Konservative Republikanerin Liz Cheney wählt Kamala Harris im November
Schon nach der verlorenen Präsidentschaftswahl 2020, die der Republikaner Donald Trump bis heute für gewonnen hält, zofften sich Liz Cheney und er öffentlich immer wieder. Denn Cheney, Tochter des früheren US-Vizepräsidenten Dick Cheney, ist der Überzeugung, dass von Trump „eine große Gefahr ausgeht“. Und deshalb verkündete sie jetzt, dass sie bei der anstehenden Präsidentschaftswahl Anfang November für die demokratische Kandidatin Kamala Harris stimmen werde.
Ein Paukenschlag, denn Harris gilt als gesellschaftspolitik stramm links, während Frau Cheney zum konservativen Flügel der ja grundsätzlich konservativen Republikaner zählt.
Bei einer Rede an der Duke-Universität in North Carolina sagte die 58-Jährige: „Als Konservative, als jemand, der an die Verfassung glaubt und der sie etwas bedeutet, habe ich gründlich nachgedacht. Und wegen der Gefahr, die von Donald Trump ausgeht, stimme ich nicht nur nicht für Donald Trump, sondern ich werde Kamala Harris wählen.“ Und weiter: „Ich glaube nicht, dass wir uns den Luxus leisten können, die Namen anderer Kandidaten auf den Wahlzettel zu schreiben, vor allem nicht in den Swing States.“ Und in diesen Staaten – konkret Pennsylvania, Arizona, Georgia, Nevada, Michigan, North Carolina und Wisconsin – liefern sich Trump und Harris ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Umfragen sehen die beiden Bewerber dort aktuell mit Ergebnissen innerhalb der Fehlertoleranz, die sowohl den Sieg des einen als auch des anderen für möglich erscheinen lassen.
Liz Cheney hat sich seit 2021 immer wieder mit Trump angelegt, dafür aber auch einen hohen Preis zahlen müssen. Trump sorgte dafür, dass die prominente Politikerin ihre führende Position bei den Republikanern verlor und dann auch noch ihren Sitz im Repräsentantenhaus. Sie unterlag bei den Vorwahlen in ihrem Heimat-Bundesstaat Wyoming gegen Harriet Hageman, die von Trump massiv unterstützt worden war.
Zuvor hatte Cheney im Untersuchungsausschuss über den gewalttätigen Angriff eines rechten Mobs auf das US-Kapitol immer wieder Trumps persönliche Verantwortung dafür herausgestellt und ihn als eine Gefahr für die Demokratie bezeichnet. Vor dem Angriff aufs Kapitol war sie eine loyale Unterstützerin des Präsidenten.
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Klaus Kelle, Chefredakteur