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So viel Liebe und gelebter Schmerz
Am 14. September dieses Jahres wäre Amy Winehouse 42 Jahre alt geworden.
Vor 14 Jahren wurde auch ihre letzte Aufnahme, ein Duett mit dem grossen Tony Bennett, veröffentlicht. Eine Kommerzmaschinerie setzt sich in Gang.
Es gibt kein sichereres Einkommen als die letzten Hits von verstorbenen Legenden
Der Reigen der „Selber Schuld!“-, „Sie hat sich zu Tode gesoffen“- und „Ich weine dem Junkie keine Träne nach“-Kommentare ist bis heute schier endlos.
Was sich allerdings keiner der musikalischen Stammtischbrüder fragt ist, wieso es soweit gekommen ist mit der Amy. Die Hydra Musikbusiness zieht ihre Kinder heran, lässt sie mit ihrem Erfolg allein und verschlingt sie dann.
Vielleicht wollte Amy gar nicht der Superstar sein zu dem sie hochsilisiert wurde, vielleicht war sie einfach nur hilflos.
Mit als einzigen Stützen einem drogensüchtigen Ehemann, der sie eher als fiskale Melkmaschine betrachtete, und einen wohlmeinenden, jedoch genauso hilflosen, Vater. Einem Taxifahrer, dessen Musikkenntnisse und dessen Wissen über das Business wahrscheinlich vom Hören von BBC Radio One stammten.
Sie wurde überall zur Schau gestellt, weniger wegen ihrem grandiosen Talent, sondern vielmehr wegen ihrer extravaganten Persönlichkeit.
Schon ihr öffentliches Betragen war ein einziger Hilfeschrei
Wer sie im Kreise Vertrauter, wie dem wunderbaren Jools Holland, erleben durfte, sah ein kleines ehrfürchtiges Mädchen, was nur ein paar Dinah-Washington-Songs singen wollte. Die wenigen öffentlichen Momente die sie uns voller Glück teilen liess waren die, wenn sie sang.
Das Phänomen Amy Winehouse auf Suff und Drogen zu reduzieren würde einen inflationären Umgang mit ihrem Talent bedeuten.
Weil, haben wir uns nicht auch schon über Elvis Presley aufgeregt, weil er an den Tabletten hing? Haben wir nicht Sinatra verteufelt, weil er mit dem Mob spielte? Hendrix als Junkie deklassiert, Morrison als morbiden Spinner abgestempelt und Lennon als reaktionären Gotteslästerer verdammt?
Dabei vergessen wir allzu leicht, welch unglaubliche Hinterlassenschaft uns all diese Giganten schenkten; all ihre Sünden konnten nicht von ihrer musikalischen Größe ablenken.
Elvis, der die erste Revolution anstachelte, Sinatra, der mit seiner Jahrhundertstimme das Orchester dirigierte, Hendrix, der seine Seele aus der Gitarre sprechen ließ, Morrison, der die Abgründe seiner Ängste und Frustrationen mit uns teilte  und John Lennon, der wohl aufrichtigste Songschreiber aller Zeiten.
Und jetzt also Amy
Ja Amy, sie spielte in dieser Liga ganz vorn. Sie war weit mehr als nur ein vorübergehender Trend.
Wer Ohren hatte und hat wird verstanden haben, welch großartige Intonation, wieviel gelebter Schmerz und wieviel Liebe sie in ihre Musik packte.
Ich bin als nicht gerade unkritischer Mensch verschrien, Diana Krall hat mich verzaubert, aber Amy hat mich tief in meinem Herzen getroffen.
Und uns aller Drang, uns aller Sucht nach mehr von diesem Castingshow-befreiten Klängen ist wahrscheinlich auch das, was Amy letztendlich hat sterben lassen.
Zu viel Liebe, Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit sind ein unguter Gemütsmix
Die Hydra Musikbusiness zieht ihre Kinder heran, lässt sie mit ihrem Erfolg allein und verschlingt sie dann.
Nun ist sie weg, die Amy.
Zu Tode geliebt und verdammt von einer Öffentlichkeit, die sie nie wollte.
Das einzige was uns bleibt ist ihre Musik und die unbeholfenen Gesten eines Vaters, der sein kleines Mädchen verloren hat.
Wie arm!
Denkt mal drüber nach, ehe Ihr den nächsten Star verdammt.
Wo Horror und Realität verschwimmen
Was fasziniert Menschen an Serien- und Massenmördern? Ich werde das nie verstehen, so wie ich auch keine Horrorfilme anschaue, die mit Strömen von Blut und ständigen Schockmomenten aufwarten. Wenn der Horror feinsinnig daherkommt, wenn sich alles im eigenen Kopf abspielt, dann interessiert es mich mal, aber wirklich nur selten. „Rosemarie’s Baby“ aus 1968 nach einem Roman von Ira Levin, von Roman Polański für die Leinwand geschaffen, ist so ein Meisterwerk. Im Lexikon des internationalen Films heißt es dazu: „Polańskis raffinierter Horrorfilm spielt effektvoll mit traditionellen Formen des Aberglaubens, die er mit modernen psychoanalytischen Motiven verbindet. Die hintersinnige Story von der ‚jungfräulichen‘ Mutter, die von ihrem Gatten an den Teufel verkauft wird, verdankt ihre Wirkung nicht plumpen Schocks, sondern einer subtilen Spannungsdramaturgie: Das Grauen erwächst langsam aus der scheinbar ‚normalen‘ Alltagsrealität des modernen Großstadtlebens, das den Nährboden für Angst, Entfremdung und Paranoia bildet.“ Das Grauen erwächst langsam aus dem normalen Alltag Das gefällt mir als jemandem, der Tag für Tag darüber schreibt, wie das Grauen in unserer Gesellschaft immer stärker wird. Und auch Roman Polański erlebte, wie die Grenze von Fiktion und der Realität fließend ineinander übergehen kann. Denn am 9. August 1969 drangen vier Mitglieder von Charles Mansons „Familie“ in ein schickes Wohnhaus am 10050 Cielo Drive in Los Angeles ein. Dort lebte die 26-jährige hochschwangere Sharon Tate, Ehefrau von eben diesem Regisseur Polański, der im Jahr zuvor ein Meisterwerk des Horros-Genres geschaffen hatte, und der sich gerade zu Dreharbeiten in London aufhielt. Manson hatte vier Anhänger seiner „Familie“ – Susan Atkins, Linda Kasabian, Patricia Krenwinkel und Charles Watson – befohlen, in das Haus einzudringen, weil die Zeit für „Helter Skelter“, den von ihm vorhergesagten Krieg der Rassen, nun gekommen sei. Gegen Mitternacht erreichten sie das Wohnhaus, wo Tate und vier Freunde nach einem Abendessen noch zusammensaßen, Die Täter durchtrennten die Telefonleitungen, drangen ins Haus ein und töteten in einem wahren Blutrausch die Schauspielerin, ihr ungeborenes Kind und drei weitere Personen. Beim Verlassen des Hauses schrieben sie mit Tates frischem Blut „PIG“ an die Haustür. Sowas muss ich mir nicht als Film zur Abendunterhaltung antun Aber viele tun das – in den sogenannten „True Crime“-Serien, die es im Privatfernsehen ohne Ende gibt. Und natürlich bei den Streamingdiensten. Da schaue ich rein, wenn es um Fälle aus der Region geht, oder um Fälle, die besonders spooky“ sind, wie der des bis heute verschwundenen Lars Mittang. Er war mit Freunden in Bulgarien in Urlaub, und von seinen letzten Minuten existiert ein bizarres Video von einer Überwachungskamera des Flughafens, das den Jungen aus Niedersachsen panisch vor irgendetwas weglaufend zeigt. Ja, ich gebe zu, „Suspence“, was Altmeister Alfred Hitchcock in seinen Filmen zur höchsten Vollendung entwickelte, das packt mich auch. Auf Netflix gibt es eine Serie mit dem schönen Namen „Monster“ Zwei Staffeln wurden schon erfolgreich gezeigt und fanden ein Millionenpublikum. Es handelte sich um Dokumentationen über den berühmten Serienkiller Jeffrey Dahmer und dann um die blutige Geschichte der Brüder Lyle und Erik Menendez“, die in Beverly Hills ihre Eltern töteten. Jetzt startet Netflix „Monster“, die dritte Staffel. Die wird möglicherweise auch die Aufmerksamkeit von manchen von Ihnen finden, denn darin geht es um den Serienmörder Ed Gein. Dessen tatsächliche Geschichte ist so der Horror, dass damit gleich drei spektakulär beunruhigende Filme gedreht wurden: „Psycho“, „Das Schweigen der Lämmer“ und „Texas Chainsaw Massacre“. Gein, 1906 in Wisconsin geboren, gilt als Serienmörder, ist aber – genau genommen – gar keiner. O.k., sicher sind im zwei Morde zuzuordnen. Die Ermittler gehen auch von weiteren Morden aus, die sie aber nicht beweisen konnten. Vielleicht war er nebenbei auch nur ein Grabschänder. Als man Gein endlich fasste, der von Beruf Leichenbestatter war, fand man bei seiner Festnahme und der folgenden Durchsuchung seines abgelegenen Bauernhofs im Jahr 1957 die Leiche seines Opfers Bernice Worden, einer Ladenbesitzerin. Ihr fehlte der Kopf, und sie hing in einem Schuppen kopfüber aufgehängt. Die Polizisten fanden zahlreiche Gegenstände, angefertigt aus menschlichen Knochen und Menschenhaut, darunter Masken, eine Schüssel aus einem Schädel, ein Lampenschirm aus Haut, ein Stuhl mit menschlichem Hautbezug und ein Korsett aus einem weiblichen Torso. Im Detail fanden die Ermittler: Zehn sauber abgelöste Kopfschwarten, eine aus einem Schädel gefertigte Schüssel, mehrere Masken aus Gesichtshaut, eine Anzahl menschlicher Hautstücke (teilweise zwischen den Seiten von Zeitschriften), einen Gürtel aus Brustwarzen, weibliche Brüste und Geschlechtsorgane, präparierte Lippen, eine Schachtel mit Nasen, ein „Frauenanzug“ („Woman suit“) in der Form einer Weste, aus präparierter Menschenhaut mit Brüsten und mit Menschenhaut bezogene Stühle Wohlgemerkt, das entstammt nicht dem kranken Hirn eines Buchautors im Stil von Thomas Harris‘ „Roter Drache“, das ist die Realität. „Roter Drache“ kaufte ich mir übrigens einst aus Langeweile am Frankfurter Flughafen, bevor ich in einen Flieger in die USA einstiegt. Hoch über dem Ärmelkanal fing ich an, es zu lesen, und auf Seite 43 legte ich es erstmal beiseite mit dem Gedanken, wie krank jemand sein muss, der sich so eine Geschichte ausdenkt. Später habe ich es natürlich bis zum Ende gelesen und auch die beiden Filme angesehen.. Gein gestand, die Leichen von Friedhöfen in der Umgebung gestohlen zu haben Und weil er gerade schonmal dabei war, gestand er auch noch den Mord an der Tavernen-Besitzerin Mary Hogan im Jahr 1954. Psychologen und Profiler machten später den starken Einfluss seiner Mutter, die dominant und frauenfeindlich gewesen sein soll, für seine schweren psychischen Störungen verantwortlich. Als „Mom“ 1945 starb, drehte Ed Gein langsam durch, weinte tagelang und vernachlässigte selbst seine Körperpflege. Er starb im Alter von 77 Jahren im Jahr 1984 an Lungenkrebs und Atemstillstand. Immerhin erfahren wir viele weitere Dinge, die man eigentlich nicht wissen will Etwa, dass Gein bei seinen Vernehmungen energisch jegliche Neigung zum Kannibalismus abstritt, weil tote Körper zu unangenehm riechen. So, jetzt höre ich auf. Ich bin sicher, viele Millionen Menschen werden sich das auf Netflix anschauen und dabei Kartoffelchips mit Paprika essen. Ich hoffe, sie lassen wenigstens nicht ihre kleinen Kinder daneben sitzen und zuschauen…
Einen Woddi und einen Löffel Beluga auf Dich!
Lieber Manfred,
jetzt bist Du schon einige Jahre nicht mehr unter uns, ich muss aber öfters an Dich denken.
Ich weiß noch, wie wir uns vier oder fünf  Tage nach Deiner Umsiedlung kennengelernt haben, Du besuchtest mich in meiner Wohnung in der Berliner Golzstrasse, um mir ein Interview zu geben.
Das war schon nach einer halben Stunde im Kasten. Wir aber saßen vier Stunden später immer noch da, und Du erzähltest mir Geschichten aus dieser, damals für mich fremden und unheimlichen, DDR-Welt.
Mit viel Realismus, Liebe und Zuneigung hast Du mich damals für den Jazz im Osten, Günther Fischer und die vielen großen Künstler dort, begeistert.
Später dann, als wir in Deinem alten 200er Diesel zum „Bott“ gefahren sind, um was zu essen, zeigte sich deutlichst wie klug und unverblümt Du auch Deine Situation im goldenen Westen einschätztest.
Als Prof. Herbert Kundler und Sigi Schmidt-Joos den Geistesblitz hatten, Dich zum RIAS zu holen um eine wöchentliche Sendung zu machen, wurde ich Dir als Produzent zur Seite gestellt.
Ich habe niemals vor- oder auch nachher mit einem engagierterem Menschen gearbeitet. Du warst immer top vorbereitet und extrem involviert zur Stelle, und Deine Sendungen waren Juwelen und stimmungsvolle Musik-Kleinode.
Du hast mich, ohne Vorbehalte, als Deinen „Rundfunk-Luden“ akzeptiert zu einer Zeit, wo ich nicht gerade ein Ausbund an Verträglichkeit für meine Umwelt war.
Obwohl Deine Karriere auch im Westen hurtig voran kam und Du es, weiß Gott, nicht nötig gehabt hättest, Unterhaltungs-Terroristen wie mir Deine Zeit zu schenken, warst Du immer zur Stelle.
Als ich Geburtstag feierte kamst Du in der Disse vorbei und bliebst geduldig beim Wodka sitzen. Sogar die dümmsten Fragen unwissender Wessis beantwortetest Du mit Geduld und Gleichmut. Das alles ist zwar lustig, gut und sehr ehrenhaft, was mir aber an Dir immer imponiert hat, das war Deine schonungslose Ehrlichkeit.
Du hattest das große Talent, den Finger immer genau auf die Infektion zu legen, solange zu drücken bis es schmerzt, und damit sogar dem naivsten Dödel die Realität nahezubringen.
Zuerst ist man schockiert, bis man merkt dass Deine Aktionen nicht aus Rücksichtslosigkeit oder Ignoranz gestartet wurden, sondern weil Dir an dem Menschen etwas lag. Das nötigt mir auch heute noch den größten Respekt ab.
Doch genug der Huldheischungen
Ich werde immer mal wieder an Dich denken und ’nen Woddi und ’nen Löffel Beluga auf Dein Wohl vernichten!
Und ich werde die Erkenntnis feiern, dass im Leben nicht die Quantität, sondern die Qualität unserer Freunde zählt!
Und was viel wichtiger ist, Du hattest Rückgrat. Du warst schwer zu ertragen, wenn man Deinen Maßstäben nicht gerecht wurde. Und Du hattest Eier, Manne! Also eigentlich warst Du perfekt! Menschen wie Du werden heute nicht mehr gebaut, Du warst der Maybach der deutschen Unterhaltung!
Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr
Bei allen anprangerungswürdigen Themen und allem Wahnsinn, über den es so jeden Tag zu schreiben gibt, möchte ich diesen Beitrag nutzen, um einem kleinen Ort im Brandenburgischen nahe der Stadt Luckau in den Fokus der weiten Welt zu rücken. Nicht unähnlich dem kleinen gallischen Dorf aus den Asterix-Geschichten lehrt uns dieser Ort sehr viel über Gemeinsinn, gelebte Verantwortung, Solidarität und darüber, dass man nicht jeden neumodischen Kack mitmachen muss. Darüber, dass abgedroschene Begriffe wie „Heimat“ und „Nachbarschaft“ noch mit Inhalt ausgefüllt werden können und ein Ort auch eine Gemeinschaft sein kann. Kurz nach Luckau gehts nach links und dann nach drei Kilometern rechts rein Drei Kurven und schon ist man in Gehren (400 Einwohner) angekommen. Das pulsierende Zentrum findet man am Leichtesten, wenn man auf der linken Seite nach dem „Lindenkrug“, der Gaststätte von Marlies und Wolfgang Raunigk, Ausschau hält, man kann es nicht verpassen. Schwebt allerdings auf der linken Seite das Schloss „Sinntrotz“ vorbei, dann ist man schon zu weit gefahren und fast wieder raus aus dem Ort. Ich lernte Gehren über meinen Freund Fred Bauer kennen, der mein Redaktionsleiter beim Fernsehen und Mitveranstalter der legendären RIAS2-Parties war. Fred lebt im direkten Dunstkreis dieses tapferen kleinen Dorfes und ist fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft. Das alles ist noch lange kein Grund, sich in ein Dorf im Spreewäldischen zu verlieben. Bei meinen vielen Besuchen habe ich jedoch kennenlernen dürfen, wie herzlich, unaffektiert und aufrichtig unaufgeregt alle hier zusammenhalten. Wo in vielen kleinen Gemeinden auf dem Lande die Gemeinschaft an Abwanderung in die Städte, dem Fehlen sozialer Kommunikation und am Alltagsstress zugrunde geht, blüht hier fernab vom Großstadt-Moloch eine Gemeinschaft auf. Katalytischer Mittelpunkt und Ausgangspunkt ist das Lokal von Wolfgang und Marlies Raunigk Vor allem Marlies ist zusammen mit Fred Bauer Schrittmacher des Vereinslebens und zeigt stetig, dass man alles durchziehen kann, wenn man es nur will. So lag zum Beispiel viele Jahrzehnte die Waldbühne, gleich hinter dem Schloss, brach. Bis Marlies und Fred sich in der Gemeindeversammlung durchsetzen und diesem wunderbaren Ort neues Leben einhauchten. Die grosse Palette unterschiedlichster Veranstaltungen beweist, dass man sich vor keinem weitaus grösseren Ort verstecken muss. Obwohl diese Besorgnis um das Gemeinwohl an sich schon lobenswert ist, ist es nicht das, was dieses besondere Gehren-Gefühl ausmacht. In Gehren wird Nächstenliebe nicht gepredigt, sondern aktiv praktiziert. Ohne falsches Pathos, ohne viel Aufhebens. Hier werden die Werte, die korrupte Politiker immer scheinheilg einfordern, einfach und unkompliziert gelebt! Alles wirklich Wichtige wird vorzugsweise auf dem „kleinen Dienstweg“ (sprich im Lindenkrug) geklärt und angeschoben. Immer mit dabei die Freiwillige Feuerwehr, die weitaus mehr bekämpft als nur Hausbrände Sie ist als kommunales Sammelbecken auch für Unterhaltung vom Feinsten zuständig, und ich werde ihre Feuerwehrfeste wohl nie vergessen. Kein Teil der Bevölkerung steht ausserhalb der Gemeinschaft, für alle, ob Senioren oder Jugendliche, gibt es immer etwas zu erleben und die Gemeinschaft bringt sich aktiv ein, um alle Einwohner zu integrieren. Hier zählt nicht, was man ist oder darstellt, hier zählt einzig die Zugehörigkeit zu dieser eingeschworenen und solidarischen Gemeinschaft. „Frag nicht was Dein Dorf für Dich tun kann, frag was Du für Dein Dorf tun kannst!“ Ich verneige mich tief vor Marlies Raunigk, die eine Familie führen muss, eine Gaststätte aktiv von früh bis spät bewirtet, Oma beim Schnitzelbraten beaufsichtigt, unbeirrt neue und dem Gemeinwohl dienliche Ideen umsetzt und ganz nebenbei dem Wolfgang auch noch Feuer macht. 🙂 Eine einfache Frau mit christlichen Überzeugungen, grossen Visionen und einem Herz so gross wie ganz Brandenburg. Und vor meinem Freund Fred Bauer, der öfters in die weite Welt zog, um Karriere und Weltgewandtheit zu fördern, jedoch immer wieder in dieses kleine Paradies zurückkehrte und jetzt mit diversen Veranstaltungen im Umkreis das Leben der Menschen bereichert. Den Gehrenern (nennt man die Einwohner von Gehren so?) danke ich für Ihre immer freundliche und unaffektierte Aufnahme meiner Person in ihrem Kreise, ich habe mich bei Euch immer wohl und gewollt gefühlt. Als stolzes Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr fühle ich mich sogar fernweg im Mährischen noch immer mit diesem Zentrum gelebter Lebensfreude verbunden und verfolge die Ereignisse in dieser kleinen Trutzburg der Menschlichkeit immer gern. Es ist wahrscheinlich ein ganz menschlicher Zug dass wir alle immer nach Grösserem, Besserem und nach der Vermehrung unseres Reichtums streben. Auch ich war davon nicht ausgenommen, in Gehren habe ich gelernt, dass es nichts Größeres als Gemeinschaft, nichts Besseres als gelebte Solidarität und keinen größeren Reichtum als Freundschaft und Menschlichkeit gibt.
„Lied!“
„Impro lebt von der Energie des Publikums“, sagt Kerstin Kramer, die gleich in zwei Improtheatern in der Hauptstadt auf der Bühne steht. Bei den Ensembles von „Ad Hoc“ und „Die Unverhofften“ tritt sie jeden Monat mehrmals auf Kleinkunstbühnen in Berlin auf. Und Improtheater haben Konjunktur In Berlin, erfreuen sich großer Nachrage des Kulturpublikums. Situativ reagieren, nicht irgendwelche Manuskripte auswendig lernen und vortragen, darum geht es. Begonnen hat der Trend wohl 1997, als „Die Gorillas“ eine Improschule eröffneten, als Coaches in Unternehmen und bei Firmenevents auftraten. Bal…
Niemals weglaufen
Als mir der Europa-Verlag die eben erschienene Autobiografie der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni schickte, war ich erst genervt. Ich hasse Politiker-Biografien und war gerade nachhaltig durch Angela Merkels 700-Seiten-Opus abgeschreckt worden. Dann blätterte ich im Buch herum, las…
Das wirklich wichtige Buch über Angela Merkel
Angela Merkel war keine Bürgerrechtlerin, wie fast alle ihre Biografen irgendwie nahelegen wollen. Aber sie sah, wie kaum ein anderer, in der Friedlichen Revolution und dem Vereinigungsprozess ihre Chance. Sie erzählte gern – auch mir – wie sie sich nach dem Mauerfall, als es ungefährlich wurde, au…

Als am 12. Dezember 1915 die Hebamme und Hobby-Politikerin Dolly Sinatra und ihr Mann Martin in Hoboken, New Jersey, ihr erstes und einziges Kind bekamen, tauften sie es auf die Namen Francis Albert. Sie dürften damals wohl kaum gehofft haben, dass Ihr Sohn einmal zu dem grössten amerikanischen Sängern des 20sten Jahrhunderts werden würde. Als ich im Jahr 1963 mit 11 Jahren zum ersten Mal im Plattenladen in Zandvoort in Holland eine Sinatra-LP im Schaufenster sah, war ich sofort fasziniert. Ich war infiziert mit der Sinatra-Pest, die mich bis heute nicht losgelassen hat. Sein Timing…
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Dieser Fluss begeistert mit seiner Wildheit
Die Isel ist wild und ungezähmt und bahnt sich ihren Weg ungehindert ins Tal. Wer ihren Flusslauf erkunden möchte, kann dies auf einem Weitwanderweg tun. Der Iseltrail bietet nicht nur eine Reise durch unterschiedliche Vegetationszonen, sondern auch durch die Zeit. Sie ist schon immer da – jedenfalls seit tausenden von Jahren. Hat die Landschaft im Laufe der Zeit geprägt, mit Schluchten, Felsen und glatten Sandbänken. Die Isel, der letzte frei fließende Gletscherfluss Österreichs, wird aus der Gletscherzunge am Umbalkees geboren – inmitten einer arktischen Landschaft im Nationalpark Hohe T…

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Von unserer Unfähigkeit, das eigene Land hochleben zu lassen
Vor dem Bürgeramt bei uns im Ort hängt am Morgen schlaff eine schwarz-rot-goldene Fahne am Mast. Beim Nachrichtenüberblick in der Frühe erfahre ich, dass Russland in der Nacht 100 ukrainische Drohnen abgeschossen haben will. Das „Marburg-Virus“ wurde in Hamburg doch nicht gefunden, und die pro-…
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WEEZE – Am Niederrhein hat das ausverkaufte «Parookaville»-Festival stattgefunden. Bis einschließlich Sonntag werden in Weeze an der deutsch-niederländischen Grenze täglich 75.000 Menschen erwartet. Insgesamt wurden 225.000 Tickets verkauft. Auf zehn Bühnen treten 300 DJs und Musiker aus dem Spektr…
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