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Dürfen Christen in Deutschland geschlossene Wohnbereiche gründen?

„Gated Communitys“ werden in Deutschland immer beliebter

KLAUS KELLE

Vor einigen Jahren fand das renommierte Meinungsforschungsinstitut in Allensbach heraus, dass 82 Prozent der Deutschen in der Sorge leben, dass hierzulande Gewalt und Kriminalität zunehmen werden. Die Kriminalität scheint nach den polizeilichen Statistiken und nach der exorbitanten Masseneinwanderung von Menschen aus aller Welt nach Deutschland die Furcht zu bestätigen, da es inzwischen Deliktgruppen gibt wie Messerangriffe oder Gruppenvergewaltigungen, die es hierzulande in dieser Form und Häufigkeit gar nicht gab.

Ältere Leute und wohlhabende Familien suchen deshalb auch in Deutschland nach Möglichkeiten, ihr Leben und die Jahre ihres Ruhestands anders zu organisieren, als darauf zu vertrauen, dass der Staat sie schon irgendwie schützen wird.

In Nord- und Südamerika gibt es inzwischen Tausende sogenannter „Gated Communities“, auch in Polen und Frankreich erfreut sich das Modell sicherer abgeschotteter Wohnbereiche heute zunehmender Beliebtheit.

In Potsdam entstand vor mehr als 20 Jahren eine erste Siedlung namens „Arcadia“, wo auf einer 28.000 Quadratmeter großen Parklandschaft am Havelufer ein „Doorman“ darauf achtet, dass niemand, der dort nicht wohnt oder von einem Bewohner eingeladen wurde, aufs Gelände kommt. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten leben heute vier Dutzend Menschen in „Arcadia“, in Villen und Luxus-Appartments.

Die Schere zwischen Reich und Arm in Deutschland könnte kaum besser dokumentiert werden, als solche Wohngemeinschafts-Areale, wie es sie inzwischen auch in Aachen, Düsseldorf (NRW) und München gibt.

In Gesprächen mit Journalisten von NZZ und Süddeutscher Zeitung berichteten Bewohner schon vor sechs Jahren davon, wie sie das Leben dort genießen. Und dass es nicht nur der Sicherheitsaspekt ist, sondern den vielfältigen Service, die gepflegten Grünanlagen, die Rundum-Versorgung bis hin zum eigenen Botenservice.

<strong>Aber muss es immer Luxus für Superreiche sein?</strong>

In Berlin beschäftigt sich seit einiger Zeit ein privater Bauunternehmer mit dem Thema, wie man vergleichsweise kostengünstig eine Community mit etwa 40 Einfamilienhäusern schaffen kann. Zielregion ist Mecklenburg-Vorpommern, nicht allzu weit von der Ostsee entfernt. Es geht um eine Gated Community“ für gleichgesinnte Menschen, konkret christlich gesinnte Menschen. So wie die – wo sonst? – in Meadowbrook-Village im North County San Diego-Viertel Escondido im sonnigen Kalifornien. 2009 von einer gemeinnützigen Stiftung als Altersruhesitz gegründet, von den örtlichen Kirchengemeinden unterstützt. Hier lebt und glaubt man, hier hilft man sich gegenseitig, hier ist Service und ärztliche Versorgung sichergestellt.

<strong>Ist so etwas auch in Deutschland möglich?</strong>

Der Bauunternehmer aus Berlin und einige Mitstreiter sondieren derzeit, was geht. Eine Stadt muss dazu ausreichend bezahlbares Bauland zur Verfügung stellen. Die Art zu bauen muss bezahlbar für Normalverdiener sein, das Umfeld muss zumindest seinen Frieden mit der Gemeinschaft machen. Bedarf ist ohne jeden Zweifel vorhanden.

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Klaus Kelle, Chefredakteur