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Der Tag, den wir niemals wieder vergessen können

Liebe Leserinnen und Leser,

ist Ihnen aufgefallen, dass gestern der 11. September war? 9/11, Sie wissen schon.

Der 11. September 2001 war nicht nur ein Terroranschlag, er war eine Zeitenwende.

Jeder von uns weiß noch genau, wo er oder sie gewesen ist am Nachmittag mitteleuropäischer Zeit, als uns die Nachricht von den zwei Passagierflugzeugen erreichte, die in die beiden Türme des World Trade Centers krachten. Mit voller Absicht.

Ich hatte Dienst in der BILD-Redaktion in Essen-Kettwig, wo überall unter der Decke Monitore hingen, auf denen TV-Nachrichtenkanäle aus aller Welt rund um die Uhr flimmerten. Ich weiß noch, wie wir lästerten, was das wohl für ein Trottel im Cockpit gewesen sein muss, der da versehentlich seine Maschine in ein Hochhaus in Manhattan gesteuert hatte.
Live erlebten wir den Einschlag der zweiten Maschine kurz darauf auf den Bildschirmen und keine Sekunde zweifelten wir noch daran, dass sich da ein nie dagewesener Terroranschlag vor den Augen der Weltöffentlichkeit abspielte.

Ich rief die Frau an, die ich fünf Wochen später heiraten würde. Sie war in Düsseldorf beim Schneider, um ihr Hochzeitskleid anzupassen. In drei Sätzen sagte ich ihr, was gerade passierte und legte wieder auf, um meine Mutter anzurufen, die damals noch in ihrem Haus in Bad Salzuflen lebte. „Mama, schalte den Fernseher an“, begann ich grußlos. Und sie fragte: „Welches Programm?“ Ich sagte: „Egal, es läuft überall dasselbe…“

Der Arbeitstag, der eigentlich schon zu Ende war, dauerte noch viele Stunden für uns alle in der Redaktion. Einmal mehr hatte BILD am nächsten Morgen die treffendste Schlagzeile überhaupt: „Großer Gott, steht‘ uns bei!“

Nie werde ich diesen Tag vergessen und die schrecklichen Bilder, besonders von den Menschen, die zu Dutzenden aus den Fenstern des WCT sprangen, um nicht zu verbrennen. Erinnern Sie sich noch an den Mann, der vertikal in den Tod stürzte, die Hände hinter dem Rücken verschränkt? Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut, wenn ich an den Anblick zurückdenke.
<strong>
9/11 änderte alles</strong>

Wenn wir heute in den Urlaub fliegen und unsere Zahnpasta-Tube aus dem Handgepäck nehmen und die Plastikflasche mit Cola vor dem Einchecken in eine Mülltonne schmeißen müssen – das hat alles an diesem sonnigen Herbsttag begonnen. Der 11. September 2001 war der offene Ausbruch eines Krieges, den eine islamistische Terrororganisation nicht nur dem „großen Satan“ Amerika erklärt hat, sondern uns allen. Bis heute. Wir dürfen das nie vergessen, und wir müssen immer wachsam bleiben.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur