass da nicht einer in der Truppe wieder als irgendwie „rechts“ enttarnt wird und alle dann sofort zurückbeordert werden, um in Calw bei einem Stuhlkreis mit Grüntee Selbstkritik zu üben und Buße zu leisten. Als ob nicht alle Soldaten und auch unsere Elitepolizisten, die sich jeden Tag mit den mörderischen Bedrohungen durch unsere Feinde im Innern wie im Äußeren beschäftigen, zumindest nicht links sein dürften. Wer jede Woche zu Gewaltausbrücken in sogenannten Flüchtlingsunterkünften ausrücken muss, die „Allahu Akbar“-Schreier nachts in Problembezirken unserer Großstädte unter Kontrolle halten oder auf einem Gemüsemarkt in Kandahar jedes kleine Kind im Auge behalten muss, weil man ja nie weiß, was die mörderischen Taliban im Schilde führen – niemand, der das am eigenen Leib miterlebt hat, kann danach ein linker Peacenick sein.

Wenn es ums nackte Überleben geht, wenn unser gesellschaftliches Laissez faire durch eine ernste Bedrohung gefährdet ist, unsere Leben in konkreter Gefahr ist, dann palavern wir nicht über sexuelle Vielfalt im Kindergarten, Gendersternchen und bunte Stadionbeleuchtungen, dann rufen wir die Raubeine von KSK, SEK oder GSG 9 an, die vielleicht und hoffentlich wissen, was nun zu tun ist. Danach ist dann wieder Stuhlkreis und Würstchen grillen. Und Kampf gegen Rechts natürlich.

Kommt gut nach Hause und denkt bloß nicht darüber nach, warum Ihr dort euer Leben für eine lethargische und in großen Teilen auf billige Vergnügungen ausgerichtete Gesellschaft riskiert habt. Kommt einfach nach Hause zu Euren Lieben. Und erwartet bloß keinen Dank und keine Anerkennung für Euren Dienst.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur