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Was ist mit Mike passiert, und wo ist Lars heute?

KLAUS KELLE

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Ich gebe zu, wenn es im Büro zu warm ist und draußen sogar richtig heiß, dann ziehe ich mich mittags auch mal mit einem Getränk ins angenehm temperierte Wohnzimmer zurück und chille ein Stündchen vor dem Fernseher. Natürlich gucke ich nicht den volksbelehrenden Staatsfunk, und wenn ich Nachrichten will, dann fast ausschließlich WELT, aber ich habe für mich YouTube wiederentdeckt, und da besonders die Dokumentationen über ungelöste Kriminalfälle.

Ja, ich weiß, es gibt auch Aktenzeichen XY…ungelöst, der einzige Grund, die Existenz des ZDF überhaupt noch irgendwie zu rechtfertigen.

Aber diese True Crime-Leute auf YouTube machen oft einen exzellenten Job, obwohl es technisch gar nicht aufwändig gemacht ist. Ein paar Fotos, mal ein Videoschnipsel, auch immer mal wiederholt, und dann gut strukturiert die Geschichte zu dem Fall einfach erzählt – das kann einem Schauer über den Rücken treiben.

Zuletzt hat mich der Fall des 17-jährigen Mike Mansholt aus Oldenburg fasziniert, der 2016 im Urlaub auf Malta zu Tode kam bei einem Bergausflug mit dem Fahrrad.
Die Todesursache war nicht mehr festzustellen, es gibt allerdings auch keinerlei Hinweise auf Fremdverschulden. Aber als der Leichnam des Jungen in Deutschland obduziert wurde, fiel den Ärzten gleich zu Beginn auf, dass der Körper des athletischen Mannes ungewöhnlich leicht zu sein schien, wie sich später herausstellt nur noch 16 Kilo.
Und: die Ärzte stellten fest, dass Herz, Gehirn, Lunge, Leber, Bauchspeicheldrüse, Nebennieren, rechte Niere, Blase, Magen, Dünndarm in dem Körper fehlten. All diese Organe waren einfach weg.
Mord wegen krimineller Organhandel-Geschäfte? Es gab keinerlei Schnittstellen am Körper. Oder wurden die Organe von Tieren im maltesischen Gebirge gefressen? Das hätte man erkennen können. Ein Horror-Fall.

So wie das Verschwinden des damals 28-jährigen Lars Mittank bei einem Urlaub in Bulgarien am Schwarzen Meer mit einigen Freunden. Der verschwand im Juli 2024.

Bei einem Streit in einer Kneipe, wo ein Fußballspiel gezeigt wurde, bekam Lars einen Schlag aufs Ohr und ließ sich am nächsten Tag bei einem Arzt untersuchen, der im abriet, jetzt mit dem Flugzeug zurückzufliegen. So reisten seine Freunde ab und er blieb noch ein paar Tage allein in Varna. Ein schwerer Fehler, denn der Junge fühlte sich verfolgt und zunehmend bedroht, rief seine Mutter in Bremen immer wieder an und bat sie, Geld auf seine Karte zu überweisen. Lars wirkte verängstigt, sagte seine Mutter später aus, er werde verfolgt und irgendetwas stimme mit dem heruntergekommenen Hotel nicht, wo er eingecheckt hatte, nachdem er das pauschale Urlaubshotel verlassen musste.

Am 8. Juli fuhr der Junge dann mit einem Taxi zum Flughafen, ging dort zum Flughafenarzt, um sich erneut checken zu lassen. „Ohne ersichtlichen Grund“, so das BKA später, sprang Lars Mittank plötzlich in der Praxis auf, ließ sein Gepäck und sein Handy liegen und rannte hinaus. Videokameras zeigen, wie der Junge allein durch die Flughafenhalle rennt, dann hinaus, sich hinter einem Reisebus versteckt, bevor er über einen Zaun klettert und das Gelände verlässt, womit er aus dem Sichtfeld geriet. Diese „Flucht“ durch die Halle und vor dem Airport ist von den Überwachungskameras aufgezeichnet worden. Und Lars Mittank ist seitdem verschwunden.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mich fesseln solche Geschichten ungemein. Journalisten sind neugierig, das ist klar. Aber was kann da passiert sein? Lebt Lars vielleicht noch? Braucht er Hilfe?

Vielleicht sollten wir auch hier häufiger über so etwas berichten. Was meinen Sie? Gibt es ungeklärte Kriminalfälle, die Sie ebenfalls beschäftigen bis heute? Schreiben Sie mir, wenn Sie uns auf einen solchen Fall aufmerksam machen möchten: k.kelle@the-germanz.de .

Herzliche Grüße

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur