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Ich verstehe es nicht: Warum sind die Grünen in Sachsen-Anhalt noch über fünf Prozent?

Liebe Leserinnen und Leser,

weitgehend unkommentiert bleibt das überaus schwache Abschneiden der Grünen bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.

Zehn Prozent hatte sich die linke Öko-Partei selbst als Ziel gesetzt, am Schluss gab es einen marginalen Anstieg auf gerade einmal 5,9 Prozent. Das ist in Ostdeutschland gar keine Einzelerscheinung, denn die grünen Themen wie Klimaschutz und Energiewende inklusive GenderGaga und ungezügelte Massenmigration zünden bei den Deutschen im Osten nicht, ja, sie stoßen auf harsche Ablehnung.

Erschwerend kommt hinzu, dass man von Rückenwind durch die Bundespartei mit ihrer Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock nun beim besten Willen nicht sprechen kann. Von fachlichen politische Ahnungslosigkeiten abgesehen, die natürlich auch Spitzenkräfte der anderen Parteien immer wieder offenbaren: Allein die Unfähigkeit Baerbocks, den Wählern ihren eigenen Lebenslauf fehlerfrei zu präsentieren, ist einzigartig.

Ich zum Beispiel habe 1979 Abitur gemacht, danach Wehrdienst, dann Jurastudium – nicht vollendet – dann Ausbildung zum Redakteur beim Westfalen-Blatt in Bielefeld. Kann jeder nachprüfen, wenn es Fragen gibt, beantworte ich die gern auch öffentlich in kurzen, knappen Sätzen. Das ist nun wirklich das Einfachste, oder? Zumal für eine Kandidatin als Regierungschefin in einem wichtigen Industriestaat. Und wo man Mitglied ist, wo man was genau studiert hat – alles nicht wirklich schwer zu beantworten, finde ist. Inzwischen wird überall nachgebessert und konkretisiert, aber auf eine einfache Frage nach einfachen Sachverhalten so ein Bohei?

Zugegeben, die Grünen haben es in Ostdeutschland von Anfang an schwerer gehabt, als die Ökofans mit dem „Atomkraft?-Nein danke!“-Aufkleber am Kühlschrank und den Tofu-Burgern, die den Kids beim Mittagessen aufgezwungen werden. Im Ländle gehört das irgendwie – warum auch immer – zum Lifestyle.

Aber stellen Sie sich vor, die Baerbock-Habeck-Partei würde medial so auseinandergenommen wie andere unliebsame Parteien! Man würde all den Unsinn, der dort regelmäßig verzapft wird, unter die Lupe nehmen – Faktencheck heißt das jetzt. Man würde beherzigen, was der großartige Journalist Hans-Joachim Friedrichs nachfolgenden Journalisten-Generationen ins Stammbuch schrieb, nämlich dass man sich als Redakteur niemals mit einer Sache gemein machen darf, selbst wenn es eine gute Sache ist. Insbesondere die Staatssendeanstalten scheren sich um solche Petitessen keinen Deut.

Und super auch der Investigativsender ProSieben, der Baerbock im April „interviewte“ mit Fragen, auf die man erstmal kommen muss: Wenn sie als Kanzlerin mit den Mächtigen der Welt zusammentreffe „braucht man da Eier bzw. in Ihrem Fall, Eierstöcke?“ Und als sei das alles nicht schon peinlich genug, klatschten die beiden Moderatoren am Schluss des Gesprächs Beifall für die grüne Kandidatin. Journalisten…klatschen Beifall nach einem Interview. Unwillkürlich denke ich da an den Beifall im Ferienflieger nach Antalya, wenn die Piloten von „Sun Express“ überraschend zum zweiten Mal an diesem Tag sicher gelandet sind. Es ist alles irre, was in unserem Land passiert.

Ich bin sehr für Demokratie und Freiheit, jeder soll mit seinen Ideen und…Eigenarten auch für irgendwas kandidieren dürfen. Das Volk entscheidet, doch immer häufiger fragt man sich: Was machen die da, wenn die Hochrechnungen kommen? Haben wir in Deutschland wirklich nicht noch andere Kanzlerkandidaten als Armin Laschet und Annalena Baerbock?

Heute habe ich mir auf den Tipp eines Freundes hin, mal die Ergebnisse der Grünen in der Fläche genauer angeschaut: eine einzige Katastrophe, vielfach deutlich unter fünf Prozent auf dem Land, wo man die Folgen der Pläne Baerbockscher Pläne bestens bewerten kann. In Oschersleben 3,3%, Haldensleben 4,2%, Staßfurt 2,6%.

Nur in den Universitätsstädten Magdeburg und Halle haben die Grünen größeren Zulauf: Mageburg II: 15,2% und Halle II: 15,2%. Da, wo unsere zukünftige Elite auf unsere Kosten ausgebildet wird.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur